JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Tiroler Zugspitz Arena: Auf die Tuftlalm

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
8.5 km
Aufstieg:
550 m
Abstieg:
550 m

Die Magie des Panoramas. So soll ein Alpenpanorama sein: Über dem grünen Talboden ragen Zugspitze, Sonnenspitze und Grubigstein in den blauen Himmel. Auf der Aussichtsplattform unter dem Daniel geben wir uns der Magie des Panoramas hin, gefolgt von leiblichen Genüssen auf der Tuftlalm.

Beschreibung

Bergeinsamkeit und Panorama

Im großen Talbecken zwischen Ehrwald, Lermoos und Biberwier gibt es viele bekannte und beliebte Almen und Hütten. Ganz unbekannt ist die Tuftlalm daher nicht, denn sie liegt am Weg zum Daniel, einem der großen Gipfelziele in diesem Gebiet. Außerdem gibt es seit einigen Jahren dort eine herrliche Aussichtsplattform, die immer beliebter wird. Trotzdem lohnt es sich, zur Tuftlalm aufzusteigen, denn viele Wege führen dorthin, und deswegen verteilen sich die Wanderer. So genießen bestimmt auch wir das Flair der Bergeinsamkeit und können gerade beim Abstieg über den Panoramaweg, der (nomen est omen) vor allem Aussichten statt Höhenmeter bietet, diese Wanderung so richtig genießen.

Im Zickzack bergan

Wir starten am Bahnhof in Lermoos und folgen der Zufahrtsstraße in westlicher Richtung abwärts. Kurz vor der größeren Bundesstraße biegen wir rechts ab und wandern durch die Unterführung auf die andere Seite der Gleise. Leicht links haltend geht es über eine Wiese aufwärts zum Lermooser Freibad. Den Parkplatz querend, beginnt dahinter ein Wanderweg, der zur Tuftlalm beschildert ist. Kurz darauf stoßen wir auf eine kleine Almstraße, der wir weiter geradeaus folgen. (Die alternative Abzweigung zur Tuftlalm lassen wir unberücksichtigt.)

Neben uns plätschert der Tuftbach, angenehm schattig geht es durch den Wald. Nach der Serpentinenkurve folgen wir der Almstraße nur noch ein kurzes Stück um die Bergflanke herum, dann beginnt genau in der nächsten Serpentine, auf der sich die Almstraße nach links wendet, ein Steig, dem wir steil bergauf folgen. So kürzen wir die Almstraße ab und kommen schneller voran. Im Zickzack wandern wir aufwärts, queren einmal die Almstraße, dann lichtet sich der Wald, und wir kommen auf eine Almwiese. Jetzt haben wir Zeit, etwas zu verschnaufen – mehr als die Hälfte des Anstiegs haben wir schon geschafft.

Glücksgefühle für Augen und Magen

Wir wandern am Kohlbergkreuz vorbei schnurgerade über die Almwiese und queren dabei einen breiteren Weg. Über den Wiesenbuckel steigt der Pfad nochmals an, dann teilt sich der Weg erneut, und wir bleiben geradeaus auf dem Steig. Nun wird es spannend: Uns rechts haltend wandern wir am Fuß eines Felsbands entlang – das klingt nach Abenteuer, aber der Weg ist völlig unproblematisch zu begehen. Am Ende bedarf es nur noch eines kleinen Aufschwungs, dann steigen wir über die Hangkante und sehen vor uns die großen grünen Flächen der Tuftlalm.

Als Erstes streben wir nach rechts zur Aussichtsplattform, die gewagt über dem Abgrund errichtet wurde. Die Aussicht ist wirklich fantastisch. Unschlagbar ist jedoch die bequeme Liege, die man mitten auf der Plattform installiert hat. Es ist definitiv schwierig, sich vom Zauber dieses Panoramas loszureißen, aber irgendwann knurrt vielleicht doch der Magen, und wir wandern die wenigen Meter hinüber zur urigen Tuftlalm. Dort gibt es zum Glück etwas zu essen und zu trinken, und auch die schöne Aussicht kann man weiterhin genießen. Sehr fein ist übrigens der Almkäse, der hier heroben produziert wird und den wir uns für zu Hause mitnehmen können.

Abstieg durch den Wald

Für den Abstieg wählen wir den längeren Weg entlang des Kerlesbachs; dieser ist etwas weniger steil und schont unsere Knie. Dafür gehen wir wieder Richtung Plattform und folgen dort einfach dem Wiesenweg weiter in östlicher Richtung. Bald kommen wir in den lichten Wald und genießen immer noch die schönen Ausblicke. Dann biegt unser Wanderweg (mit Nr. 693 markiert) steil nach rechts ab und verliert rascher an Höhe. Er führt unterhalb einiger Felsen entlang, dann wird der Wald dichter. Der wunderbare Baumbestand mit altem Bergahorn und Buchen ist faszinierend, vor allem, weil man sich gut vorstellen kann, dass es die Bäume in dieser unwirtlichen Gegend nicht leicht haben. Wir passieren eine kleine Schuttreiße; vom Kärlesbach, der uns begleiten sollte, ist allerdings kaum etwas zu sehen. Wir wandern nun fast bis in die Nähe von Ehrwald, dann mündet unser Abstiegsweg in den Panoramaweg.

Gemütlich nach Lermoos

Jetzt können wir unseren weiteren Rückweg nicht mehr verfehlen: Wir folgen rechts stets dem Panoramaweg Nr. 1. Wo der Wald sich lichtet, queren wir den Kerlesbach. Der Weg macht nun seinem Namen alle Ehre – immer wieder führt er ohne großen Höhenverlust über Almwiesen, auf denen malerische Holzscheunen, sogenannte Heuschober, in Kombination mit den Bergen im Hintergrund ein herrliches Bild ergeben. Langsam nähern wir uns Lermoos und wandern oberhalb der Bahnschienen zurück Richtung Bahnhof. Der Weg knickt nach links ab, wir steigen zu den Schienen hinunter und folgen ihnen weiter. Für die sichere Überquerung geht es wieder bis zur Unterführung und die letzten Meter dann auf demselben Weg zurück zum Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Rundtour, meist auf Wanderwegen und einigen steileren Pfaden, für die man etwas Trittsicherheit benötigt

Ausgangspunkt

Lermoos, Bahnhof

Endpunkt

Lermoos, Bahnhof

Lermoos

Der Ort kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Erstmals urkundlich als Larinmos in den Jahren 1073–1078 erwähnt, führte bereits eine Römerstraße, die Via Claudia Augusta, durch das Gebiet. Die Lage an der wichtigen Verbindungsstraße über den Fernpass verhalf Lermoos zu wirtschaftlicher Bedeutung. Heute lebt der Ort vor allem vom Tourismus und hat mit den Bergbahnen am Grubigstein nicht nur ein begehrtes Wandergebiet im Sommer, sondern auch ein eigenes Winterskigebiet.

Lust auf mehr?
Hütten-Geheimtipps Bayerische Hausberge
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Berge und Almen – eine wunderbare Kombi! Entdecken Sie die unglaubliche Vielfalt an unbekannten Hütten in den Bayerischen Hausbergen.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.