Wandern Tirol: Auf die Fleischbank
Auf dieser wunderschönen Kammwanderung über teils breite, teils schmale Bergwege sollte man im Hochsommer nicht zu spät aufbrechenn, da der Anstieg südseitig verläuft.
Im Rißbach-Tal bei der Kreuzbrücke durchquert man den Weidezaun, der gegenüber dem Parkplatz 5 liegt und hinter dem ein Holzschild »Grasbergalm, Kompar« nach rechts weist. Man folgt nun stets einem alten Fahrweg, der in angenehmer Steigung durch den schönen, lichten Bergwald bergan führt. Der Weg überquert flacher eine Furt, dann folgen viele Serpentinen in lichtem Waldgelände. Immer wieder öffnen sich Ausblicke auf die im Westen gelegene Soierngruppe und das direkt gegenüber im Süden von uns befindliche Laliderer Tal.
Der Weg flacht schließlich ab, und der Waldbereich wird von offenem Almgelände abgelöst. Der Weg wendet sich nach Nordosten und führt uns direkt zur sehr schön gelegenen Grasbergalm (1:45 Std.). Diese bietet sich für eine erste ausgedehnte Ruhepause an, da man von hier aus einen tollen Ausblick auf das Laliderer Tal und den dahinter aufragenden Karwendelhauptkamm hat.
Hinter der Alm gabelt sich bald der Weg. Wir wenden uns dort nach links und folgen einem schmaleren, alten Fahrweg nach Nordwesten weiter bergan. Der Weg wird zu einem schmalen Fußweg und verläuft durch Almwiesen, bevor er in die Latschenzone hineinführt. Hier stößt man auf zwei Weggabelungen, an denen man sich jeweils links hält. An der zweiten Gabelung weist das Schild »Tölzer Hütte« auf den Weiterweg hin.
Die Hänge werden wieder freier, und unser Weg leitet dafür etwas steiler hinauf. Man kommt aus den Latschen heraus und steigt auf einen in der Karte unbenannten Sattel an, der zwischen dem Grasberg- und dem Hölzelstaljoch liegt – hier ist etwas Trittsicherheit erforderlich. Man erreicht zuletzt leicht ausgesetzt eine Bergschulter (2:45 Std.), von der man mit Hilfe eines Drahtseils in erodiertem Gelände zum Sattel selbst hinabsteigt.
Ein sehr schönes Wegstück leitet uns nun direkt auf einem Wiesenkamm weiter nach Westen. Der Weg wird kurz steiler, bevor man halb links in die Südflanke des Hölzeltaljochs quert. Wieder eben und nicht mehr ausgesetzt, wandert man weiter zu einem Sattel (3:15 Std.), der zwischen dem Hölzeltaljoch und der Fleischbank liegt. Hier gabelt sich der Weg: Wir gehen weder nach links (»Hinterriß«) noch nach rechts (»Tölzer Hütte«), sondern geradeaus auf den Gipfelhang der Fleischbank zu, der von hier aus steiler aussieht, als er ist.
Der Weg ist nun schmäler und steiler, aber weiter mit roten Punkten markiert. An einer Gabelung darf man nicht links abbiegen, sondern muss der Kammlinie weiter folgen. Nach einem letzten steilen Stück legt sich das Gelände zurück, und ein Kamm führt uns direkt zum Gipfelkreuz der Fleischbank (3:45 Std.) hinauf. Einen besseren Platz, um die zwei Charakterzüge des Karwendels zu erfahren, gibt es wohl nirgendwo, denn von der Fleischbank aus hat man eine hervorragende Aussicht auf die im Norden liegenden lieblichen, grünen Berge des Vorkarwendels und gleichzeitig auf den Karwendelhauptkamm im Süden, der, einer gewaltigen, steilen Felsmauer gleich, in den Tiroler Himmel ragt. Vom Gipfel aus folgt man den Steigspuren nach Westen. Es geht zunächst ein Stück bergan, dann wieder flach bergab. Der Weg verläuft eine Weile entlang der Kammlinie. An einer Gabelung hält man sich links, um bald wieder den Kamm zu erreichen. Schließlich wendet sich der Weg nach links und stößt sogleich auf den Hauptweg. Auf diesem wandern wir weiter nach Westen und müssen bei der ersten Kurve aufpassen: Dieser Kurve folgt man nach links (rote Punkte beachten) – keinesfalls sollte man hier den geradeaus führenden Spuren folgen!
Von jetzt an geht es in unzähligen Serpentinen stetig bergab, und wir erreichen wieder die Waldzone. An einer Rechtskurve muss man noch einmal aufpassen, dass man nicht dem schmaleren Weg geradeaus folgt. An einer anschließenden Weggabelung hält man sich dann halb links. Der Weg folgt zuletzt einem schönen Wiesenabsatz, um am Rand eines Zauns hinab zu einem Bach zu führen. Diesen überquert man, wendet sich dann nach links und erreicht über Wiesen die am Rißbach (6:15 Std.) gelegene Straße auf Höhe des südlich abzweigenden Johannestals. Zurück zum Ausgangspunkt kommt man nun entweder mit dem Fahrrad (hierfür deponiert man am Endpunkt der Wanderung ein Fahrrad, mit dem einer der Teilnehmer dann das am Parkplatz 5 stehende Auto abholen kann), oder man folgt der Teerstraße nach links bis zur nächsten Brücke, überquert auf dieser den Rißbach und folgt dann dem gegenüberliegenden Forstweg bis zur Kreuzbrücke (ca. 25 Min. Fußmarsch zusätzlich).
Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist ist, wendet sich hingegen nach rechts und wandert bis zur Gaststätte Alpenhof (ca. 600 m), wo sich eine Bushaltestelle befindet.
Man kann diese Tour auch gut mit der Wanderung zum Schafreuter (s. Tour 19) zu einer Mehrtagesunternehmung verbinden. Hierfür folgt man nach einer Übernachtung auf der Tölzer Hütte dem gut markierten Weg, der über die Baumgartenalm und die Ochsentalalm direkt auf den Sattel zwischen Fleischbank und Hölzeltaljoch führt. Gipfelsammler kommen auf dieser Tour zusätzlich auf ihre Kosten: Je nachdem, wie man zeitlich unterwegs ist, kann man noch die Gipfel des Hölzeltaljochs und des Grasbergs auf dem Weg zur Fleischbank »mitnehmen«. Über beide Gipfel führen deutliche Steigspuren, die jeweils direkt vom beschriebenen Hauptweg weg- und wieder hinführen.
Region
Touren-Charakter
Teils breite, teils schmale Bergwege
Ausgangspunkt
Rißbach, KreuzbrückeGPS: 47 .45710°N, 11 .52987°E
Freud & Leid
Ausgangs- und Endpunkt liegen ein Stück weit auseinander, weswegen sich die Anreise mit dem Bergsteigerbus in die Eng (RVO-Bus 9569) empfiehlt.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.