Bruckmann CMYK quer
Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Zur Sesvennahütte

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
10.2 km
Aufstieg:
550 m
Abstieg:
550 m

Die schöne, relativ neue Sesvennahütte steht in einem hübschen Wiesengebiet. Die Wanderung zur Hütte ist absolut leicht und bietet mit dem Ausflug zum Sesvennasee und in die Uinaschlucht noch ein paar kleine Erweiterungsmöglichkeiten.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Vom schönen Bergdorf Schlinig  spaziert man auf einem breiten, ebenen Wanderweg taleinwärts bis zu den Schliniger Almen (1868 m). Auf der bewirtschafteten Alpwirtschaft Planbell ist der Empfang überaus freundlich, und man bekommt dort einen der besten Almkäse des Obervinschgaus. Nun wandert man weiter taleinwärts zur Inneren Schliniger Alm (1923 m). Nach der Alm wird der Weg etwas steiler. Er bleibt aber nach wie vor breit und ist unschwierig zu begehen. Auf Höhe der Schwarzen Wand umgeht man einen Wasserfall. Dort ist der Weg schon deutlich steiler geworden. Nach dieser Passage wird der Weg aber plötzlich flach.

Man ist nun schon im Bereich der Sesvennahütte. Grüne Almwiesen, ein plätschernder Bach und ringsum steile Bergflanken zieren das Bild. Man wandert an der Alten Pforzheimer Hütte vorbei und gelangt so bald zum großen Schutzhaus der Sesvennahütte  (2:00 Std.), das 1980 vom Alpenverein Südtirol erbaut wurde. Hier kann man in Ruhe die schöne Landschaft genießen und sich von den Hüttenwirten verköstigen lassen.

Zum Sesvennasee

Wer mit dem Anstieg zur Hütte noch nicht ausgelastet ist und noch etwas unternehmen möchte, der kann von der Hütte zum Sesvennasee hochwandern. Von der Hütte folgt man dem gut markierten Wanderweg Nr. 5 in Richtung Westen. Der Weg führt an einem kleinen See vorbei, bis nach links der Steig in Richtung Föllakopf abzweigt. Man überschreitet eine kleine Kuppe und gelangt so zum schönen Sesvennasee mit seinem blauen Wasser. Der See wird von den Einheimischen auch Föllasee genannt. An seinem Ufer lässt es sich schön rasten, und man kann die Landschaft und Ruhe der Natur regelrecht in sich aufsaugen. Der Anstieg zum See dauert eineinviertel bis eineinhalb Stunden. Auf dem vom Anstieg bekannten Wanderweg gelangt man zurück zur Sesvennahütte.

Zur Uinaschlucht

Von der Sesvennahütte kann man auch zur Uinaschlucht wandern, die bereits auf Schweizer Seite im Unterengadin liegt. Mit dem Bau der Alten Pforzheimer Hütte am Schlinigpass wollte man den Verkehr zwischen dem Unterengadin und dem Vinschgau fördern. Diese Erwartung erfüllte sich nicht, da die Uinaschlucht umgangen werden musste. Mit dem Bau der Steiganlage 1910 durch die Schlucht wurde der Übergang deutlich vereinfacht. Diese eindrucksvolle Schlucht mit ihren bis zu 400 Meter hohen Felswänden kann von der Sesvennahütte über den Schlinigpass erreicht werden. Man wandert von der Hütte relativ flach aufwärts zum Schlinigpass (2309 m). Vom Pass mit seinem Grenzstein steigt man hinab zum Läger. Dort zweigt nach links der Steig zur Lischanahütte ab, den man unberücksichtigt lässt. Bald ist man in der Schlucht und geht durch das immer enger werdende Tal, bis man plötzlich auf einem in den Fels gesprengten Weg steht. Tief unterhalb rauscht das Wasser durch die Schlucht. Will man wieder zurück in den Vinschgau, kehrt man um und gelangt durch die Schlucht zurück über den Schlinigpass zur Sesvennahütte.

Die Schlucht ist aber auch komplett begehbar. Hierzu folgt man dem gut gesicherten Steig und gelangt nach der letzten Galerie in ein schönes Tal. Durch dieses wandert man nach Uina Dadaint, einem hübschen Engadiner Bergbauernhof, der von schönen Wiesen umgeben ist. Von der Sesvennahütte benötigt man etwa eine Stunde in die Uinaschlucht. Der Weiterweg nach Uina Dadaint dauert nochmals 30–45 Minuten. Von Uina Dadaint kann man nun nach Sur En im Engadin weiterwandern. Hierfür sind nochmals zwei Stunden zu rechnen. Von Sur En kann man mit dem Postbus in eindreiviertel Stunden nach Burgeis zurückfahren.

Abstieg nach Schlining

Der Abstieg von der Sesvennahütte zurück nach Schlinig erfolgt am Anstiegsweg. Man wandert zurück zur Schwarzen Wand, steigt steil hinab ins Schliniger Tal und gelangt zu den Schliniger Almen. Auf dem breiten Wanderweg geht man zurück nach Schlinig  (3:30 Std.).

Anstieg von der Plantapatsch Hütte

Wie bei Tour 9 beschrieben, kann man den Hüttenanstieg zur Sesvennahütte von der Plantapatsch Hütte nach einer Auffahrt mit der Sesselbahn von Prämajur unternehmen. Für den Höhenweg hoch über dem Schliniger Tal benötigt man zwei Stunden. Selbst nach dem Aufstieg auf die Watles und der Rundtour zum Pfaffensee kann man noch gemütlich zur Sesvennahütte wandern und anschließend ins Schliniger Tal hinabgehen (insgesamt 6.30 Std.). Man kann natürlich auch im gemütlichen Schutzhaus übernachten und anderntags zum Sesvennasee oder in die Uinaschlucht wandern.

Touren-Charakter

Breite Wanderwege. Nur im Mittelteil kurzzeitig steil

Ausgangspunkt

Parkplätze vor dem Dorfeingang von Schlinig (1738m)

Freud & Leid

Eine gut geführte, gemütliche Hütte, die zur Einkehr einlädt. Auf der Hütte und bei der Wanderung wird man nur selten allein unterwegs sein.

Alte Pforzheimer Hütte

Neben der Sesvennahütte steht die Alte Pforzheimer Hütte. Diese wurde 1901 von der Sektion Pforzheim erbaut. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel die Hütte an Italien und diente dem Zoll als Sommerstützpunkt. 1960 brannte das Gebäude aus und war dem Verfall preisgegeben. Der Alpenverein Südtirol baute in der Nachbarschaft die Sesvennahütte, da man nicht mit einer Rückgabe rechnete. 1988 wurde die Hütte dann doch dem Land Südtirol übertragen und sollte abgerissen werden. Ein früher Wintereinbruch verhinderte dies. 2004 wurde nun ein Verein zur Revitalisierung und Instandsetzung gegründet, der die Hütte 2009 renovierte. 2015 fand die erste Ausstellung in der Hütte statt.

Lust auf mehr?
Zeit zum Wandern Vinschgau
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Stilfser Joch, Pfaffensee und Acht-Kirchen-Wanderung sind drei der 40 Touren, die dieser Wanderführer Vinschgau für Sie auswählt. Zeit zum Wandern!
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.