Wandern Südtirol: Über die Schusterhütte
Wer über die sonnseitigen Almterrassen des inneren Ultentals wandert, schwelgt in herrlichen Ausblicken und kommt an manch liebenswürdigem Kleinod vorbei. Einige davon lassen sich zu einer überschaubaren, variantenreichen Runde oberhalb von St.Gertraud zusammenfügen.
Der Wegverlauf
Bei »Öbersten« , dem namentlich obersten Anwesen, achten wir auf Markierung 146 und treten in den Bergwald ein. Wenig später wird der Direktanstieg zur Schusterhütte (Nr. 147) ausgewiesen, der über das urige Kuhhüttl (2159 m) etwa eine Dreiviertelstunde einsparen lässt. Es lohnt sich aber genauso der Schlenker über die Kaserfeldalm (0:45 Std.). Nach einer längeren Querung durch dichtere Fichten-Lärchen-Bestände erreichen wir die romantische Lichtung.
Jetzt nach Bezeichnung »Schusterhütte/Hasenohr« gerade hoch und bis über die Waldgrenze hinaus, wo man im seichten Kar nach links abdreht, um die sanft geneigten Matten des Kaserfeldes schräg aufwärts zu queren. Mit einem kurzen Rechtsschwenk steht man vor der Schusterhütte (1:45 Std.) am höchsten Punkt unserer Wanderung – der perfekte Platz für ein herzhaftes Speck- oder Kasbrettl. Hoffentlich sind die wenigen Tische nicht schon besetzt.
Weiter nach Westen nehmen wir um einen Hangrücken herum (großer Steinmann bei P. 2290) Kurs auf das Flatschbergtal, bleiben allerdings vorerst noch hoch in der Flanke und verlieren nur zaghaft an Höhe. Im Hintergrund präsentiert sich die Dreitausender-Kammlinie zwischen Tuferspitz und Hasenöhrl. Knapp unterhalb der Oberen Flatschbergalm (2110 m) kreuzen wir sowohl den Bach als auch den Hauptweg ins Flatschbergtal (2:30 Std.) und bleiben unserer seit Kaserfeld benutzten Markierung Nr. 12 treu. Man könnte, um die Sache abzukürzen, nun zwar auch über die bewirtschaftete Untere Flatschbergalm (1905 m) talwärts marschieren, doch liegt eine zusätzliche Schleife über die Tuferalm (3:15 Std.) sicher noch drin. Diese erreichen wir nach einer leicht auf- und absteigenden Querung um den nächsten großen Waldrücken. Ist es doch jedesmal wieder ein spannender Moment, sich einer neuen Almlichtung zu nähern ...
Trotz erheblicher Probleme, die das althergebrachte Bergbauerntum in der heutigen technisierten Agrarwirtschaft erfährt, zeigt sich der Niedergang des Almlebens in Südtirol bei Weitem nicht so fortgeschritten wie anderswo. Gerade auch das Ultental hat in dieser Hinsicht einigen Charme bewahren können. Etwa drei Dutzend Almen werden hier noch bestoßen, und so manches Hüttchen ist in sehr rustikalem Stil erhalten.
Aus dem Tufertal gelangen wir auf Weg Nr. 141 tiefer, queren dann auf einen Fahrweg das Flatschbergtal und kehren an den Matschhöfen vorbei zum Ausgangspunkt Öbersten (4:15 Std.) zurück.
Region
Touren-Charakter
Überall leichte und gut angelegte Bergwanderwege; auch konditionell moderate Tour.
Ort
ÖberstenAusgangspunkt
Parkplatz bei Öbersten (ca. 1800m) im inneren Ultental, GPS: 46.495753, 10.874071.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.