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Wandermuffel
wandern

Wandern Südtirol: Über die Göflaner Scharte

Anspruch:
mittel
Dauer:
06:00 Std.
Länge:
12.9 km
Aufstieg:
900 m
Abstieg:
900 m

Auf den Spuren des weißen Marmors. Im Göflaner Steinbruch wird der berühmte Marmor aus der Region abgebaut. Diese Tour führt uns nah an den Steinbruch heran. Bis es aber so weit ist, genießen wir einen grandiosen Panoramagang zur Göflaner Scharte. Zum Abschluss lädt die Göflaner Alm noch zur Einkehr ein.

Beschreibung

Göflaner Scharte 

Vom Parkplatz am Haslhof (1574 m) wandern wir auf der Teerstraße zurück bis zu den Wegweisern im Wald. Dort biegen wir nach rechts ab und steigen auf dem Wanderweg entlang an ein paar Häusern vorbei aufwärts zu einigen im Wald stehenden Hütten. Im Gegensatz zum Vinschgauer Sonnenberg auf der anderen Talseite ist der Nödersberg auf der Südseite des Tals deutlich stärker bewaldet. Diese Tatsache macht die Tour vor allem für heiße Sommertage interessant. Am Steig steigen wir nun nach links im Wald aufwärts. Der ganze Abschnitt im Wald bis zum Kreuzjöchl (2053 m) ist ordentlich steil, sodass wir rasch Höhenmeter gewinnen und ein paar Schweißtropfen verlieren. Am Kreuzjöchl lichten sich die Bäume ein wenig und wir erhalten schöne Blicke hinab ins Martelltal und zu den über dem Tal aufragenden Gipfeln von Hasenöhrl, Zufrittspitze und Zufallspitze. Die kleinen Wiesen zwischen den Bäumen laden zu einer kurzen, aussichtsreichen Pause ein.

Vom Kreuzjöchl wandern wir zuerst noch im lichten Wald über den Kamm auf dem Weg Nr. 23 in Richtung Göflaner Scharte. Der Wald wird immer lichter, und bald haben wir die Baumgrenze überschritten. Auf einem richtigen Panoramaweg spazieren wir nun aufwärts. Links das Martelltal, rechts der Vinschgau und darüber die Dreitausender der südlichen Ötztaler Alpen. Was kann herrlicher sein? Wir gelangen zu einem Kreuz, das direkt über dem Martelltal steht. Es lohnt sich, noch die paar Meter hinüberzugehen und von dem kleinen Kopf die Aussicht hinab ins Tal zu genießen. Genauso verhält es sich mit dem Kreuz, das kurz danach über Schlanders steht. Auch hier empfiehlt es sich, nach den wenigen Schritten hinüber den Tiefblick zu bestaunen. Anschließend steigen wir noch ein paar Meter bergauf zum höchsten Punkt der Wanderung und gehen dann an großen Lawinenverbauungen vorbei hinüber zur Göflaner Scharte (2396 m). Kurz vor der Scharte sind ein paar Meter mit einem Drahtseil versichert, wirklich schwer ist die Passage aber nicht, sodass sie niemanden abhalten wird, die Scharte zu erreichen.

Einkehr in der Göflaner Alm 

Von der Scharte steigen wir nun steil nach Norden ab. Nachdem wir dadurch ordentlich an Höhe verloren haben, quert der Weg nach links in ein schönes Waldstück. Es geht kurz wieder ein paar Meter aufwärts, gleich danach fällt der Steig im Wald aber wieder ab. Wir gelangen in einem Bogen zur Wegverzweigung unterhalb des Göflaner Marmorbruchs.

Hier halten wir uns rechts (Wegweiser »Göflaner Alm«) und wandern über liebliche, mit einzelnen Bäumen aufgelockerte Wiesen bergab in Richtung Alm. Wir befinden uns nun auf einem Teilstück des Göflaner Marmorwegs. Besonders beeindruckend ist ein Marmorblock, an dem gezeigt wird, wie die Blöcke früher ins Tal transportiert und mithilfe von Seilen abgebremst wurden.

Haben wir den Block genug bestaunt, wandern wir weiter talwärts zur Göflaner Alm (1826 m), die sich noch im Waldbereich befindet, aber bereits eine wunderbare Aussicht auf den gegenüberliegenden Vinschgauer Sonnenberg bietet mit den beiden Wandergipfeln Vermoispitze und Zerminiger Spitze. Ihre aussichtsreiche Lage wollen wir für eine kleine Rast nutzen. Die Alm diente während der Anfangszeit des Marmorabbaus als Unterkunft. Dementsprechend ist in ihren Mauern Marmor verbaut worden.

Rückkehr zum Haslhof 

Von der Alm spazieren wir auf der breiten Forststraße über die Wiese zum Beginn des Walds. Durch den Wald geht es auf dem Fahrweg steil hinab zu den Kohlplätzen (1666 m). Dort biegen wir nach rechts ab (Wegweiser »Hasl­hof«) und wandern ohne Höhenverlust nach Osten. Der breite Weg geht bald in einen schmalen Steig über, wir queren einige Bachrinnen und gelangen letztendlich zum Weißkaser (1649 m), einer schönen Almwiese mit ein paar alten Almhütten. Wir tauchen nochmals in den Wald ein und gehen das letzte kurze Stück hinab zum Haslhof (1574 m), der sehr aussichtsreich am Nödersberg oberhalb von Göflan liegt.

Touren-Charakter

Schmale, aber unschwierige Steige. Eine Stelle ist mit Drahtseilen versichert. Dies ist eine der längsten Touren im Buch. Daher gute Kondition erforderlich. Kürzer ist es, wenn man nur zur Göflaner Alm wandert.

Ausgangspunkt

Gasthof Haslhof (1574m) am Nödersberg

Endpunkt

Gasthof Haslhof (1574 m) am Nödersberg

Göflaner Marmorweg

An den Kohlplätzen beginnt der Göflaner Marmorweg. Der Themenweg zeigt auf elf Stationen die Geschichte des Göflaner Marmors. Höhepunkt sind die schon oben beschriebenen Bremsrutschen, an denen wir vorbeikommen, wenn wir von der Göflaner Scharte zur Göflaner Alm wandern. Der Marmorweg endet in der Nähe des Mitterwandlbruchs, des höchsten Marmorbruchs Europas. Der Marmorbruch selbst kann aus Sicherheitsgründen leider nicht besichtigt werden. Der Marmorweg hat einen Höhenunterschied von 500 Metern und eine Länge von 6,5 Kilometern (hin und zurück). Die Wanderung dauert insgesamt drei Stunden.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.