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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Südtirol: St. Hippolyt und Platzers

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
13.5 km
Aufstieg:
800 m
Abstieg:
800 m

In der freundlichen, erholsamen Mittelgebirgslandschaft rund um Tisens taucht man in eine intakte, bäuerlich geprägte Welt ein, beispielsweise bei einer Wanderung zum abgeschiedenen Höfeweiler Platzers, der sich 1000 Meter über dem Etschtal zwischen tiefen Wäldern versteckt.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Wenn wir in dieser Gegend auf Schusters Rappen unterwegs sind, offenbart sich eine Landschaft voller Liebreiz, parzelliert von Wäldern und Wiesen, ausgedehnten Obstgütern und Rebgärten, in die sich hübsche Dörfer, kleinere Weiler und verstreute Einzelgehöfte einbetten. Die entlegensten Einschichten gehören zum Weiler Platzers, der sich auf rund 1300 Metern hinter dem Gallberg verbirgt. Hier scheint die Zeit fast stehen geblieben. Doch zuvor wollen wir ein ganz besonderes Fleckchen Erde besuchen, nämlich den weithin sichtbaren Kirchbichl von St. Hippolyt (759 m).

Vom Parkplatz Naraun  gleicht es nur einem Warmlaufen bis zur markanten Porphyrkuppe hinauf, wo wir ganz in Bann gezogen sind vom geschichtsträchtigen Kirchengemäuer wie vom formidablen Etschtalblick, der von Meran bis hinunter nach Bozen reicht. St. Hippolyt  (0:15 Std.) wurde 1288 erstmals urkundlich erwähnt, doch dürfte die Entstehung noch wesentlich weiter zurückreichen, worauf nicht zuletzt das Patrozinium des römischen Soldatenheiligen Hippolytus hindeutet. Vermutlich stand auf diesem exponierten Hügel auch das von den Franken im 6. Jahrhundert zerstörte Langobardenkastell Tesana (Ursprungsdeutung des Namens »Tisens«). Und Archäologen konnten sogar prähistorische menschliche Zeugnisse seit der Jungsteinzeit nachweisen, etwa anhand von alten Wegrelikten, Schalensteinen oder rätselhaften Felszeichnungen. Verwunderlich erscheint dies angesichts der außergewöhnlichen Topografie des Ortes keineswegs.

Auf der anderen Seite des Kirchhügels geht es über den felsdurchsetzten Hang kurzzeitig recht steil abwärts. Dann links haltend zu den Obstplantagen und Kastanienhainen beim Obermayer, über die Kreuzung mit Bildstock geradeaus hinweg (rechts nach Völlan, links zurück nach Naraun) und auf einem Waldweg (Nr. 8A) hinauf zum Pirchgut  (1:00 Std.). Dort schwach rechts haltend, steigt man zum Brandisbach leicht ab und erreicht dahinter die Gaststätte des traditionsreichen Völlaner Bades  (1:15 Std.).

Anschließend wird auf dem phasenweise etwas steileren Waldweg Nr. 10 geradewegs das Siedlungsgebiet von Platzers angesteuert. Beim Hauserhof in Unterplatzers trifft man auf eine Asphaltstraße und folgt dieser immer noch leicht ansteigend an diversen Anwesen vorbei nach Oberplatzers  (2:45 Std.), wo sich die Kirche und zwei Gasthäuser befinden. Am Ende des Ortes vollführt die Straße einen Linksbogen und bringt uns damit zum Abzweig des Forstweges mit der Nr. 4A kurz vor dem Moserhof. Eine Stunde lang laufen wir nun in der Westflanke des dicht bewaldeten Galls abwärts, bis wir beim Pirchgut  (4:00 Std.) wieder bekanntes Terrain erreichen. Wir gelangen weiter zum Obermayer und schließlich am schnellsten mit dem Sträßchen oder wahlweise auch an der Hippolyt-Lacke vorbei zurück nach Naraun  (4:30 Std.).

Eine Auswahl an Möglichkeiten

In den Ortschaften des Tisenser Mittelgebirges zeugen zahlreiche Burgen, Schlösser und Ansitze von herrschaftlicher Vergangenheit des Adels, handelt es sich doch seit jeher um bevorzugtes Siedlungsgebiet. In Völlan beispielsweise locken die trutzige Mayenburg und die Kirche als Wahrzeichen sowie ein Bauernmuseum Kulturinteressierte an. Auch Tisens besitzt eine prächtige Pfarrkirche, während das benachbarte Prissian besonders stolz ist auf seine mittelalterlichen Schlösser Fahlburg, Wehrburg, Zwingenburg und nicht zuletzt Katzenzungen, wo Europas größte Weinrebe, eine weiße Versoalner-Traube, reift. Ihr 350 Quadratmeter großes Laubdach stammt aus einem einzigen Wurzelstock.

Touren-Charakter

Leichte Wald- und Höfewanderung, die lediglich eine Portion Marschfreude voraussetzt. Wechsel zwischen Forstwegen, Nebenstraßen und Waldwegen, nur selten mal steil.

Ort

Naraun

Ausgangspunkt

Naraun (670m) an der Gampenstraße; Parkplatz für das Kirchlein St.Hippolyt,

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