Wandern Südtirol: Piz Boè (3152 m)
Überschreitung des Sellastocks. Der Piz Boè ist der beherrschende Gipfel des Sellastocks und einer der bekanntesten Dolomitengipfel überhaupt. Schön und erlebnisreich ist die Besteigung im Zuge der Überschreitung des Sellastocks vom Grödner Joch mit Abstieg zur Kostnerhütte.
Zum Rifugio Pisciadù
Vom Grödner Joch (2125 m) folgen wir der Markierung Nr. 666 unter den Felsen hindurch ins steile Val Setus. Durch dieses wandern wir aufwärts (Achtung, im Frühsommer Schneefelder). Über eine Felsstufe hilft uns ein Drahtseil hinweg, bis wir auf das Ringband der Sella gelangen. An einer Wegverzweigung wenden wir uns nach links und wandern kurz hinunter zum Rifugio Pisciadù, das eine wunderschöne Aussicht bietet.
Weiterweg zum Rifugio Boè
Nach einer Pause an der Pisciadùhütte machen wir uns an den Weiterweg zur Boèhütte. Dieser ist bei Weitem nicht mehr so steil wie der bisherige Anstieg durch das Val Setus. Wir gehen über Geröll unterhalb der Cima Pisciadù hindurch ins Val de Tita. Wir steigen durch eine Rinne und einen schrofigen Rücken hinauf zur Sellahochfläche. Erstmals erblicken wir von hier den Piz Boè. Ein kleiner Zwischenabstieg bringt uns hinunter zur Zwischenkofelscharte (2839 m), von der wir hinunter ins Mittagstal blicken. Ohne Höhengewinn geht‘s hinüber zum Rifugio Boè (2873 m), die 1898 von der Sektion Bamberg des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins erbaut wurde. Nach der Zerstörung im Ersten Weltkrieg wurde sie dem SAT (Società degli Alpinisti Tridentini) übergeben, der die Hütte 1924 wieder aufbaute.
Auf den Piz Boè
An der Boèhütte setzt nun der Gipfelanstieg an. Wir folgen dem Weg mit der Markierung Nr. 638 über Geröll bis zu einem Felsriegel. Von hier gehen wir über die Westflanke zum Nordgrat, über den wir in wenigen Minuten den Gipfel desPiz Boè (3152 m) erreichen. Auf dem Gipfel befindet sich die kleine Capanna Piz Fassa. Allein ist man hier oben sicher nie, zu nah ist die Pordoi-Seilbahn. Trotzdem lohnt sich der Anstieg aufgrund der grandiosen Aussicht, blicken wir doch direkt hinüber zur »Königin der Dolomiten«, der Marmolada mit ihrem nordseitigen Gletscher. Aber auch viele andere umliegende Dolomitengipfel ziehen unsere Blicke auf sich, besonders der mächtige Langkofel im Westen.
Abstieg über den Lichtenfelser Steig Beim Lichtenfelser Steig handelt es sich um einen versicherten Steig, der für erfahrene Berggänger ohne zusätzliche Ausrüstung gut zu gehen ist. Wir wandern dafür am Nordgrat kurz ein Stück zurück, bis nach rechts der Lichtenfelser Steig abzweigt. Über den schmalen, teils versicherten Grat gehen wir hinüber zur Eisseespitze (3009 m) und steigen weiter hinunter über Geröll zu einer Terrasse unterhalb von Le Ponte. Der weitere Abstieg bringt uns über ein Band in ein Kar und über versicherte steile Felsen zum Sella-Ringband. Wir gehen noch hinüber zur Franz-Kostner-Hütte (2517 m). Auch dieser Hüttenbau wurde von der Sektion Bamberg begonnen, allerdings begann man erst 1913. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden die Arbeiten eingestellt, und es dauerte eine lange Zeit, bis die Hütte im August 1988 (!) eingeweiht werden konnte. Sie gehört nun der Sektion Bozen des CAI. Nach einer Einkehr in der Hütte wandern wir in 15 Minuten hinüber zur Bergstation des Vallon-Lifts (2520 m), von wo wir nach Corvara im Gadertal hinunterschweben.
Region
Touren-Charakter
Der Aufstieg ist an ein paar Stellen versichert und erfordert Trittsicherheit. Der Ab-stieg weist mehrere gesicherte Stellen auf. Gute Kondition erforderlich.
Ausgangspunkt
Grödner Joch (2125m), am besten mit Bus von Corvara erreichbar (Linie 471 nur im Sommer!)
Endpunkt
Bergstation des Vallon-sessellifts (2520m) oberhalb von CorvaraRoute
Aufstieg 5Std., Ab-stieg 2.15Std.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.