Wandern Südtirol: Pfelders – Magdfeld
Auftakt im Hinterpasseier. Im waldreichen Hinterpasseier können wir uns in angenehmer Weise auf die große Rundwanderung einstimmen. Der Meraner Höhenweg berührt hier einschichtige Höfe und Bergweiler und hält zu alpinen Szenerien noch gebührend Distanz.
Durchs Pfelderer Tal
In Pfelders blicken wir fasziniert einwärts zur Hochwilde, die das Tal zuhinterst abriegelt, doch werden wir dieser Szenerie vorerst geduldig den Rücken kehren, um sie in ein paar Tagen als buchstäblichen Höhepunkt zu feiern. Talauswärts läuft der Meraner Höhenweg parallel zu Bach und Straße, kurze Stücke auch auf dieser. Gegenüber vom Gasthaus Bergkristall ist eine steile Felswand als Klettergarten entdeckt worden. Knapp 30 Minuten später gelangen wir nach Innerhütt (1444 m) und anschließend nach Außerhütt (1457 m), wo sich unser Weg endgültig von der Pfelderer Fahrstraße verabschiedet. Es sei nicht verschwiegen, dass für diesen Streckenabschnitt häufig der Bus benutzt wird, was dank regelmäßiger Verbindungen problemlos möglich ist.
Von Außerhütt nach Christl
Kurz hinter der Bushaltestelle lotst uns die Markierung (Nr. 24, wie immer) rechts auf eine ansteigende Forststraße, die bald auf einem kleineren Waldsteig verlassen wird. Man geht das Farmazontal aus und achtet drüben auf die richtige Fortsetzung halb rechts. Ein längeres, bequem durch den Tassachwald ziehendes Forstwegstück bringt uns als Nächstes in den offenen Streuweiler Ulfas (1328 m), wobei uns schon vorher ein toller Durchblick in das hinterste Passeiertal mit der Ortschaft Moos verblüfft. Ulfas selbst darf sich gegenseitig mit dem Sonnendorf Stuls grüßen, das sich vis-à-vis auf gleicher Höhe unter dem Kreuzspitzkamm hinbreitet.
Zwischen den Höfegruppen sollten wir jetzt gut auf die Beschilderung achten, stehen doch mehrere kleinräumige Richtungswechsel an, ehe wir uns auf dem »Nellinger Höhenweg« befinden. Die schwäbische Alpenvereinssektion unterstützte den nun bevorstehenden Abschnitt finanziell und wurde daher namentlich verewigt. Im Auf und Ab gilt es den Graben des Saldernbachs auszugehen, dann folgen in Abständen die Gehöfte von Gögele, Glauben und Gorges, jedes mit seiner eigenen Rodungsinsel inmitten des dunklen Kammerwaldes. Auf einer Asphaltstraße laufen wir im Weiler 3 Christl (1132 m) ein, wo der Unterchristlhof zu Rast und Einkehr lädt. Vom hohen Hangrücken blickt man wunderbar auf St. Leonhard sowie durchs Waltental zum Jaufenpass. Links formiert sich die südlichste Front der Stubaier Alpen, rechts der Sarntaler Westkamm.
Via Matatz nach Magdfeld
Über Christl hinaus vollziehen wir auch die markante Biegung des Passeiertals mit und wandern nun in Südrichtung. Die Fahrstraße zieht am Lockengeierhof vorbei, ehe zwischen Hausfeld (1096 m) und Thal ein schmalerer Pfad einige Bachrunsen übersetzt. Drüben wieder auf eine Höfestraße, die zum nahen Eggerhof (1022 m) – er soll im Ursprung bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen – und in minimaler Gegensteigung nach Matatz führt. Wem nun schon allmählich die Müdigkeit in die Beine kriecht, der kann sich hier einquartieren: entweder im Krusterhof (1052 m) oder etwas oberhalb im Valtelehof (1100 m).
Ansonsten steht im Wechsel zwischen steileren Steigen und der Höfestraße ein deutliches Abwärtsstück an, das über den Gruberhof hinaus bis zum tiefsten Punkt des gesamten Meraner Höhenwegs leitet. Dieser liegt auf rund 800 Meter Seehöhe im Kalmtal, wo sich ebenfalls schöne Anwesen ins Landschaftsbild fügen. Auf der anderen Seite des Einschnitts sind nochmals gut 300 Meter anzusteigen, bis wir zuletzt über das Zufahrtsträßchen beim aussichtsreich gelegenen Gasthaus Magdfeld (1150 m) eintreffen.
Region
Touren-Charakter
Teils Forst- oder Höfestraßen, teils aber auch kleinere Fußsteige, nirgends schwierig oder problematisch. Man beachte die Länge der Etappe, insbesondere wenn man ab Pfelders zu Fuß geht.
Beste Jahreszeit
Mai/Juni bis Oktober
Ausgangspunkt
Pfelders (1628m) bzw. die Häusergruppe Außerhütt (1457m), ca. 5km davor
Endpunkt
Magdfeld (1150 m), südlich von St. Martin in PasseierRoute
Pfelders - Außerhütt 1.30Std. (oder Bus) - Ulfas 1.30Std. - Christl 1.15Std. - Matatz 1Std. - Magdfeld 1.45Std.; insgesamt 5.30Std. ab Außerhütt, 7Std. ab Pfelders
Information
Aufstieg/Abstieg Rund 750 Hm Aufstieg, 1220 Hm Abstieg
Höfeweiler im Passeiertal
Bodenständigkeit gilt in Südtirol allgemein als gute Tugend, doch in besonderer Weise wird diese Eigenschaft den Passeirern nachgesagt. Und wo könnte sich dies wohl ausgeprägter zeigen als dort, wo die archetypischen Tiroler Berghöfe stolz über die Talschaft schauen. Ihren Verbindungswegen folgt die erste Etappe am Meraner Höhenweg.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.