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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Mutspitze, 2294 m

Anspruch:
schwer
Dauer:
07:45 Std.
Länge:
12.5 km
Aufstieg:
1530 m
Abstieg:
1530 m

Die Mutspitze zählt zu den engeren Hausbergen von Meran, bildet sie doch den südöstlichen Vorposten der Texelgruppe mit entsprechend imposanten Fern- und Tiefblicken. Wir überschreiten den Gipfel von Ost nach West und kehren durchs reizvolle Spronser Tal wieder zurück.

Blick vom Ostrücken über das Meraner Becken.wandern, schwer
Blick vom Ostrücken über das Meraner Becken.© Mark Zahel
Beschreibung

Der Wegverlauf

Beim Tiroler Kreuz  nehmen wir den Muterweg (Nr. 23) auf und steigen im Wald Richtung Oberegg (1178 m) an, zwischendurch einmal die neue Erschließungsstraße kreuzend. Eine Abkürzung lässt dann den Talbauer links liegen und strebt weiter an der meist dicht bewaldeten Flanke des Mutkopfes in die Höhe. Wir haben schon einiges geleistet, wenn wir den Bergrücken gewinnen und bald darauf beim Gasthaus Mutkopf  (2:30 Std.) ­eintreffen.

Wir befinden uns hier am Ostausläufer der Mutspitze, der jetzt die Gipfelroute vorzeichnet. Den zwischenzeitlich rechts abzweigenden Jägersteig ignorierend, vollzieht man bis auf zirka 2000 Metern einen von Holzgeländern geleiteten Zickzackkurs (der die Erosion eindämmen soll) und lässt derweil die Baumgrenze komplett unter sich. Zuletzt wird es im schrofigen Gelände noch etwas steiler, doch legen sich einem bis hinauf zu den groben Gipfelblöcken der Mutspitze  (4:15 Std.) keine ernsten Hindernisse in den Weg.

Obwohl unser Berg nicht einmal zu den höheren in der Texelgruppe zählt, nehmen sich die fast 2000 Meter Höhendifferenz zum Meraner Talkessel gewaltig aus. Weit schweifen die Blicke durchs Etschtal hinaus nach Süden, über das vordere Passeier zu Ifinger und Hirzer, ein Stück weit in den Vinschgau hinein und natürlich auch über die Gipfelflur der Texelgruppe, der »hochalpinen Schatzkammer Merans«.

Den Übergang Richtung Taufenscharte sollte freilich nur unternehmen, wem es auch in alpinerem Gelände nicht an der nötigen Routine mangelt. Da man teilweise nordseitig ausbiegt, müssen im Frühsommer und Herbst etwaige Tücken durch Schnee bedacht werden. Man folgt zuerst dem felsig-blockigen Grat abwärts, wendet sich schon bald jedoch auf die rechte Seite und tangiert die Krete im weiteren Verlauf nur noch zwischendurch. Sämtliche Zwischenerhebungen werden nordseitig gequert, einmal an einem markanten Plattenschuss vorbei. Über einen seichten Geländerücken hinweg zu einer weiteren Traverse, die in die markante Taufenscharte  (5:00 Std.) leitet. Erneut verblüfft uns ein fulminanter Blick in den Vinschgau.

An dieser Stelle treffen wir auf den Übergang aus dem Gebiet der Spronser Seen zur Leiteralm (Weg Nr. 25). Während nach Süden hin eine Grasrinne ziemlich steil abfällt, wenden wir uns auf die sanftere Nordseite und halten uns an die schräg nach links absteigende Pfadspur, bis man auf den scharfen Rechtsabzweig des Jägersteigs trifft. Dieser quert die gesamte Mutspitz-Flanke zurück zum Gasthaus Mutkopf. Wir folgen ihm aber nur etwa zehn Minuten und orientieren uns dann unweit einer Rinne mit Nr. 22A hinunter ins Spronser Tal. Dort kommen wir unmittelbar zur Bocker Hütte  (6:00 Std.): bester Zeitpunkt für eine ausgiebige Rast! Denn anschließend können wir die Tour gemütlich durchs urwüchsige Spronser Tal ausklingen lassen, auch wenn sich die Strecke noch ziemlich zieht. Spronser Alm (1628 m) und Kigler Albl (1470 m) heißen die nächsten Stationen talwärts, ehe man für längere Zeit in Wald eintaucht. Auf etwa 1150 Metern wird aus dem Steig ein breiter Forstweg, der an den Abzweigungen des Meraner Höhenwegs und Riffianer Waalwegs vorbei schlussendlich flach bis zum Tiroler Kreuz  (7:45 Std.) hinausleitet.

Variantenreiche Mutspitze

Zugegeben: Die hier vorgestellte Mutspitz-Tour ist nicht die kürzeste. Bei allen Überschreitungen bleibt das Kernstück zwischen Mutkopf und Taufenscharte zwar gleich, doch davon abgesehen ergibt sich jede Menge Spielraum. Die meisten favorisieren einen Start beim Hochmuther (1361 m), der von Dorf Tirol mit der Seilbahn bequem zu erreichen ist. Nach der Gipfeltour ergibt das mit Abstieg zur Leiteralm und Finale am großartigen Hans-Frieden-Weg (vgl. Tour 17) eine ideale Runde von ca. 5:30 Std. Wer mag, kann auch von Vellau ausgehen. Falls man indes von der Taufenscharte ins Spronser Tal absteigt, kann man später trotzdem zum Hochmuther zurückkehren. Die Verbindung via Talbauer (Meraner Höhenweg) ist aber mit zwei Gegensteigungen garniert. Last but not least sei erwähnt, dass unsere Tour auch mit Verzicht auf den Gipfel gestaltet werden kann: über den Jägersteig quer durch die Nordflanke. Die Gehzeit reduziert sich in diesem Fall auf 6:30 Std.

Touren-Charakter

Überwiegend gut ausgebaute, teils steilere Bergwege, zwischen Gipfel und Taufenscharte anspruchsvoll. Aufgrund des alpinen Charakters Trittsicherheit wichtig, Ostroute aber nur »rot«. Ziemlich großes Tagesprogramm, daher für ausdauernde Bergwanderer.

Ausgangspunkt

Tiroler Kreuz (806m) GPS: 46.702273, 11.158073 (Haslacherstraße 82, 39019 Dorf Tirol).

Endpunkt

Einkehr
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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.