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Erlebnis Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Lodnerhütte

Anspruch:
mittel
Dauer:
06:30 Std.
Länge:
13 km
Aufstieg:
1350 m
Abstieg:
1350 m

Ins Bergsteigerzentrum der Texelgruppe. Wer die als »alpine Schatzkammer Merans« gepriesene Texelgruppe kennt, kann nur davon schwärmen. Sie vereint in ihrer vertikalen Gliederung außergewöhnlich vielfältige Landschaftselemente und empfiehlt sich als Dorado für Wanderer jeder Couleur. Ein besonders attraktiver Winkel ist das Zieltal, das von Partschins aus über mehrere Steilstufen in den Westteil der Gruppe hineinzieht und dort von den höchsten Gipfeln umrahmt wird.

Der Weg durchs Zieltal ist landschaftlich großartig.wandern, mittel
Der Weg durchs Zieltal ist landschaftlich großartig.© Mark Zahel
Beschreibung

Ein Tourenstützpunkt mit Tradition

Im oberen Zieltal besitzt die Lodnerhütte einen vorzüglichen Platz, können von hier aus doch praktisch sämtliche Dreitausender der Texelgruppe vorteilhaft angegangen werden. Die Krone gebührt dem Roteck, während die benachbarte Texelspitze – als Namenspatron nur 19 Meter niedriger – ohne präparierte Route viel seltener bestiegen wird. Tschigat und Zielspitze postieren sich in vorderster Front über dem Vinschgau und dürfen als Charakterberge der Region gelten. Die auffälligsten Formen und Farben treten indessen an den Marmorgipfeln Lodner und Hohe Weiße in Erscheinung: eine ganz besondere Laune der Erdgeschichte.

Der Erstbau der Lodnerhütte geht auf das Jahr 1891 zurück, damals noch in überaus spartanischer Form vom DuÖAV initiiert. Nach dem Ersten Weltkrieg beschloss Italien die Enteignung und sprach die Besitzrechte später der Sektion Meran des CAI zu. Verglichen mit manch anderem Domizil in den Bergen ist die Lodnerhütte in ihren Ausmaßen bis heute eher bescheiden geblieben – was sie umso liebenswerter macht. Und wer an die vier Stunden heraufmarschiert ist, dürfte einen rechten Appetit auf eine zünftige Südtiroler Marende mitgebracht haben ...

Der Hüttenweg durchs Zieltal

Üblicherweise startet man heute beim Gasthaus Birkenwald ein Stück weit oberhalb von Partschins, wobei der Bus die Wanderer sogar erst beim Gasthaus Wasserfall am Ende der Bergstraße ablädt. In Sichtweite donnert der Partschinser Wasserfall fast 100 Meter über eine Steilwand; am eindrucksvollsten ist die Gischt zur Zeit der Schneeschmelze im Frühsommer. Ein Abstecher bis in unmittelbare Nähe dieses Naturschauspiels lohnt sich ungemein.

Nachfolgend wandern wir hinauf zum Fletscher, wo eine Höfestraße gekreuzt wird. Wir halten uns links, gelangen noch mal auf eine Fahrtrasse, kürzen auf Waldweg ein Stück ab und laufen bei der Schutzhütte Nasereit (1523 m) ein. Die schon im Mittelalter als Schwaighof errichtete Herberge ist vor ein paar Jahren modernisiert worden. Bergwärts gibt Markierung 8 weiterhin die Richtung vor, oft als breiter, aufwendig gepflasterter Saumweg, der phasenweise etwas holprig erscheinen mag, aber möglicher Erosion wirksam entgegentritt. Mit zwei ausholenden Kehren wird das winzige Kasersteinhüttchen passiert und zur Geländeschwelle des Ginglecks angestiegen. Der Zielbach tost hier durch eine Enge. Dahinter flach zur Ginglalm (Untere Kuhalm, 1944 m) und am nächsten aufsteilenden Hang abermals in Windungen höher zu einer weiteren Schwelle mit dem Zieler Kreuz.

Wir queren einige Seitenbäche hinüber zum langen Stall der Zielalm (Obere Kuhalm, 2196 m) und packen den finalen Abschnitt zu der auffällig weiß getünchten Lodnerhütte (2259 m) an, die auf einem begrünten Bichl genau über dem Zusammenfluss von Lafais- und Zielbach thront. Keine Frage, das Ambiente stimmt!

Touren-Charakter

Langer Anstieg in alpinem Gelände, allerdings auf durchgängig gut ausgebautem Weg (streckenweise grobe Pflasterung). Wichtig ist solide Ausdauer.

Beste Jahreszeit

Ende Juni bis Ende September (Öffnungszeiten der Lodnerhütte)

Ort

Partschins (618 m) im Vinschgau

Ausgangspunkt

Gasthaus Birkenwald (950m), erreichbar auf einer Bergstraße von Partschins; per Wanderbus sogar bis zum Gasthaus Wasserfall (1073m)

Route

Birkenwald - Schutzhütte Nasereit 1.30Std. - Lodnerhütte 2.30Std., Rückweg 2.30Std.; insgesamt 6.30Std.

Information

Aufstieg/Abstieg Ab Birkenwald ca. 1350 Hm, ab Gasthaus Wasserfall 1200 Hm

Einkehr nach Maß im Zieltal

Einkehrstationen bietet diese Tour am laufenden Band. Damit kann jeder das Tagesziel gemäß seiner Kondition individuell anpassen. Spaziergänger gehen nur bis zum Wasserfall, gemütliche Wanderer meist bis zur Schutzhütte Nasereit. Wer es bis zur Zielalm schafft, wird womöglich auch die letzte Steigung Richtung Lodnerhütte nicht mehr auslassen.

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