Wandern Südtirol: Lazinser Rötelspitze (3037 m)
Zweiter Hausberg der Lodnerhütte. Schauen wir vom Halsljoch über den Südostgrat der Lazinser Rötelspitze hinauf, werden wir vielleicht eine kurze Schrecksekunde erleben. Doch der steile Grat ist schlussendlich doch nicht so schwierig zu begehen, wie es im ersten Moment scheinen mag.
Zur Schutzhütte Nasereit
Vom Parkplatz wandern wir wie in Tour 69 ein paar Meter zurück in Richtung Gasthof, kurz davor rechts und am Fahrweg über eine Brücke. Nach der Brücke geht es rechts am linken Bachufer durch ein kurzes Waldstück und danach über eine Wiese hinauf zum Gasthaus Wasserfall. Oberhalb vom Gasthaus betreten wir beim Kraftwerk Wasserfall den Wald, folgen den Markierungen und steigen durch einen Waldgürtel steil aufwärts. Danach wandern wir über Bergwiesen hinauf, links an einem Hof vorbei, über die Höfezufahrtsstraße und wieder durch ein Waldstück weiter. Bei einer Brücke mit kleinem Parkplatz rechts vom Bach (Parkplatz Steinerbrücke; Einheimische fahren trotz Fahrverbotsschild bis hierher auf) überqueren wir nochmals die Straße und steigen zuletzt wieder durch ein Waldstück hinauf in das Zieltal. Die letzten Meter folgen wir dem Fahrweg zur Nasereithütte (1523 m).
Zur Lodnerhütte
Von der Hütte leitet uns die Beschilderung »Zielalm/Lodnerhütte« weiter durch das Zieltal taleinwärts. Der mit Steinen und Felsplatten gepflasterte Wanderweg führt uns in einer Links-rechts-Schleife aufwärts zum sogenannten Kaserstein (1750 m). Der breite Wanderweg führt weiter über das Gingglegg (1891 m) an den Osthängen taleinwärts zur Gingglalm (1944 m), die rechts abseits vom Wanderweg liegt. In weiten Kehren überwinden wir wieder eine kurze Steilstufe und erreichen das Zieler Kreuz, eine kleine Kapelle. Im nun flacheren Talboden gelangen wir bald zur urigen Zielalm (2196 m), die tief geduckt unterhalb von Felswänden direkt am Wanderweg liegt – eine gute Alternative zur Lodnerhütte für eine preiswerte und urige Übernachtung. Weiter geht es um einen Geländerücken herum, und wir sehen unvermittelt die Lodnerhütte vor uns auf einem Felshügel thronen. Durch das schmäler werdende Tal wandern wir am Zielbach entlang, den wir unterhalb der Hütte überqueren, und links vom Felshügel in einem leichten Rechtsbogen hinauf zur Lodnerhütte (2262 m).
In das Halsljoch
Oberhalb der Hütte wandern wir rechts von der Kapelle hinab zum Bach, überqueren diesen und wandern talauswärts hinauf zu einer Wegteilung. Rechts führt der anspruchsvolle Franz-Huber-Steig zum Hochganghaus, wir aber steigen weiter durch die grasige und felsdurchsetzte Südwestflanke unterhalb der Lazinser Rötelspitze hinauf zu einem großen Steinmann und weiter zu den Tablander Lacken (2649 m), die eingebettet in einer Mulde südlich der Rötelspitzeliegen. Über einen felsigen Steig geht es die letzten Meter steiler hinauf in das Halsljoch (2806 m), mit einem Schilderbaum in der Mitte. Hier erwartet uns ein schöner Ausblick hinüber zur Milchseescharte mit der orangefarbenen Biwakschachtel.
Auf die Lazinser Rötelspitze
Im Joch halten wir uns links und überwinden zuerst eine mit einer Stahlkette versicherte Steilstufe, bevor es weiter am Südostgrat über Blockwerk aufwärtsgeht. Eine Felsnase umgehen wir wieder an einer Haltekette auf der rechten Seite und steigen am immer schmäler werdenden Grat hinauf zum Gipfelkreuz auf der Lazinser Rötelspitze (3037 m). Hier bieten sich uns eine atemberaubende Rundumsicht sowie interessante Einblicke in das gesamte südliche Tourengebiet der Texelgruppe. Im Westen erblicken wir das Roteck, das auch zugleich der höchste Gipfel der Texelgruppe ist. Besonders beeindruckend ist der Blick nach Norden zu den mächtigen, aus weißem Granitmarmor aufgebauten Gipfeln des Lodner und der Hohen Weiße, hinter denen noch einige große Ötztaler Dreitausender hervorspitzen. Direkt gegenüber im Osten sehen wir den Tschigat vor uns, den man auch aus dem Halsljoch besteigen kann.Abstieg
Nachdem wir uns gut gestärkt und ausgeruht haben, steigen wir wieder vorsichtig am Grat zurück ins Halsljoch. Von hier nehmen wir ebenfalls wieder den bekannten Weg zurück zur Lodnerhütte und wieder talauswärts, wobei wir diesmal anstatt in der Lodnerhütte in der urigen und gemütlichen Zielalm einkehren und es uns auf der Terrasse gemütlich machen. Nach der Einkehr wandern wir zurück zur Nasereithütte und von dieser weiter abwärts zum Gasthaus Wasserfall. Hier machen wir noch einen kurzen Abstecher zur Aussichtsplattform am Partschinser Wasserfall, bevor es die letzten Meter zurück zum Parkplatz geht.
Region
Touren-Charakter
Bis zum Halsljoch einfache Steige. Am Südost-grat mit Stahlketten versicherte Stellen, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
Ausgangspunkt
Parkplatz Birkenwald (950m)
Endpunkt
Parkplatz Birkenwald (950m)Route
Parkplatz-Schutzhütte Nasereit 1.30Std., Schutzhütte Nasereit-Lodnerhütte 3Std., Lod-nerhütte-Lazinser Rötelspitze 2.30Std., Abstieg 4.30Std.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.