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Erlebnis Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Laugenspitze

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:45 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
920 m
Abstieg:
920 m

Alpines Wahrzeichen im Süden von Meran. Ohne die altbekannte Laugenspitze, bei den Einheimischen meist nur »Laugen« genannt, kommt ein Wanderbuch über das Meraner Land kaum aus. Als Aussichtsberg ersten Ranges gerühmt, lässt sich dort oben ein Bergraum ermessen, der vom Alpenhauptkamm bis weit ins Trentino, von den Dolomiten bis zu den schneebedeckten Ortlerbergen reicht. Klassisch ist der Anstieg vom Gampenpass.

Beschreibung

Fast schon eine Pflichttour

Wie ein Wächter steht der doppelgipflige Laugen über dem Burggrafenamt. Wenn man etwa durchs Passeiertal gen Meran hinabfährt, erscheint seine unverwechselbare Gestalt rechts über der Etschfurche am südlichen Horizont. Berge, die sich so auffällig im topografischen Gefüge postieren, genießen meistens einen hohen Bekanntheitsgrad und einen guten Ruf als Aussichtswarte. Bei der Laugenspitze kommt hinzu, dass sie sich gleich von mehreren Seiten relativ problemlos besteigen lässt. Damit ist ihr ein reger Besuch garantiert. Doch wäre ihre Popularität vermutlich noch weitaus größer, hätte die Erschließungsgeschichte einen anderen Verlauf genommen: Bereits 1875 errichtete die Alpenvereinssektion Meran knapp unterhalb des höchsten Punktes eine einfache Schutzhütte. Sie ist längst bis auf den letzten Stein zerfallen. Man stelle sich einmal vor, am Laugen stünde heute ein modernes Gipfelhaus …

Überschreitung vom Gampenpass

Unter den vielfältigen Anstiegsmöglichkeiten an diesem breit gelagerten Bergstock, der das vordere Ultental bzw. Etschtal vom Hinterland des Deutschnonsberges scheidet, bevorzugen die meisten den günstigsten Zugang vom Gampenpass. Hier startet man schon auf 1500 Meter Seehöhe und beschränkt das Pensum auf erträgliche 900 Höhenmeter. Vor allem der sonst recht ausgedehnte Waldgürtel fällt wesentlich kürzer aus, die Aussicht ist bald frei und weit.

Gegenüber vom Gasthaus begeben wir uns auf eine abgeschrankte Forststraße und sofort nach der ersten Linkskurve mit Nr. 133 rechts steil im Wald hoch. Noch nicht so recht warmgelaufen, geht der Auftakt ordentlich in die Beine. Nach rund einer Stunde lichtet sich der Hochwald. Man überschreitet den Geländerücken am Knopfberg und dreht nördlich der Kuppe rechts ab. Weiter an der teils felsdurchsetzten Flanke einer Geländemulde entlang. Hinter einer Karschwelle ahnen wir den Laugensee (2182 m) als nächstes Etappenziel. Um ihn ranken sich geheimnisvolle Sagen und Legenden wie Nebelschleier. Entdeckungslustige könnten nun rechter Hand zum Kleinen Laugen ansteigen, doch mangels eines markierten Pfades bleibt diesem Nebengipfel meist himmlische Ruhe. Stattdessen links am See vorbei und flach hinüber zum Ansatz des Südostgrates, an dem sich der steilere Schlussanstieg vollzieht. Über zerbröckelndes rötliches Gestein, das unseren Berg als westlichen Ausläufer der mächtigen Bozner Porphyrplatte ausweist, kraxeln wir gipfelwärts zur Großen Laugenspitze (2434 m), wo der Blick endgültig in alle Himmelsrichtungen frei wird. Weite Teile Südtirols und des südlich angrenzenden Trentino offenbaren sich jetzt wie eine aufgefaltete Landkarte: ein Panorama, das seinesgleichen sucht!

Rückweg via Laugenalm

Mit der sommers bewirtschafteten Laugenalm besteht eine besondere Verlockung, die Tour auf einer Variante zu runden. Dafür können wir vom Südostgrat über die Schulter gleich geradeaus weiter absteigen und mit dem Querweg Nr. 10 die Almhütte erreichen. Noch interessanter finde ich allerdings den Bogen über den südwestwärts ausstreichenden Kammrücken, der bald nach Süden eindreht. Dort genießt man noch eine ganze Weile die Aussicht auf die Ultner Bergwelt. Meistens geht es über angenehme Matten dahin, nur vorübergehend etwas steiler und schrofig. Man ignoriert einige nach rechts und links abzweigende Routen und setzt erst auf circa 2000 Metern zu einem markanten Linksbogen Richtung Laugenalm (1853 m) an. Herrliche Rast! Über eine Forststraße schließt sich der Rundkurs zum Gampenpass.

Touren-Charakter

Markierte Bergwege mit einigen felsigen Stellen im Gipfelbereich. Im zuweilen steilen Gelände etwas Trittsicherheit nötig, für geübte Bergwanderer aber nicht schwierig, auch nicht in konditioneller Hinsicht.

Beste Jahreszeit

Juni bis Oktober

Ort

Unsere liebe Frau im Walde (1355 m), am Deutschnonsberg südlich des Gampenpasses

Ausgangspunkt

Gampenpass (1518m), Scheitelpunkt der Straße von Lana ins Nonstal, Bushaltestelle

Route

Gampenpass - Laugensee 2Std. - Großer Laugen 0.45Std. - Laugenalm 1.20Std. - Gampenpass 0.40Std.; insgesamt 4.45Std.

Information

Aufstieg/Abstieg Ab Gampenpass 920 Hm

Andere Laugenwege

An einem strahlenden Herbsttag mit bester Fernsicht bin ich einmal den weiten Weg vom Ultental heraufgestiegen. Ein Wandertraum in aller Stille! Auf den 1500 Höhenmetern zwischen Mitterbad (971 m), dem einstigen Heilbad von Weltruhm, und dem Gipfel gibt es reichlich Gelegenheit für ein ausgiebiges Naturerlebnis mit physischer Herausforderung. Dabei lässt sich die Route über die urige Kitzerbichlalm mit jener via Marauner Laugenalm und Laugenhof optimal kombinieren. Lang und einsam gestaltet sich auch der Anstieg von Platzers (1278 m) über die Gfrill-Laugenalm. Einen Alternativeinstieg von Süden gibt es von Unsere liebe Frau im Walde (1355 m), während vom Hofmahdjoch (an der Straßenverbindung zwischen Ulten und Proveis) der Südwestanstieg gewählt werden kann.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.