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Erlebnis Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Kornigl und Schöngrubspitze

Anspruch:
schwer
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
8 km
Aufstieg:
870 m
Abstieg:
870 m

Gipfelstafette über dem Hofmahdjoch. Während die berühmte Laugenspitze überaus häufig bestiegen wird, liegen die »namenlosen« Berge weiter westlich quasi im Dornröschenschlaf. Dabei steht ihre Aussicht kaum nach. Wer sich einigermaßen versiert auf schrofigen Graten bewegt, kann hier sogar im Schnellverfahren drei Gipfeltrophäen einheimsen ...

Beim Übergang zur Schöngrubspitze beeindruckt die Ultner Hochwart.wandern, schwer
Beim Übergang zur Schöngrubspitze beeindruckt die Ultner Hochwart.© Mark Zahel
Beschreibung

Drei auf einen Streich!

Das erste Mal lernte ich diese Gipfel während einer großen Kammüberschreitung von der Ultner Hochwart her kennen – eine Tour, deren Anspruch den gesteckten Rahmen dieses Wanderbuches wohl sprengen würde. Viel kürzer und auch etwas einfacher ist der Zustieg zu den beiden Kornigln sowie der Schöngrubspitze, die zusammen das Clozner Loch einfassen, indes vom Hofmahdjoch. Da hat man eine komplette Doppelschleife vor sich und kann die Tour gemütlich auf der Cloz-Alm ausklingen lassen.

Vom Hofmahdjoch

Man folgt zu Beginn den Wegweisern nach Norden auf die Hofmahdwiesen, hält sich an den Gabelungen jeweils links und fädelt damit in den Sentiero Bonacossa (Nr. 133) ein. Anfangs ist dies ein Karrenweg, später ein Alm­pfad, der zur aufgelassenen Oberen Alm (Weissalbl, 1894 m) führt. Von nun an geht es stetig aufwärts, wobei man sich an Markierung 7 ins Kar des Clozner Lochs orientiert. Dort an die rechte Begrenzung und über steile, morsche Schrofen hinauf zur Gratverbindung zwischen den beiden Kornigln. Ein flacher, unschwieriger Kammabschnitt bringt uns rechter Hand bald auf den Kleinen Kornigl (2311 m).

Die in der Tabacco-Karte eingezeichnete Markierung zum hundert Meter höheren Spitzner Kornigl (2418 m) existiert in dieser Form nicht. Man bleibt zwar nach der Gratsenke wie angedeutet im Wesentlichen an der Schneide, biegt nur an einer Steilpassage kurz nach rechts aus, muss aber in den Schrofen mit allenfalls ganz mickrigen Steigspuren vorliebnehmen und seine Trittsicherheit unter Beweis stellen. Ohne allzu große Hindernisse ist nach einer halben Stunde das ungewöhnliche Gipfelsignal gewonnen. Der weitere Übergang zur Schöngrubspitze (2459 m) erfolgt über einen breiten, recht gutmütigen Kammrücken, wobei man nach kurzem Zwischenabstieg wieder rund 100 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt der Tour ansteigen muss.

Für den Abstieg bietet sich jetzt der Südostgrat an. Auch hier erscheint die rote Linie in der Karte übertrieben, stehen doch höchstens ein paar Steinmännchen. Mit minimalen Kletterübungen geht es teils etwas steiler bergab, einen Viehsteig kreuzend und bei nächster Gelegenheit auf deutlicher Spur nach links ins Clozner Loch hinein. Gegenüber trifft man wieder auf den bekannten Weg. Wer noch einkehren möchte, kann es über die schönen Waldwiesen zur Cloz-Alm (1732 m) auslaufen lassen und über deren Zufahrt zum Hofmahdjoch zurückkehren.

Touren-Charakter

Zum Kleinen Kornigl bezeichneter Steig, in der oberen Flanke ziemlich steil und erodiert (Bewertung mittel). Über Spitzner Kornigl und Schöngrubspitze nur spärliche Trittspuren und keine Markierung, teilweise Zuhilfenahme der Hände erforderlich, aber noch als Bergwanderung einzustufen. Trittsicherheit in jedem Fall unerlässlich, konditionell hingegen nicht sehr anspruchsvoll.

Beste Jahreszeit

Juni bis Oktober

Ort

Proveis (1422 m), Bergdorf am Deutschnonsberg

Ausgangspunkt

Hofmahdjoch (1719m), Parkplätze unmittelbar am Südportal des Scheiteltunnels (Bushalt)

Route

Hofmahdjoch - Kleiner Kornigl 2Std. - Spitzner Kornigl 0.30Std. - Schöngrubspitze 0.30Std. - Cloz-Alm 1.15Std. - Hofmahdjoch 0.15Std.; insgesamt 4.30Std.

Information

Aufstieg/Abstieg Bis zum Kleinen Kornigl 630 Hm, über

Zu schön zum Hasten

Einmal an einem langen Junitag: Da hatte ein starker Wind den Wetterumschwung zwar schon angekündigt, doch bereits um kurz nach 7 Uhr früh setzte ich meinen Fuß auf den Kleinen Kornigl. Und bevor die dicken Wolkenbänke von Nordwesten mit Macht übers Land drifteten, waren auch die beiden Nachbargipfel überschritten. Bliebe Nachahmern lediglich etwas mehr Muße zu wünschen, denn die Aussicht über das Ultental sowie nach Süden bis zu Brenta und Co. ist eigentlich zum Genießen wie geschaffen!

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.