Wandern Südtirol: Juval-Runde
Die Messner-Burg und ihr Hinterland. Schloss Juval, das hoch über dem Eingang ins Schnalstal thront, zählt zu den bekanntesten Burganlagen Südtirols. Und dies wohl nicht zuletzt, weil dort die Bergsteiger-Legende Reinhold Messner residiert und zudem eines seiner fünf Bergmuseen eingerichtet hat. Auf der Wanderung über die Juvalhöfe lässt man den touristischen Trubel aber rasch hinter bzw. unter sich.
Stippvisite beim Extrembergsteiger
Nachweisbar ist Schloss Juval, wie die meisten Burgen Südtirols, seit dem Mittelalter. Es gibt aber auch Hinweise auf eine frühere Anlage, was angesichts der exponierten Position über dem Tal der Etsch nicht verwundern würde. Heute zählt das restaurierte Schloss Juval zweifelsohne zu den touristischen Aushängeschildern der Region. Mithilfe eines Pendelbusses lässt sich der größte Teil der 400 Meter Höhendifferenz zur Talsohle bequem überwinden, sodass für die meist zahlreichen Interessenten bloß noch ein kurzer Spaziergang bis zur Besichtigung verbleibt.
Am Vinschger Sonnenberg
So spannend und lehrreich das kulturelle Erbe aus den Bergen der Welt auch sein mag – den Leser dieses Büchleins dürstet es vermutlich auch nach einer Portion Natur, immer wieder neu zu entdecken im Rahmen einer schönen Wanderung. Diese können wir nach dem Schlossbesuch unmittelbar anhängen, indem wir uns über die Juvalhöfe bergwärts begeben und später auf einem kleinen verschwiegenen Pfad wieder hinab. Zuletzt kommen wir dann auch noch in den Genuss des Schnalswaales, der in archetypischer Manier altgedienter Bewässerungsadern nahezu horizontal die trockenen Flanken des Sonnenberges durchzieht.
Man startet also am Umkehrpunkt des Pendelbusses, erreicht binnen einer Viertelstunde Schloss Juval und kann von dort weiter der Straße nach Unter Juval (933 m), Mittel Juval (1057 m, etwas abseits) und schließlich Ober Juval (1316 m) folgen. Meist müssen die Kehren des Straßenbandes ausgegangen werden. Knapp oberhalb des höchsten Hofes biegen wir anhand Markierung Nr. 1A links ab (Hinweis »Tschars«) und landen damit auf einem schmalen, urwüchsigen Pfad. Teils querend, teils absteigend führt dieser nach Ober Schonegg (1044 m). Mit der Erschließungsstraße verlieren wir weitere 300 Höhenmeter, bevor man ostwärts in den Schnalswaalweg einfädelt. Geringfügige Gegensteigungen fallen auf dem ansonsten gemütlichen Weg durch mal mehr, mal weniger dichtes Gehölz an. Bei der Jausenstation Sonnenhof (830 m) können wir uns schließlich entscheiden, ob wir wieder zur Bushaltestelle zurückkehren oder einen tieferen Pfad einschlagen, der weiter unten auf die Straße stößt und damit gleich Richtung Tal leitet.
Region
Touren-Charakter
Bis Ober Juval vorwiegend Höfestraße. Abstieg Richtung Tschars auf kleinem Pfad in steilen Südhanglagen; etwas Trittsicherheit nötig. Am Schnalswaal wieder leichte, annähernd horizontale Trasse und zuletzt nochmals steilerer Abstieg.
Beste Jahreszeit
Frühjahr bis Spätherbst
Ort
Naturns (529 m) im VinschgauAusgangspunkt
Parkplatz »Juval« an der Vinschger Straße nahe dem Abzweig ins Schnalstal. Von dort verkehrt ein Shuttle-Bus über eine steile, nicht öffentliche Bergstraße bis zum Schlosswirt (ca. 850 m) knapp unterhalb der Burganlage.
Route
Schlosswirt - Ober Juval 1.15 Std. - Einstieg Schnalswaal 1.30 Std. - Parkplatz 1.15 Std.; insgesamt
Information
Aufstieg/Abstieg Etwa 550 Hm Aufstieg, 850 Hm Abstieg
Messner-Mountain-Museum
In seinem Museum auf Schloss Juval stellt Reinhold Messner speziell die heiligen Berge der Welt vor und präsentiert interessante Tibetika-Exponate. Die anderen vier Standorte des Museumsnetzwerkes mit jeweils abgegrenzten Themenbereichen befinden sich übrigens auf Schloss Sigmundskron bei Bozen, am Gipfel des Monte Rite in den südlichen Dolomiten, in Sulden am Ortler sowie auf Schloss Bruneck.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.
