Bruckmann CMYK quer
Erlebnis Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Hoher Angelus (3521 m)

Anspruch:
mittel
Dauer:
08:00 Std.
Aufstieg:
1210 m
Abstieg:
1710 m

Eisfrei zum Suldener Aussichtsgipfel. Die Route zum Hohen Angelus ist - mit Ausnahmen wie z. B. im Jahr 2014 - im Sommer inzwischen meist eisfrei, sodass trittsichere und schwindelfreie Bergsteiger ohne große Probleme auf diesen hohen und wunderschönen Aussichtsgipfel steigen können.

Beschreibung

Zur Düsseldorfer Hütte   

Wir fahren von Sulden mit dem Sessellift zur Bergstation des Kanzellifts (2348 m). Von hier wandern wir ins Zaytal und in einigen Kehren hinauf zur gemütlichen Düsseldorfer Hütte (2721 m). Da die Angelus-Tour deutlich länger als der Anstieg zum Hinteren Schöneck ist, übernachten wir in der Düsseldorfer Hütte und genießen die Gastfreundschaft der Familie Reinstadler, die die Hütte seit mehreren Generationen bewirtschaftet. Die Hütte blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Erbaut wurde sie 1892 von der Sektion Düsseldorf des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. Nach dem ersten Weltkrieg ging sie an die CAI-Sektion Mailand über. Seit 2010 wird die Hütte von der Autonomen Provinz Bozen verwaltet.Auf den Hohen Angelus   Am nächsten Morgen wandern wir kurz taleinwärts in Richtung Tschenglser Hochwand. Bald schon zweigt nach rechts der gelb-rot markierte Anstieg zum Hohen Angelus ab. Der Weg führt uns zuerst über Almmatten, bald aber schon über Blockgelände auf den Nordwestgrat zu. Zwischendurch kommen wir an einem kleinen See vorbei. Der Weg zieht kurz danach stärker hi­nauf zum Blockrücken, der vom Nordwestgrat abfällt. Am Rücken halten wir uns rechts und gehen direkt auf den Grat zu. Vorher sollten wir einmal hinüberblicken zur Vertainspitze mit ihrer eindrucksvollen Nordwand. Der Steig bringt uns nun in leichtes Felsgelände. Zuerst wandern wir rechts des Grates hinauf, solide Versicherungen leiten uns aber bald direkt auf den Grat hinauf. Der gesamte Anstieg ist nicht sehr schwierig, aber an einigen Stellen etwas ausgesetzt, sodass unbedingt Trittsicherheit erforderlich ist. Zwischendurch bleiben wir einmal stehen und blicken in das Gelände zwischen dem Hohen Angelus und der Tschenglser Hochwand hinab, wo mehrere schöne Gletscherseen liegen und einen herrlichen Anblick inmitten der Felsberge bieten. Bald legt sich der Grat ein wenig zurück, und wir erblicken erstmals den Gipfel des Hohen Angelus mit seiner schönen Firnflanke. Meistens betritt man den Firn nur kurz und steigt ansonsten die ganze Zeit den kleinen Steinmännern folgend hoch zum Verbindungsgrat zwischen Vertainspitze und Angelus. Dort halten wir uns links und klettern am Grat unschwierig weiter in Richtung Gipfel. Der Schlussabschnitt ist nicht schwierig, aber teilweise etwas ausgesetzt. Kurz nachdem wir einen kleinen Turm am Grat umgangen haben, erreichen wir bald den höchsten Punkt des  Hohen Angelus (3521 m) mit seinem ungewöhnlichem Gipfelkreuz. Bei guten Verhältnissen könnten wir natürlich auch direkt über das Firnfeld hinaufstapfen, was allerdings entsprechende Ausrüstung und Erfahrung erfordert. Deshalb wählen wir lieber eisfreie Verhältnisse und bleiben die ganze Zeit am Grat. Am Gipfel angekommen, genießen wir die Aussicht auf die nahe Vertainspitze, die darüber aufragenden Königspitze, Zebrù und Ortler und die danebenstehenden Cevedale und Zufallspitzen. Weiter hinten erkennen wir sogar die Presanella. Sehr schön ist der nahe Tiefblick auf den großen Laaser Ferner, auf dem wir bei guten Verhältnissen Seilschaften erkennen, die zur Vertainspitze möchten.

Abstieg   

Nach der Gipfelrast gehen wir am Anstiegsweg über den Nordwestgrat vorsichtig zurück zum Gratbeginn. Über das weite Blockgelände kraxeln wir zurück zur Düsseldorfer Hütte, in der wir nochmals gemütlich einkehren und von der aus wir die Aussicht auf Ortler und Königspitze bewundern. Anschließend wandern wir hinab ins Zaytal zum Bach und nun nicht hinüber zum Kanzellift, sondern geradeaus weiter ins Tal hinab nach Sulden (1860 m).

Touren-Charakter

Im Sommer in-zwischen eisfrei. Versicherte Fels-stufe und leichter Blockgrat. Pickel empfehlenswert. Nur bei eisfreien Verhältnissen begehen

Ausgangspunkt

Bergstation Kan-zellift (2348m) oberhalb von Sulden

Endpunkt

Sulden (1860m)

Route

Bergstation Kanzellift-Düsseldorfer Hütte 1.30Std., Düs-seldorfer Hütte-Hoher Angelus 3.00Std., Hoher Angelus-Düssel-dorfer Hütte 1.30Std., Düsseldor-fer Hütte-Sulden 2Std.

Tschenglser Hochwand

Im Umfeld der Düsseldorfer Hütte befindet sich mit der Tschenglser Hochwand (3375 m) ein weiterer Dreitausender. Der Normalweg führt über einen schmalen Steig und steiles Geröll zum Gipfel. Häufig wird dieser Weg aber nur im Abstieg begangen, denn für den Aufstieg kann man den neuen, schwierigen Klettersteig (C/D) nehmen. Der Anstieg zum Gipfel dauert von der Hütte zwei (Normalweg) bzw. zweieinhalb Stunden (Klettersteig).

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