Bruckmann CMYK quer
Erlebnis Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Höchster Hütte

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
700 m
Abstieg:
700 m

Talschlussrunde mit vielen Seen. Am Fuße von Ultens Dreitausenderkrone gewahren wir neben den »Errungenschaften« der Energiewirtschaft noch immer jede Menge Ursprünglichkeit, ein Kontrastbild zwischen dem aufgestauten Grünsee und der natürlichen Seenplatte von Weißbrunn, die sich über sanft gewellte Hochebenen erstreckt. Als Wanderer findet man hier jede Menge Auslauf ...

Beschreibung

Im Wandel der Zeiten

Es ist schon ein bemerkenswerter landschaftlicher Wandel, den wir erleben, wenn wir aus dem von Rebhängen und Obstplantagen gekennzeichneten Etschtal bei Lana bis ins hinterste Ultental vordringen und weiter zur Höchster Hütte aufsteigen. Dort regieren eine hochalpine Szenerie aus Fels und Eis und ein bisschen leider auch die Energiegesellschaft ENEL, die Ultens Wasserreichtum anzapft, um aus der gewonnenen »weißen Kohle« den Stromhunger der nord­italienischen Industrie zu stillen. So hat seinerzeit nicht nur die bäuerliche Talbevölkerung hier und da wertvollen Heimatboden verloren, sondern auch der Alpenverein die 1910 eröffnete Vorgängerin der Höchster Hütte. Sie versank in den Fluten des aufgestauten Grünsees, der die große Hochtalmulde unter den vergletscherten Eggenspitzen ausfüllt. Immerhin sorgte die ENEL in den Siebzigerjahren für einen Ersatzbau, sodass Wanderer und Bergsteiger für Touren zu den benachbarten Hütten und den umliegenden Dreitausendern weiter gut bedient sind.

Von See zu See

Auch unser Startpunkt befindet sich an einem Stausee, dem Weißbrunnsee. Wir folgen dort dem Weg 140 am Restaurant Knödlmoidl vorbei und gewinnen im Lärchenwald, später im freien Gelände an Höhe. Allmählich dreht man rechts ein und vollzieht im Angesicht der Grünsee-Staumauer etliche Kehren, bis wir uns ungefähr auf Augenhöhe mit der Dammkrone befinden. Nun ist es nicht mehr weit zur Höchster Hütte (2561 m), die direkt am Uferhang des Grünsees mit schönem Blick zu den Eggenspitzen steht.

Um die Wanderung zu einer interessanten Runde auszuweiten, kann man sich für die große Schleife durchs Gebiet der Weißbrunn­almen entscheiden. Dafür wird mit Nr. 12 zunächst die Staumauer überschritten und anschließend in leichtem Gefälle südwärts gewandert. Der Weg ist streckenweise steinig, aber gut zu begehen. Hinter einer Art Geländeterrasse halten wir uns bei einer Kreuzung links (andere Richtungen führen zur Haselgruber Hütte sowie zum Rifugio Dorigoni) und durchstreifen die welligen, von etlichen Naturseen belebten Matten ins Gebiet der Weißbrunnalmen (Bezeichnung 107). Der stattliche Langsee misst immerhin rund 300 mal 150 Meter und ist daher ein besonderer Anziehungspunkt. Von der Oberen Weißbrunnalm (2214 m) geht es über den Geländeabsatz der Mittleren Weißbrunnalm deutlicher bergab, wobei man noch einen kurzen Abstecher zum Fischersee (2068 m) einflechten könnte. Eine Stufe tiefer trifft man hinter der Bachbrücke wieder auf den Hüttenweg, nur noch 15 Minuten vom Parkplatz beim großen Weißbrunn-Stausee entfernt.

Touren-Charakter

Gut ausgebauter Hüttenweg ohne allzu steile Passagen, retour zuerst entlang einiger Blockhalden, dann über weitläufiges Hochweidengebiet, teils kleinere, jedoch ebenfalls leichte Pfade, aber länger. Grundlegende Ausdauer angezeigt.

Beste Jahreszeit

Mitte Juni bis Mitte Oktober (Bewirtschaftungszeit der Höchster Hütte)

Ort

St. Gertraud (1519 m), hinterster Ort im Ultental

Ausgangspunkt

Weißbrunnsee (1872m), Ende der Fahrstraße von St.Gertraud (im Sommer Wanderbus ab St. Gertraud)

Route

Weißbrunnsee - Höchster Hütte 2Std. - Langsee 1Std. - Obere Weißbrunnalm 0.45Std. - Weißbrunnsee 0.45Std.; insgesamt 4.30Std.

Information

Aufstieg/Abstieg Etwas mehr als 700 Hm

Am Ursprung der Falschauer

Einen Ultenbach sucht man in Karten vergebens – der Talfluss Ultens heißt Falschauer und entspringt im weitläufig gewellten Gebiet der Weibrunnalmen. Dort umgibt uns eine richtige Idylle mit Hochweiden, leuchtenden Alpenrosenfeldern und Wollgrasböden, die im Umfeld einiger Seen und Lacken zu finden sind. Für Liebhaber solch malerischer Szenerien habe ich im Übrigen noch einen Tipp parat: Jenseits des Kirchbergjochs gibt es eine weitere bezaubernde Seenplatte mit ziemlich stattlichen Exemplaren im Umkreis der Haselgruber Hütte!

Lust auf mehr?
Genusswandern Meraner Land
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Wandern in Südtirol vereint Natur, Kultur und Kulinarik zum Erlebnis. Dieser Wanderführer lässt Sie das Meraner Land mit allen Sinnen genießen.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.