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Erlebnis Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Hochganghaus – Pirchhof

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
600 m
Abstieg:
1000 m

Hoch über dem Vinschgau. Großartige, zuweilen archaisch anmutende Höhensteige kennzeichnen den Abschnitt am steppenartigen Sonnenhang der Texelgruppe. Weit verstreut kleben die luftigen Nester uralter Berghöfe, jeder für sich ein kleines, eigenes Reich. Das Tal der Etsch liegt durchschnittlich mehr als 1000 Meter tiefer, die Gipfel ebenso viel höher: Dimensionen, die jeden Wanderer beeindrucken ...

Wegpassage zwischen Lint und Innerunterstellwandern, mittel
Wegpassage zwischen Lint und Innerunterstell© Mark Zahel
Beschreibung

Oberhalb von Partschins

Nachdem wir vom Hochganghaus (1839 m) weiter gen Westen aufgebrochen sind, gabelt sich bald der Weg. Tüchtigen Wanderern möchte ich an dieser Stelle einen Hinweis auf den Franz-Huber-Steig (Nr. 7b) nicht vorenthalten: Die fantastische, streckenweise luftig angelegte Panoramaroute zieht eine Etage höher durch die Flanken zur Lodnerhütte. Für uns gilt indes die homogene Bezeichnung 24 mit ihrem Verlauf knapp unterhalb der Waldgrenze. Nach der urigen Goidner Alm (1824 m) führt die blockbesetzte Trasse recht verschlungen hinüber zur Hohen Wiege (1809 m), wo ein Wetterkreuz an einem südlichen Kammausläufer des Tschigat weit über den Vinschgau grüßt: meines Erachtens einer der besten Aussichtspunkte am gesamten Meraner Höhenweg. Wir passieren diese Kanzel und setzen den Weg in ähnlicher Weise zur Tablander Alm (1788 m) fort. Noch so ein romantisches Plätzchen, an dem sich leicht die Zeit vergessen lässt.Bis ins Zieltal ist die Trasse wieder besser gefügt, der Untergrund nicht mehr so blockreich. Insgesamt leicht, aber beständig abwärts erreichen wir dort die aus einem uralten Schwaig­hof hervorgegangene Schutzhütte Nasereit (1523 m). Hier fast höhengleich weiter zur gegenüberliegenden Waldlehne. Inmitten der Traverse verbirgt sich ein kurzer, kräftiger Anstieg, ehe die Route wieder leicht fällt oder im Wesentlichen horizontal nach Giggelberg (1565 m) hinauszieht. Der herrlich gelegene Hof ist seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar und mit seiner guten Küche heute ein beliebtes Vinschgauer Ausflugsziel.

Durch die wilde Lahnbachschlucht

Noch älter als Giggelberg dürfte Hochforch (1555 m) sein, wo wir nach Querung der Schindelbachrunse, zuletzt kurz über die Zufahrtsstraße, einlaufen. Bewundernswert, wie Menschen seit Jahrhunderten im Einklang mit der Natur lebten und dankbar annahmen, was die Scholle nach mühevoller Bearbeitung zu geben bereit war. Ohne den tourismusbedingten wirtschaftlichen Aufschwung wären freilich wohl immer mehr Höfe zum Sterben verurteilt.

Hinter Hochforch nähern wir uns der tiefen Lahnbachrunse, einem doppelten, von Lärchenwäldern bestandenen Tobel, der als größtes Geländehindernis am gesamten Meraner Höhenweg gilt. Jedes Unwetter ist ein potenzieller Schadensbringer, doch normalerweise wird die Weganlage ob ihrer Bedeutung zuverlässig instand gehalten. Jedenfalls besteht sie hier vielfach aus Stiegen mit Seilgeländer, die in abschüssigen Hängen Stabilität gewährleisten.

Nach steilem Abstieg geht es mit kurzem Zwischenanstieg in den zweiten Graben und dann kräftig steigend aus der wilden, urwüchsigen Schlucht heraus, ehe man um das Schnatzer Egg herumschwenkt und den malerischen Pirchhof (1445 m) erreicht. Hier ist prima einkehren und auch ein Nachtquartier gut gewählt. Wer mag, kann natürlich auch noch ein Stück weiterlaufen; Schnatz, Galmein, Lint und Patleid heißen weitere Unterkünfte am Naturnser Sonnenberg und sind nur maximal eine Gehstunde entfernt.

Touren-Charakter

Diese Etappe ist kürzer, vom Weg her aber etwas anspruchsvoller als bisher. Teils schmale, holprige Abschnitte erfordern auf jeden Fall grundlegende Trittsicherheit; im Bereich der Lahnbachschlucht musste aufwendig trassiert werden.

Beste Jahreszeit

Juni bis Oktober

Ausgangspunkt

Hochganghaus (1839m)

Endpunkt

Pirchhof (1445 m), am Naturnser Sonnenberg

Route

Hochganghaus - Tablander Alm 1.15Std. - Nasereit 0.45Std. - Giggelberg 1Std. - Hochforch 0.45Std. - Pirchhof 1.15Std.; insgesamt 5Std.

Information

Aufstieg/Abstieg Etwa 600 Hm Aufstieg, 1000 Hm Abstieg

Verschlungene Wege

Vielfältig ist am Meraner Höhenweg nicht nur das Ambiente, auch die Wegbeschaffenheit an sich beinhaltet eine gewisse Diversität. Wer es nicht unbedingt möglichst komfortabel braucht, sondern vor allem gern auf Naturwegen unterwegs ist, wird diesen dritten Abschnitt zu schätzen wissen. Da schlängelt sich die Route häufig durch sehr urwüchsiges Gelände, besonders ausgeprägt in der wilden Lahnbachschlucht.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.