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Erlebnis Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Hintere Schöntaufspitze (3325 m)

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:45 Std.
Aufstieg:
730 m
Abstieg:
730 m

Großes Gipfelpanorama mit Königspitze, Monte Zebrù und Ortler. Die Hintere Schöntaufspitze gehört zu den schönsten Aussichtsbergen Südtirols, vor allem weil Königspitze, Zebrù und Ortler direkt gegenüber aufragen. Das Panorama und die leichte Erreichbarkeit des Gipfels entschädigen für den etwas tristen Anstieg.

Beschreibung

Zur Madritschhütte 

Von Sulden fahren wir mit der großen Seilbahn zur Bergstation (2600 m), die etwas oberhalb der Schaubachhütte liegt. Nun folgen wir dem Weg in Richtung Madritschhütte. Hierzu gehen wir kurz auf der breiten Skipiste aufwärts, zweigen dann aber gleich links auf den »Panoramaweg« ab. Die Aussicht auf Königspitze, Zebrù und Ortler wird mit jedem Meter Höhengewinn großartiger. Deshalb bleiben wir zwischendurch sicherlich hin und wieder mal stehen und genießen den Blick hinüber zu den drei berühmten Berggipfeln. Der Weg steigt zuerst etwas steiler an, wird aber bald schon deutlich flacher, sodass wir gemütlich die Madritschhütte (2818 m) erreichen. Hier sollten wir übrigens nicht erschrecken, wenn wir plötzlich vor einem im Alpenraum eigentlich unbekannten Tier stehen: Im Sommer weiden Yaks in der Umgebung der Madritschhütte. Die Idee dazu stammt von Reinhold Messner, der die Tiere jedes Jahr persönlich zur Hütte hochbringt. Im Winter sind die Tiere in Sulden in der Nähe des Messner Mountain Museums untergebracht.

Zur Hinteren Schöntaufspitze 

 Von der Hütte folgen wir dem Wegweiser in Richtung Madritschjoch. Der breite Wanderweg führt in einigen weiten Kehren bergauf bis unter das Joch. Hier wird der Steig schmaler und auch steiler. Nach ein paar weiteren Serpentinen stehen wir amMadritschjoch (3123 m) und können ins Martelltal hinabblicken. Dort unten erkennen wir sogar die Zufallhütte, die ein gemütlicher Ausgangspunkt für den ruhigeren Anstieg aus dem Martelltal ist. Sollten wir hier oben Mountainbikern begegnen, dürfen wir uns nicht wundern – die Route übers Madritschjoch ist ein beliebter Übergang im Rahmen einer Alpencross-Route.

Als Wanderer lassen wir aber den Anstieg vom Joch auf den nahen Gipfel der Hinteren Schöntaufspitze nicht aus. Deshalb halten wir uns am Joch links und steigen gleich über ein paar leichte Felsplatten in kurzen Kehren bergauf. Auf einem schmalen Band queren wir hinüber zu einem breiten Sattel. Dies ist die einzige etwas ausgesetzte Stelle des Anstiegs, wirklich schwierig ist aber auch dieser Abschnitt nicht. Nun führt der Steig über Blockwerk in weiteren Kehren ziemlich steil bergauf. Kurz unterhalb des Gipfels legt sich der Hang etwas zurück, und wir gehen etwas flacher zum breiten Gipfelplateau der  Hinteren Schöntaufspitze (3325 m). Neben einem kleinen Kreuz zieren leider auch ein paar Sendemasten den Gipfel; trotzdem bleibt genug Raum, die Aussicht zu bestaunen. Die ist nämlich wirklich großartig: Neben den schon angesprochenen Gipfeln von Königspitze, Zebrù und Ortler erblicken wir noch viele weitere Dreitausender der Ortlergruppe. Über dem Martelltal stehen die Veneziaspitzen, rechts daneben grüßen Zufallspitze und Cevedale herüber. Rechts neben dem Ortler erkennen wir sogar die weißen Berggipfel der Bernina.

Abstieg   

Nach der Rast neben dem kleinen Gipfelkreuz auf der Hinteren Schöntaufspitze wandern wir zurück zumMadritschjoch und weiter zur Madritschhütte. Hier können wir einkehren und auf der großen Sonnenterrasse die Besteigung eines wirklich schönen Aussichtsdreitausenders gebührend feiern. Von der Madritschhütte spazieren wir am Anstiegsweg zurück zur Bergstation (2600 m) der Seilbahn und zur danebenstehenden Schaubachhütte. Auch die Schaubachhütte bietet sich für eine Einkehr an. In einer der Gondeln der Seilbahn schweben wir anschließend wieder gemütlich ins Tal zurück.

Anstieg komplett zu Fuß   Konditionsstarke Bergwanderer können auf die Seilbahnauffahrt verzichten und zu Fuß von Sulden zur Bergstation neben der Schaubachhütte wandern. Für den Anstieg benötigt man zwei Stunden, die sich zu den oben genannten Zeiten hinzuaddieren.

Aus dem Martelltal 

Viel schöner und ruhiger, aber auch länger ist der Anstieg aus dem Martelltal zur Hinteren Schöntaufspitze. Wir können direkt vom Parkplatz im Talschluss an der Enzianhütte hoch ins Madritschtal gehen oder bereits am Vorabend in 45 Minuten zur gemütlichen Zufallhütte aufsteigen. Am nächsten Tag starten wir dann zeitig nach einem ausgiebigen Frühstück und wandern von der Hütte schräg hinüber ins Madritschtal. Dort treffen wir schließlich auf den Weg, der direkt von der Enzianhütte heraufzieht. Aus dem schönen Tal steigen wir zuletzt ziemlich steil hoch ins Madritschjoch und weiter wie oben beschrieben auf den Gipfel der Hinteren Schöntaufspitze. Der Anstieg von der Zufallhütte zum Gipfel dauert 3.30 Stunden.

Touren-Charakter

Bis zum Joch breite Wege, danach schmaler Steig über Blockwerk. Trittsicher-heit erforderlich

Ausgangspunkt

Bergstation der Suldener Seilbahn (2600m)

Endpunkt

Bergstation der Suldener Seilbahn (2600m)

Route

Bergstation Seilbahn-Madritschhütte 1Std., Madritsch-hütte-Hintere Schöntaufspitze 1.45Std., Abstieg 2Std.

Messner Mountain Museum Ortles

In Sulden kann man das Messner Mountain Museum Ortles besuchen. Es wurde komplett unterirdisch angelegt und ist dem Thema Eis gewidmet. Es befindet sich »Im End der Welt« – so wurde der Ortlerferner in der Anich-Karte 1774 genannt, unter dem sich das Museum befindet. Im Museum wird unter anderem die größte Sammlung an Ortler-Bildern und Eispickeln aus zwei Jahrhunderten gezeigt. Es erzählt von der Schwierigkeit der Künstler, Eis darzustellen. Das Museum ist von Ende Mai bis Mitte Oktober nachmittags geöffnet. In der Nähe des Museums weiden im Herbst die Yaks, die im Sommer in der Umgebung der Madritschalm zu sehen sind.

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