Wandern Südtirol: Große Windschar (3041 m)
Ein lohnender Aussichtsgipfel und ein historischer Steig. Die Große Windschar wurde 1878 vom Stuttgarter Professor Seyerlen erstbestiegen. Dieser machte die Route in den Folgejahren bekannt, sodass die AV-Sektion Taufers schließlich den Steig zum Gipfel anlegte, der bis heute immer noch als Normalweg gilt.
Durch das Mühlbachtal
Vom großen Parkplatz im Mühlbachtal (1600 m) wandern wir durch das bewaldete Tal aufwärts zum Mühlbacher Badl, das heute ein Gasthaus ist. Entlang des rauschenden Bachs marschieren wir durch das Tal gemütlich zur Huberalm (1854 m), die im Sommer ebenfalls bewirtschaftet ist. Der Weg zieht weiter durch das Tal aufwärts bis zu den letzten Almhütten im Tal. Hier an der Oberwanger Alm (2027 m) stehen wir an einer Wegverzweigung. Unser markierter Steig mit der Markierungsnummer 5 führt geradeaus in Richtung der Südflanke der Großen Windschar (Wegweiser »Windschar«).
Auf die Große Windschar
Hier endet der gemütliche Teil der Wanderung, ab hier bewegen wir uns bis zum Gipfel fast durchgehend im Steilgelände. Über Grasschrofengelände steigen wir vorsichtig aufwärts. Die Hänge sind bis zur Grubscharte (2802 m) durchgehend sehr steil. Wir steigen hinauf bis auf eine Höhe von 2700 Meter – noch deutlich unterhalb der Scharte – und gehen hier nach links. Über abschüssiges Gelände erreichen wir den Grat, der von der Grubscharte heraufzieht. Von hier kraxeln wir mithilfe von ein paar Drahtseilen und immer wieder auch durch Gehgelände entlang der Markierungen durch die steile Ostflanke aufwärts in Richtung Gipfel. Überraschend unschwierig wandern wir dann weiter hinauf bis zum Gipfelkreuz auf der Großen Windschar (3041 m). Am Ende spüren wir den kräftezehrenden Aufstieg durch die sonnige Südflanke und sind froh, endlich oben zu stehen.Beim Genießen der Aussicht macht sich bemerkbar, dass wir auf dem westlichsten Dreitausender der Rieserfernergruppe sitzen. Sehr beeindruckend sind vor allem die beiden Nachbarberge: der Große Rauchkofel und der Große Fensterlekofel. Auch der Große Moosstock und das Durreck, die ganz in der Nähe stehen, grüßen zu uns herüber. Aber auch die weiter entfernten Gipfel begeistern uns: Da ist zuerst der Zillertaler Hauptkamm über dem Ahrntal mit so klingenden Namen wie Turnerkamp, Großer Löffler oder Schwarzenstein. Weiter im Osten steht wieder die schöne Rötspitze und im Süden erkennen wir die zackigen Felsgipfel der Dolomiten. Auch hier können wir bekannte Gipfel wie die Hohe Gaisl, den Dürrenstein oder den Monte Cristallo mit dem benachbarten Piz Popena erkennen. Wir verstehen nun, warum Professor Seyerlen den Gipfel als wunderschönen Aussichtsberg lobte und dabei Unterstützung vom Tauferer Alpenvereinsvorstand Josef Daimer erhielt. Wir sind froh, dass sie damals den Wert des Berges erkannten – nur deshalb gibt es heute den Steig, der gut markiert auf den Gipfel führt.
Abstieg
Nach unserer Gipfelpause steigen wir vorsichtig über die steile Ostflanke ab zum Rücken, der zur Grubscharte zieht. Hier können wir direkt steil und etwas steinschlaggefährdet nach Süden absteigen. In der Flanke achten wir darauf, dass wir keine Steine lostreten, die andere Bergsteiger treffen könnten. Anschließend gehen wir über die Steilflanke weiterhin sehr vorsichtig hinunter zurOberwanger Alm (2027 m), wo der schwierigste Abschnitt der Tour geschafft ist. Gemütlich schlendern wir durch das breite Mühlbachtal bis zum Parkplatz.
Region
Touren-Charakter
Für erfahrene Bergsteiger bei guten Verhältnissen unschwieriger Anstieg. Steinschlag-gefahr im Steilgelände. Südseitig ausgerichtet, daher ausreichend Getränke mitnehmen
Ausgangspunkt
Parkplatz oberhalb von Mühlbach am großen Parkplatz (1600m)
Endpunkt
Parkplatz oberhalb von Mühlbach am großen Parkplatz (1600m)Route
Aufstieg 4.30Std., Abstieg 3.30Std.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.