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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Große Laugenspitze, 2434 m

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:45 Std.
Länge:
8.5 km
Aufstieg:
920 m
Abstieg:
920 m

Wie ein Wächter steht der doppelgipflige »Laugen« über dem Burggrafenamt. Berge, die sich so auffällig im topografischen Gefüge postieren, genießen meist hohen Bekanntheitsgrad und einen guten Ruf als Aussichtswarte. Die Laugenspitze lässt sich zudem von mehreren Seiten besteigen.

Der Laugen bietet eine fantastische Aussicht bis zur Brenta.wandern, mittel
Der Laugen bietet eine fantastische Aussicht bis zur Brenta.© Mark Zahel
Beschreibung

Der Wegverlauf

Unter den vielfältigen Anstiegsmöglichkeiten an diesem breit gelagerten Bergstock, der das vordere Ultental beziehungsweise das Etschtal vom Hinterland des Deutschnonsberges scheidet, gilt der Zugang vom Gampenpass als klassisch. Hier startet man schon auf 1500 Metern Seehöhe und verkürzt vor allem den sonst recht ausgedehnten Waldgürtel, sodass die Aussicht bald frei und weit ist. Gegenüber vom Gasthaus begeben wir uns auf eine abgeschrankte Forststraße und sofort nach der ersten Linkskurve mit Nr. 133 rechts steil im Wald hoch. Noch nicht so recht warmgelaufen, geht der Auftakt ordentlich in die Beine. Nach rund einer Stunde lichtet sich der Hochwald. Man überschreitet den Geländerücken am Knopfberg und dreht nördlich der Kuppe rechts ab. Weiter an der teils felsdurchsetzten Flanke einer Geländemulde entlang. Hinter einer Karsch­welle ahnen wir den Laugensee  (2:00 Std.) als nächstes Etappenziel. Um ihn ranken sich geheimnisvolle Sagen und Legenden wie Nebelschleier.

Entdeckungslustige könnten nun rechter Hand zum Kleinen Laugen ansteigen, doch mangels eines markierten Pfades bleibt diesem Nebengipfel meist himmlische Ruhe. Stattdessen links am See vorbei und flach hinüber zum Ansatz des Südostgrates, an dem sich der steilere Schlussanstieg vollzieht. Über zerbröckelndes rötliches Gestein, das unseren Berg als westlichen Ausläufer der mächtigen Bozner Porphyrplatte ausweist, kraxeln wir gipfelwärts zur Großen Laugenspitze  (2:45 Std.), wo der Blick endgültig in alle Himmelsrichtungen frei wird. Wir ermessen einen Bergraum, der vom Hauptkamm bis zum Alpensüdrand, von den Dolomiten bis zu den schneebedeckten Ortlerbergen reicht. Weite Teile Südtirols und des angrenzenden Trentino offenbaren sich jetzt wie eine aufgefaltete Landkarte: ein Panorama, das seinesgleichen sucht!

Bereits 1875 errichtete die Alpenvereinssektion Meran knapp unterhalb des höchsten Punktes übrigens eine einfache Schutzhütte. Sie ist längst bis auf den letzten Stein zerfallen. Man stelle sich einmal vor, am Laugen stünde heute ein modernes Gipfelhaus …

Mit der sommers bewirtschafteten Laugenalm besteht eine besondere Verlockung, die Tour auf einer Variante zu runden. Dafür können wir vom Südostgrat über die Schulter gleich geradeaus weiter absteigen und mit dem Querweg Nr. 10 die Almhütte erreichen. Noch interessanter ist allerdings der Bogen über den südwestwärts ausstreichenden Kammrücken, der bald nach Süden eindreht. Dort genießt man noch eine ganze Weile die Aussicht auf die Ultner Bergwelt. Meistens geht es über angenehme Matten dahin, nur vorübergehend etwas steiler und schrofig. Man ignoriert einige nach rechts und links abzweigende Routen und setzt erst auf ca. 2000 Metern zu einem markanten Linksbogen Richtung Laugenalm  (4:05 Std.) an. Die Rast kann lange ausfallen, ehe sich über eine Forststraße der Rundkurs zum Gampenpass  (4:45 Std.) schließt.

Andere Laugenwege

Deutlich weiter, aber auch stiller fallen die Wege aus dem Ultental aus. Auf den 1500 Höhenmetern zwischen Mitterbad (971 m), dem einstigen Heilbad von Weltruhm, und dem Gipfel gibt es reichlich Gelegenheit für ein ausgiebiges Ausschreiten. Dabei lässt sich die Route über die urige Kitzerbichlalm mit jener via Marauner Laugenalm und Laugenhof optimal kombinieren. Lang und einsam gestaltet sich auch der Anstieg von Platzers (1278 m) über die Gfrill-Laugenalm. Einen Alternativ­einstieg von Süden gibt es von Unsere Liebe Frau im Walde (1355 m), während vom Hofmahdjoch (an der Straßenverbindung zwischen Ulten und Proveis) der Südwestanstieg gewählt werden kann.

Touren-Charakter

Normale, markierte Bergwege, felsige Stellen im Gipfelbereich; im zuweilen steilen Gelände Trittsicherheit nötig.

Ausgangspunkt

Gampenpass (1518m), GPS: 46.529927, 11.112017.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.