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Wandermuffel
wandern

Wandern Südtirol: Eppaner Burgenrunde

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
9.5 km
Aufstieg:
600 m
Abstieg:
600 m

Drei auf einen Schlag. Die Burg Hocheppan, eines unserer heutigen Ziele, wartet nicht nur mit kunsthistorischen Besonderheiten auf uns. Es ist gleichzeitig einer der schönsten Marendengärten Südtirols. Insgesamt besuchen wir heute drei Burgen und - nicht zu vergessen - den wunderbaren Kreuzstein, einen herrlichen Aussichtspunkt über St. Pauls.

Beschreibung

Durch St. Pauls 

Wir starten an der Pfarrkirche St. Pauls, die durch ihren auffälligen Turm im ganzen Eppaner Gebiet leicht auszumachen ist. Dort queren wir die Piazza St. Pauls und wandern am Brunnen in die Via S. Justina hinein. Der Weg ist mit der »Nr. 12/Hocheppan« ausgeschildert. Zunächst gewinnen wir entlang der Straße etwas an Höhe. Die St.-Justina-Straße wendet sich nach rechts, wir folgen ihr weiterhin und bewundern neben den alten Gebäuden auch einige sehr moderne neue Häuser. Schließlich biegen wir an einer Kreuzung nach rechts ab und folgen dem Weg Nr. 12 in Richtung Missian.

Durch die Weinberge zur ersten Burg 

Jetzt verlassen wir die Bebauung und wandern fast eben und mit weiter Sicht auf das Etschtal und Bozen durch die Weinfelder. Direkt vor uns sehen wir am Berghang die Burgruine Boymont und rechts davon die Burg Hocheppan. Etwas tiefer gelegen entdecken wir auch den Turm von Schloss Korb, aber dafür haben wir noch ein gutes Stück Weg vor uns. Dazu folgen wir weiter dem Sträßchen, queren den Weißenbach und halten uns dann links. So passieren wir schließlich das zu einem Hotel umgebaute Schloss Korb, wobei wir ein kurzes Stück später die Abzweigung nach links ignorieren, die bereits nach Hocheppan/Boymont ausgeschildert ist. Ein von der Straße abgetrennter Fußweg bringt uns zum Unterbichlerhof, wo wir durch den Torbogen wandern und in den Schatten spendenden Wald kommen.

Die zweite Burg 

Gleich nach einem Wanderparkplatz steigt der Weg steil an. Wir passieren den frei stehenden Kreidfeuerturm, der als Signalturm bei drohender Gefahr die Bevölkerung alarmierte. Dahinter folgen wir der Linkskurve und haben nach weiteren 15 Minuten den Aufstieg geschafft. Über die Zugbrücke betreten wir die Burg Hocheppan, ein wahres Juwel unter den Südtiroler Burgen. Vor allem sollte man die Burgkapelle besichtigen, für die es in der Hochsaison Führungen gibt. Unabhängig vom kulturellen Wert Hocheppans sind wir verliebt in die lauschigen Sitzplätze, die sich im großen Burghof und rund um die Burgkapelle verteilen. Überall stehen Kräuter- und Blumentöpfe auf den Tischen, von denen einige malerisch mit Weinlaub umrankt sind. Von den Mauern genießen wir eine herrliche Aussicht und die Burgschenke bietet beste Tiroler Küche mit wechselnden Gerichten. Äußerst fein sind die frisch zubereiteten süßen Strauben, die in Butterschmalz herausgebacken werden. So viele Kalorien müssen wieder abtrainiert werden. Deshalb verlassen wir Hocheppan und wenden uns am Ende des Burgzugangs nach links, bergab, der Beschilderung nach Boymont folgend.

Nummer drei 

Der zu Beginn noch sonnige Steig führt zunächst an den Außenmauern von Hocheppan entlang, dann geht es steiler hinab in das Hocheppaner Tal, das einer kleinen Schlucht gleicht. Auf der anderen Seite müssen wir die Höhe wieder gewinnen und so steigen wir auf den Stufen einer engen Metalltreppe wieder nach oben. Dahinter führt der Weg weiter durch den herrlichen Mischwald zu einem größeren Forstweg. Dies ist der direkte Zugang zur Burg, wir folgen ihm nur noch nach rechts. Vorbei an einigen Felshöhlen erreichen wir nun schnell die Burg­ruine Boymont. Wer schon wieder Hunger hat, kann hier ebenfalls in der mittelalterlich gestylten Schänke einkehren. Lohnenswert ist definitiv die Besteigung des nördlichen Burgturms. Die Aussicht über das nördliche Etschtal und weit über Bozen hinaus ist wunderschön.

Spannender Rückweg 

Nach der Besichtigung folgen wir hinter der Burgruine dem Weg Nr. 8A, er ist nach St. Pauls ausgeschildert. Wunderschön geht es im leichten Auf und Ab zunächst weiter durch den Mischwald. Dann stoßen wir auf einen größeren Weg, dem wir nach links, vorbei an den Häusern von Pramol, durch die Weinberge folgen. In die kleine Straße biegen wir ebenfalls links ein, sie bringt uns an einem Bildstock zu einem Staubecken, dem Putschwaner See. Auf seiner linken Uferseite geht es für uns weiter. Hinter dem See sind wir wieder im lichten Wald und flanieren, verwöhnt mit Panoramablicken ins Tal, zum Kreuzstein, einem wertvollen felsigen Biotop oberhalb von St. Pauls. Der Aussichtspunkt ist wunderschön und bietet sich für eine finale Rast an. Die markanten Felsen gepaart mit dem Trockenrasen sind eine Besonderheit. Im Sommer kann sich hier der Boden bis auf 60 Grad erhitzen. An diese extremen Bedingungen müssen sich die Pflanzen anpassen und so findet man einige Raritäten, wie den nach Zitronen duftenden Diphtam oder das Sonnenröschen. Aber auch die Smaragdeidechse oder die Gottesanbeterin lieben den Kreuzstein.

Abwärts nach St. Pauls 

Zurück ins Dorf steigen wir nun einfach durch das Biotop weiter auf unserem Weg Nr. 8A ab. Wir erreichen die Bergstraße. Leicht bergab, vorbei an den ersten malerischen alten Weingütern, biegen wir an dem kleinen Platz links in den Kreuzsteinweg. Wieder geht es mit schöner Aussicht durch die Weinberge. Wir steuern zunächst rechts haltend und dann links die kleine St.-Justina-Kirche an, die einsam zwischen den Weinreben steht. Unmittelbar vor der Kirche führt uns dann der Wanderweg Nr. 8A abwärts in östlicher Richtung und wir erreichen die St.-Justina-Straße unweit der Stelle, wo wir sie am Hinweg verlassen haben. Jetzt geht es auf gleichem Weg zurück in die Ortsmitte von St. Pauls.

Touren-Charakter

Eine herrliche, eher leichte Rundtour zum Teil entlang der Straßen durch den Ort und dann über ansteigende Wanderwege hinauf zur Burg. Nur der Übergang von Hocheppan zur Burg Boymont verläuft auf einem schmalen, stellenweise steilen Steig. Die abfallenden Stellen sind durchwegs gesichert und spannend zu gehen.

Ausgangspunkt

St. Pauls, Pfarrkirche St. Pauls

Endpunkt

St. Pauls, Pfarrkirche St. Pauls

Kulturtipp

Der schnellste Rückweg führt von der Ruine Boymont wieder die Forststraße hinunter. Nach den Höhlen halten wir uns geradeaus und wandern weiter auf dem Forstweg steil bergab. Unten angekommen erreichen wir durch ein Weinfeld den bekannten Hinweg und gelangen so schneller in die Ortsmitte nach St. Pauls zurück.Äußerst sehenswert sind auf Hocheppan die bunten naiven Fresken in der frei stehenden Burgkapelle, die um 1200 entstanden sind. Beachtenswert sind vor allem die Details aus dem Bilderzyklus der Lebens- und Leidensgeschichte Jesu. In der Darstellung der Hochzeit zu Kanaan führt ein Mann genüsslich eine Wurst in den Mund. Im Bild der Geburt Christi verspeist eine Frau eindeutig einen Knödel. Dieses Fresko ist übrigens der früheste Beleg für Tiroler Knödel.

Wandermuffeltipp

Der schnellste Rückweg führt von der Ruine Boymont wieder die Forststraße hinunter. Nach den Höhlen halten wir uns geradeaus und wandern weiter auf dem Forstweg steil bergab. Unten angekommen erreichen wir durch ein Weinfeld den bekannten Hinweg und gelangen so schneller in die Ortsmitte nach St. Pauls zurück.

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