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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Die Stoanernen Mandln, 2003 m

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:30 Std.
Länge:
18 km
Aufstieg:
850 m
Abstieg:
850 m

Eine geheimnisvolle Ansammlung von Steinmännern aus rötlichem Porphyr, die sich um das Wetterkreuz auf der Hohen Reisch scharen, ist das Ziel dieser leichten, aber ausgedehnten Wanderung. Sie berührt auch mehrere Almen auf den sanften Haflinger Wald- und Wiesenwellen.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Man kann beim großen Parkplatz in Hafling Dorf starten, wenn wir jedoch mit dem eigenen Auto anreisen, vorteilhafter bei den abgelegenen Mittelberghöfen , wo die Forststraße zu den oberhalb gelegenen Almen beginnt. Über deren Windungen gestaltet sich der Auftakt bis zur Moschwaldalm  (1:00 Std.) in meist dichtem Wald etwas eintönig. Auf einer der seltenen Lichtungen kann man jedoch auch über einen Fußsteig abkürzen und mit Nr. 15 gleich zur Maiser Alm  (1:20 Std.) marschieren. Der Fahrweg schraubt sich anschließend noch bis gegen die freie Kammhöhe empor, die beim Kreuzjöchl  (1:45 Std.) (Bildstock) schließlich erreicht wird.

Nach der Pflicht beginnt jetzt die Kür! Wir kehren dem markanten Duo Ifinger/Plattenspitze den Rücken, fädeln südwärts in den E5 ein und steigen sachte an. Nahe an der Maiser Rast vorbei markiert die nächste abgeflachte Kuppe des Kreuzjochs  (2:20 Std.) den höchsten Punkt der Tour und offeriert einen feinen Rastplatz. Das Gelände ist weitläufig, die Sicht aber auch durch kein Hindernis eingeschränkt, sodass sich ein regelrechtes Weitwinkel-Panorama bietet.

Hinter dem Kreuzjoch verlieren wir zum Auener Jöchl  (2:50 Std.) wieder ein paar Höhenmeter, bevor die legendären Stoanernen Mandln auf der Hohen Reisch  (3:15 Std.), in manchen Karten auch als Schöneck bezeichnet, anvisiert werden. Wirklich ein seltsamer Ort, diese rundliche Anhöhe, aber ebenfalls mit großer Aussicht in alle Richtungen der Windrose gesegnet.

Steinmänner sind im Gebirge ja eigentlich nichts Ungewöhnliches, doch die Vielzahl der Skulpturen auf engstem Raum vermag uns doch zu verblüffen. Womöglich sind sie im Laufe vieler Hirtengenerationen einfach aus Zeitvertreib aufgeschichtet worden; eine schriftliche Erwähnung reicht immerhin bis ins 16. Jahrhundert zurück. Es soll aber auch Anhaltspunkte dafür geben, dass sich hier schon in vorchristlicher Zeit eine Kultstätte befunden hat. Die Alten raunten gar von exzessiven Hexenorgien, bei denen böse Unwetter gemacht worden seien. Wenn man bei schönstem Sonnenschein dort oben verweilt und das Panorama zwischen Ortlereis und Dolomitenfels genießt, tut man sich wohl schwer mit dieser unheimlichen Vorstellung. Was aber, wenn an einem trüben Tag Nebelfetzen unheilschwanger um die kahle Kuppe treiben …

Zurück am Auener Jöchl  (3:30 Std.), wählen wir für den weiteren Abstieg Markierung Nr. 2 gen Westen. Sie leitet in eine Hangmulde hinab, steigt dann nochmals etwa 50 Meter an und steuert als breiter Karrenweg die stattliche Vöraner Alm  (4:00 Std.) an: ein beliebtes Ausflugsziel für viele, die von Hafling aus nicht gar so weit wandern möchten. Ob man sich die köstliche Marende hier schmecken lässt oder erst nach dem folgenden Waldabschnitt bei der Wurzer­alm  (4:40 Std.), ist einerlei – das idyllische Tierleben wird uns beiderorts gefallen.

Womöglich treffen wir auch auf die berühmten Haflingerpferde, die ja aus ebendieser Gegend am Tschögglberg stammen. Mit ihrer Wuchshöhe von bloß um die ein Meter vierzig bringen sie nicht nur alle Kinderaugen zum Leuchten. Die Haflingerrasse gilt als zäh und ausdauernd und eignet sich für den Arbeitseinsatz ebenso wie als Reit- und Freizeitpferd.

Während die offizielle Wanderroute Nr. 2 schließlich Richtung Hafling Dorf ausklingt, müssen zu unserem vorgerückten Ausgangspunkt einige Abzweige im Geflecht der Forstwege beachtet werden. Dabei hält man sich in den Grabeneinschnitt des Enzianbachs, der ganz in der Nähe der Mittelberghöfe  (5:30 Std.) ausläuft.

Touren-Charakter

Über die Almen meist breite Wirtschaftswege, am Höhenrücken angenehmer Wanderweg, durchwegs harmloses Gelände, aber Ausdauer nötig.

Ausgangspunkt

Mittelberghöfe (1397m), GPS: 46.654922, 11.243729 (Locherweg 9B, 39010 Hafling). Oder beim Hauptparkplatz in Hafling Dorf, GPS: 46.644478, 11.225435 (Kirchweg 3, 39010 Hafling).

Nach der Tour

An einer Hangkante hoch über dem Burggräfler Etschtal thront weithin sichtbar das Kirchlein St.Kathrein (1245m), im Jahr 1251 gebaut und über Jahrhunderte hinweg die Stammkirche von Hafling Oberdorf. Wenn wir in die Gegend kommen, sollten wir den kurzen Abstecher keinesfalls versäumen. Überhaupt hält die Streusiedlung Hafling am Westabhang des Tschögglbergs viele reizvolle Fleckchen bereit. Auf dem Reiterhof Sulfner in St.Kathrein kann man eine Haflingerzucht besuchen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.