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Wandermuffel
wandern

Wandern Südtirol: Col da Lè

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
700 m
Abstieg:
700 m

Sanfte Gipfel, einsame Bergseen. Der Col da Lè ist ein relativ unbekannter, aber wunderschöner Gipfel in den Pustertaler Bergen. Das sanft geschwungene Gipfelplateau weist keine Felsen auf, dafür einige klare, äußerst idyllische Bergseen, in denen sich die Wolken und so mancher Berg spiegeln. Dafür lohnen sich die 700 Höhenmeter Aufstieg!

Beschreibung

Anton-Schwingshackl-Weg 

Wir starten vom Sportplatz von Welschellen und folgen zunächst der durch eine Schranke versperrten Almstraße ein Stück bergauf. Diese ist uns natürlich viel zu langweilig und so biegen wir nach nur 250 Metern rechts auf den schmalen Karrenweg ein, der uns gleich zum Schwitzen bringt. Zum Glück geht es schattig durch den Mischwald, aber etwas Motivation gehört nun mal dazu. Der Weg ist in den Karten als Anton-Schwingshackl-Weg verzeichnet, später treffen wir noch auf die dazugehörigen Wegweiser. Anton Schwingshackl wirkte als Pfarrer in der Wallfahrtskirche Maria Saalen im nahen St. Lorenzen und war selbst begeisterter Wanderer. Überdies war er Autor mehrerer Bücher, die von Südtirol handelten, u. a. schrieb er einen Historienroman, der unter dem Titel Ritter und Hirte erschien. Ihm zu Ehren hat die AVS(Südtiroler Alpenverein)-Sektion St. Lorenzen den Wanderweg benannt.

Welschellen-Alm 

Bis die ersten Schilder auftauchen, folgen wir der Bezeichnung zur Welschellen-Alm. Dafür queren wir beim Aufstieg die Almstraße ein paarmal und schließlich erreichen wir an einem Weidezaun eine kleine Almwiese. Die Haflingerpferde und Ponys, die hier weiden, sind friedlich, aber sehr neugierig und begleiten uns bei der Wiesenquerung. Wieder kommen wir in den Wald und stoßen auf eine querende Almstraße. Auch diese überqueren wir geradeaus, halten uns dann rechts und vollenden die letzten Höhenmeter auf einem breiteren Almsträßchen hinauf zur Welschellen-Alm. Die Alm liegt auf einer kleinen Wiese und ist nach Osten zum Gadertal hin ausgerichtet. Von den hölzernen Bänken haben wir einen herrlichen Blick auf die Sextner Dolomiten, der Elfer- und Zwölferkofel sind schnell ausgemacht. Aber auf dem Gipfel wird die Prachtkulisse noch besser und so sparen wir uns die Einkehr für den Rückweg auf. Jetzt gilt es, ein letztes Mal den inneren Schweinehund zu überwinden und zum finalen Gipfelsturm aufzubrechen.

Gipfelsturm 

Zunächst geht es auf der Almstraße hinter dem Haus nach links weiter. Immer noch steil wird der Wald lichter und auf einmal stehen wir fast unverhofft auf einer weiten sonnigen Almfläche. Nach wenigen Schritten erreichen wir an einem Sattel einen Bildstock mit der Figur des Gadertaler Lokalheiligen Josef Freinademetz, der in China als Missionar tätig war. An diese Stelle werden wir nach dem Gipfelrundweg zurückkommen. Das Gipfelkreuz im Visier, stiefeln wir nun nach rechts auf einem eben sichtbaren Pfad über die Wiesen. Die Aussicht wird mit jedem Schritt besser und erreicht an der Rastbank auf 2175 Metern unter dem Gipfelkreuz ihren Höhepunkt. Südlich von uns liegen der Peitlerkofel, die Geißlerspitzen und der Mauerberg. Im Westen sieht man hinter der Plose über das Eisacktal auf die Sarntaler und Stubaier Alpen. Im Norden tauchen schon die Zillertaler Berge auf.

Glittner See 

Nach einer verdienten Pause wandern wir auf dem immer noch schlecht erkennbaren Pfad weiter Richtung Nordosten zum Glittner See. Auf dem Weg dorthin passieren wir einige weitere kleinere Wasserlöcher, in denen sich der Himmel endlos fortsetzt. Schließlich erreichen wir ca. 15 Minuten nach dem Gipfelkreuz den Glittner See, der auch Lago di Rina genannt wird. Der Begriff See ist dabei zwar etwas übertrieben, aber es gibt sogar ein kleines Entenhäuschen auf dem Wasser. Auf jeden Fall ein netter Rastplatz.

Rückweg 

Vom See steigen wir links steil über die Wiese entlang eines Zauns abwärts. Unten wird der Weg wieder breiter und wir erreichen die Turnaretscher Hütte, wo wir ebenfalls einkehren können. Weiter geht es auf dem breiten Almweg hinter der Hütte und nun steigt der Weg nochmals leicht an. Wir umrunden nun den Col da Lè auf seiner Südseite. An der Weggabelung können wir rechts zum Lüsner Joch und einigen privaten Almhütten hinabsteigen, müssen dann aber wieder nach links aufwärts. Kürzer und ohne großen Gegenanstieg ist der linke Weg, wenn auch die Aussicht nicht ganz so gut ist. Beide Wege treffen unweit des Freinademetz-Bildstocks wieder zusammen. Nun geht es auf bekanntem Hinweg abwärts über die Welschellen-Alm in den Wald, wo wir erneut dem Karrenweg abwärts zum Sportplatz folgen.

Touren-Charakter

Eine Bergtour, die auf schattigen Waldwegen beginnt. Wiesenwege führen über den runden Gipfelhügel. Keinerlei schwierige technische Stellen.

Ausgangspunkt

Parkplatz am Sportgelände in Welschellen

Endpunkt

Parkplatz am Sportgelände in Welschellen

Alternativstrecken

Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, wandert aus der Ortsmitte etwas aufwärts zur Strada Ciornadú und folgt dort der Beschilderung auf den Anton-Schwingshackl-Weg, und wer beim steilen Abstieg Probleme mit den Knien hat, kann als Alternative die flacher verlaufende Almstraße wählen. Auf diese Weise verlängert sich der Rückweg aber um ein gutes Stück.

Südtiroler Spezialitäten

Die Welschellen-Alm eignet sich herrlich für eine Einkehr. Täglich wird frisch gekocht und es kommen vor allem lokale Spezialitäten auf den Tisch. Pressknödel mit Kraut, Schlutzkrapfen entweder süß mit Mohn und Zucker oder deftig mit Topfen-Kartoffelfüllung, dazu zum Nachtisch Kaiserschmarren oder hausgemachte Kuchen. Da lachen das Wandermuffelherz und der Magen!

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.