Wandern Südtirol: Bärengrüblalm
Uriges Passeirer Bergnest. Die Passeirer gelten gemeinhin als besonders bodenständig, wovon man sich als Wanderer wohl am besten im Rahmen einer typischen Almwanderung überzeugen kann. In einem Hochtaleinschnitt am Sarner Westkamm liegt die Pfistradalm und eine Etage höher die Bärengrüblalm mit freier Aussicht.
Zwei unterschiedliche Almen
Das Bärengrübl war für den Verfasser ein Tipp, den er einmal auf einer anderen Alm im Passeiertal bekam. Dort ginge es noch besonders urig zu, hieß es, was natürlich die Neugier geweckt hat. Es brauchte dann aber doch zwei Anläufe, denn beim ersten Versuch war das Wetter allzu trüb und regnerisch. Schließlich will man beim Bärengrübl ja nicht nur zünftig einkehren, sondern zur Marende auch die prächtige Aussicht auf die Bergumrahmung samt Sonnenschein genießen. Allerdings ist dafür schon ein respektables Steigpensum zu absolvieren. Wer es weniger fordernd bevorzugt, bleibt indes womöglich schon 500 Meter tiefer hängen, denn auch dort lockt bereits eine pittoreske Alm mit besonders langer Tradition.
Von St. Leonhard ins Pfistradtal
Wer sich ein wenig Zustieg sparen möchte, fährt am besten von St. Leonhard zu den oberhalb gelegenen Höfen hinauf und folgt dort zunächst den Abkürzungen der Forststraße, die ins Pfistradtal hineinführt. Später auf dem breiten Wirtschaftsweg selbst weiter, bis wir nach rund anderthalb Stunden auf Höhe von Pfistrad (1358 m) ankommen. Linker Hand entdecken wir das kleine »Almdorf« mit dem Kirchlein St. Anna. Kurz dahinter zweigt die erste von zwei wählbaren Routen zum Bärengrübl links ab (Nr. 13). Der Pfad schließt rasch zum Waldhang auf und schraubt sich dort im Steilgelände geschickt höher.
Zeitweise nähert man sich dem Graben zur Linken, bevor sich gegen Ende der Wald lichtet und die Bärengrüblalm (1874 m) auftaucht. Dort werden Fortsetzungsmöglichkeiten Richtung Walten bzw. auf die stolze Hochwart (2746 m) ausgewiesen – Touren, die sich freilich nur für konditionsstarke Berggänger eignen.
Zwecks Abwechslung freuen wir uns über die Abstiegsvariante (Nr. 13B), die von der Alm aus einen südlicheren Kurs über malerisches, mit verstreuten Hütten durchsetztes Wiesengelände nimmt. Ein bisschen Aufmerksamkeit braucht es dabei schon, zumal der Pfad phasenweise ziemlich steil und nicht übermäßig breit ausgetreten verläuft. Wir kehren damit wieder in den Grund des Pfistradtals zurück und zwar nahe jener Stelle, wo der breite Wirtschaftsweg endet.
Region
Touren-Charakter
Bis Pfistrad mehrheitlich Forststraße, anschließend zwei Wegvarianten, die beide relativ steil verlaufen - zum einen gut angelegt durch den Bergwald, zum anderen spärlicher ausgetreten über Wiesen. Dabei jedoch keine besonderen Hindernisse.
Beste Jahreszeit
Juni bis Oktober
Ort
St. Leonhard in Passeier (689 m)Ausgangspunkt
Höfestraße von St. Leonhard zum Larcher; kleiner Parkplatz kurz vor dem Hof (ca. 865 m). Mit öffentlichen Verkehrsmitteln Start im Talort.
Route
Aufstieg 3 Std., Abstieg 2 Std.
Information
Aufstieg/Abstieg Rund 1000 Hm
Traditionsreiches Pfistrad
Pfistrad ist seit dem Mittelalter nachweisbar und wurde einst sogar ganzjährig als Hof bewirtschaftet. In einer der Hütten ist ein kleines Museum eingerichtet, das vom bäuerlichen Leben am Berg erzählt. Und nebenan steht die hübsche Kapelle St. Anna – alles in allem ein Ensemble, das wirklich zum Verweilen einlädt.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.