Wandern Südtirol: Auf die Spitzige Lun
Die Spitzige Lun ist der südwestliche Eckpfeiler der Ötztaler Alpen direkt über Mals. Von ihrem Gipfel mit dem riesigen Kreuz hat man eine wunderschöne Aussicht. Es gibt mehrere Anstiege auf den Gipfel. An heißen Sommertagen ist vor allem der Anstieg von Planeil empfehlenswert.
Der Wegverlauf
Vom Parkplatz vor Planeil geht man auf schmaler Gasse zwischen den Häusern hindurch zum Ende des Ortes. Nach dem Ortsausgang geht die Teerstraße in einen Forstweg über. Bald zweigt nach rechts der Weiterweg zur Spitzigen Lun ab (Wegweiser). Der Forstweg führt hinab zum Bach, überquert diesen auf einer Brücke und windet sich in weiten Kehren zwischen Wiesen bergauf. An einem Wegkreuz vorbei wandert man hinauf zum Waldrand. Kurz nach Beginn des Waldes zweigen links zwei breite Forststraßen ab, die man unberücksichtigt lässt. Man geht geradeaus auf der etwas schmaleren Straße weiter (kein Wegweiser, keine Markierung) und folgt dabei die ganze Zeit dem Forstweg Orgles. Der flache Forstweg verläuft noch eine ganze Weile im Wald, bis plötzlich ein Wegweiser nach links bergauf zeigt. Hier zweigt ein schmalerer Weg ab, auf den man nun abbiegt.
Der Weg führt nun deutlich steiler durch den Wald bergauf, sodass man ordentlich an Höhe gewinnt. Später verflacht er ein wenig und zieht durch Latschenhänge bis an die Nordhänge des Bergkammes heran, wo er wieder in den Wald mündet. Der Steig führt nun bis in eine Höhe von 2200 Metern stetig im Wald empor. Zwischendurch geht man durch einen Lärchenwald, dessen Bäume von Flechten überzogen sind, was einen gespenstigen Eindruck vermittelt.
Kurz vor der Waldgrenze passiert man noch ein kleines Marterl, das an einen hier verstorbenen Bergwanderer erinnert. Dann tritt man aus dem Wald und blickt bereits hoch zum Gipfelkamm. Über freies Gelände zieht der Weg stetig in die Höhe zum Kamm, dem man kurz nach rechts folgt, bis man urplötzlich vor dem großen Gipfelkreuz der Spitzigen Lun (2:10 Std.) steht. Dahinter erhebt sich majestätisch der Ortler. Es ist schon beeindruckend, wie fantastisch die Aussicht von hier oben ist. Neben dem Ortlerblick beeindruckt der Tiefblick nach Mals. Der Gipfel gewährt aber auch schöne Ausblicke ins vom Vinschgau abzweigende Münstertal und nach Norden zum Haidersee und Reschensee. Nach einer längeren Pause macht man sich an den Abstieg. Hierzu folgt man dem Anstiegsweg zurück nach Norden. Zuerst wandert man über die freien Wiesen zum Wald und dann durch diesen hinab zur Forststraße, über die man Planeil (3:40 Std.) erreicht.
Alternativer Anstieg von Matsch oder Überschreitungsmöglichkeit
Anstieg von Matsch und Abstieg nach Planeil: Hierzu fährt man am besten vom Bahnhof in Mals mit dem Bus nach Matsch (1564 m). Dort wandert man auf dem nach Westen führenden Almweg (Nr. 13/15A) durch den Wald bergauf. An einer Weggabelung verlässt man den Weg und folgt dem Weg mit der Markierung Nr. 13 bergauf in Richtung Spitzige Lun. Der Weg führt weiter im Wald bergauf, bis man auf freieres Gelände heraustritt. Nun geht es am breiten Rücken hinauf, bis der Weg nach links abbiegt und über die aussichtsreichen Südwesthänge unterhalb des Niederjochs entlangläuft. Nach Süden hat man dabei immer wieder großartige Aussicht auf den Ortler und hinab nach Mals und Glurns. Auch das große Gipfelkreuz ist schon länger sichtbar. Nach insgesamt zweieinhalb Stunden steht man auf dem Gipfel der Spitzigen Lun (2324 m), kann sich neben dem Kreuz niederlassen und die großartige Aussicht auf den Ortler bestaunen. Am schönsten ist dann die Überschreitung nach Planeil. Hierzu wandert man, wie oben beschrieben, durch die Nordhänge und den Wald hinab. Mit dem Bus gelangt man zurück zum Bahnhof von Mals.
Weiterer Anstieg von Mals
Ein weiterer Anstieg führt direkt von Mals auf den Gipfel der Spitzigen Lun. Aufgrund der tieferen Lage des Ortes hat man hier mit 1280 Metern deutlich mehr Höhenmeter zu überwinden. Vom Nordrand von Mals wandert man bei dieser Tourvariante an der Vierzehn Nothelferkirche vorbei und folgt dem Weg Nr. 12 aufwärts zu den Wiesen von Malettes (1606 m). Am oberen Ende der Wiesen wandert man auf dem Steig wieder in den Wald hinein. Dieser windet sich in zahlreichen Kehren steil bergauf zu einer kleinen eingezäunten Waldhütte und weiter bis zum Seale. Das kleine Seelein ist wirklich ein schöner Ort mit wunderschönem Blick auf den Ortler. Der Weg führt nun rechts in den Wald hinein. Dort biegt er später nach links ab, und man gelangt über nun freies Gelände zum schönen Gipfel mit seiner grandiosen Aussicht. Für den Aufstieg sind dreieinhalb Stunden erforderlich. Neben dem Abstieg am Anstiegsweg kann man auch nach Planeil oder Matsch hinabwandern und mit dem Bus zurück nach Mals fahren.
Region
Touren-Charakter
Anfangs Forstweg, später schmale, aber unschwierige Wege
Ausgangspunkt
Parkplatz am Ortseingang von Planeil (1590m)
Stiegen zum Himmel
Das Projekt »Stiegen zum Himmel« ist ein Kulturwanderprojekt, das historischen Zeugnissen aus der Früh- und Hochromantik zwischen dem Engadin, Südtirol und dem Trentino nachspürt. Vor allem in Südtirol trifft man auf zahlreiche Burgen, Schlösser, Klosteranlagen und Kirchen. In der Umgebung von Mals sind zum Beispiel neben dem Benediktinerkloster Marienberg (siehe Tour 9) unter anderem St. Benedikt in Mals, die Stadt Glurns, der Fröhlichsturm in Mals, St. Jakob in Söles bei Glurns und St. Nikolaus in Burgeis als Kulturstätten erfasst.
Freud und Leid
Unbedingt sollte man nach der Wanderung im Gasthof Gemse einkehren.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.