Wandern Südtirol: Auf den Saurüssel
Der Saurüssel oberhalb von Laas wird nicht sehr häufig besucht. Dies hat der schöne Gipfel nicht verdient, wirbt er doch mit ein paar gewichtigen Argumenten für mehr Aufmerksamkeit. Da ist der wunderschöne Talschluss, die malerische Aussicht und das einzigartige Gipfelkreuz.
Der Wegverlauf
Vom Parkplatz am Bremsberg folgt man dem markierten Weg (Wegweiser »Obere Laaser Alm«) hoch zum Kahlboden (1520 m). Mit dem Auto kann man vom Bremsberg auf schmaler Schotterstraße auch bis nach hier oben fahren und spart sich gleich noch einmal 170 Höhenmeter. Anschließend wandert man auf dem Weg Nr. 14 (Wegweiser »Laaser Tal«) weiter, der im Wald steil aufwärts zieht.
Man quert eine Forststraße und kommt kurz danach wieder zu einer Wegverzweigung. Beide Wege (jeweils Wegweiser »Laaser Tal«) führen hinein ins Laaser Tal. Der linke erscheint etwas kürzer. Deshalb nimmt man den linken Steig, der teilweise sehr steil durch den Wald emporsteigt. Man erreicht bald eine Forststraße, die nur mehr sanft ansteigt. Links unten hat man einen Blick zum Laaser Marmorbruch. Man folgt der Forststraße weiter taleinwärts, geht durch ein Gatter hindurch und sieht erstmals den fantastischen Talschluss mit dem Laaser Ferner. Bald geht die Forststraße in einen Steig über, auf dem man in ständigem Auf und Ab über Waldstücke und Lichtungen bis zur Oberen Laaser Alm (2:00 Std.) wandert. Die Alm liegt wirklich großartig, umgeben von sonnigen Almwiesen mit dem wunderbaren Talschluss des Laaser Tales. An der Alm laden einige Bänke und Tische zu einer kleinen Rast ein. Nach dieser kurzen Pause steigt man von der Alm, den Markierungen folgend (Hinweis »Sauriaßl« auf einem Stein hinter der Alm) nach rechts hinauf. Das Steiglein ist von Beginn an ordentlich steil, sodass man schnell an Höhe gewinnt. Man passiert eine Viehtränke sowie eine verfallene Hütte und wandert nach links hinaus auf den breiten Südgrat. Über den gutmütigen Grat steigt man weiterhin sehr steil hoch. Dabei sollte man immer genau auf die rot-weiß-roten Markierungen auf den Steinen achten. Der Steig verliert sich in dem Gelände doch immer wieder. Die Passage ist jedoch nirgendwo besonders schwierig, weswegen ein kurzes Abkommen vom Steig auch nicht weiter tragisch ist. Man sollte die Richtung der Markierungen aber immer beibehalten.
Kurz unter der Kammhöhe leiten die Markierungen etwas nach rechts. Nochmals recht steil steigt man zum Kamm hinauf und gewinnt den Vorgipfel. Hier sieht man erstmals das schöne Kreuz auf dem Gipfel. Ein kurzer Abstieg über Blockwerk in eine Scharte und ein letzter steiler Anstieg, und schon sitzt man auf dem Gipfel des Saurüssel (4:00 Std.). Weiterhin beherrscht natürlich der Laaser Ferner mit seinen Gipfeln wie Lyfispitze, Pederspitzen und Hoher Angelus das Bild. Aber auch die über dem Laaser Tal aufragende Laaser Spitze und Jennwand begeistern. Nach Norden breitet sich der ganze Vinschgau mit dem Vinschger Sonnenberg und den darüber befindlichen Gipfeln aus. Ganz hinten erkennt man sogar die Ötztaler Gletscherberge: Weißkugel, Similaun und Hochwilde. Wie schon angesprochen, steht auf dem Gipfel ein schönes Kreuz. Es wurde 2009 von der Alpenvereinssektion Laas zum 800-jährigen Jubiläum der Stadt Laas aufgestellt. Wie alle Gipfelkreuze der Sektion Laas wurde es in Einzelteilen auf den Berg getragen und vor Ort montiert. Die Skulptur des Kreuzes besteht aus Laaser Marmor.
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast auf dem gemütlichen Gipfel macht man sich wieder an den Abstieg. Hierzu geht man am Anstiegsweg zurück zum Südgrat und über diesen hinunter zu den Almwiesen der Oberen Laaser Alm (5:30 Std.). Über die Wiesen schlendert man hinüber zur Alm. Aufgrund der Steilheit des Geländes wird man relativ schnell wieder an der Alm sein und kann dort noch gemütlich einkehren, bevor es weiter zurück zum Ausgangspunkt geht. Über den Steig wandert man talauswärts zurück zur Forststraße, die man bei einem Wegweiser »Laas« nach rechts verlässt. Auf dem schon vom Aufstieg bekannten Steig wandert man steil durch den Wald hinab zum Auto am Kahlboden (1520 m) oder am Bremsberg (7:00 Std.).
Region
Touren-Charakter
Zu Beginn breite Wanderwege. Im Gipfelbereich teilweise undeutlicher Steig
Ausgangspunkt
Parkplatz Bremsberg (1353m), oberhalb von Laas
Laaser-Schrägbahn-Steig
Von Laas führt entlang der Marmorbahn der Schrägbahn-Steig im schattigen Wald hinauf zum Bremsberg. Er beginnt an der Talstation der Marmorschrägbahn (876m) in Laas, schlängelt sich in Serpentinen hinauf nach St. Martin und weiter zur Bergstation am Bremsberg (1355m). Fünf Tafeln informieren am Wegesrand über Themen rund um die Schrägbahn und den Umgang mit dem Marmor. Die Schrägbahn wurde 1929 gebaut und 1930 in Betrieb genommen. Der Ausblick von der Bergstation hinab nach Laas und hinüber zum Vinschger Sonnenberg ist wunderschön. Der Aufstieg dauert eineinhalb Stunden.
Freud und Leid
Ein herrlich einsamer Aussichtsgipfel. Die Tour ist relativ lang.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.
