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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Algunder Waal und Schloss Tirol

Anspruch:
leicht
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
15 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Die nähere Umgebung von Meran besticht mit südländischem Flair, romantischen Weinpergeln und einer exotisch-mediterranen Vegetation vor der Kulisse hoher Bergkämme. Leichtfüßig auskosten lässt sich dies auf den klassischen Spazierwegen zwischen Algund und Dorf Tirol.

Geschichtsträchtig: Schloss Tirol oberhalb von Meranwandern, leicht
Geschichtsträchtig: Schloss Tirol oberhalb von Meran© Mark Zahel
Beschreibung

Der Wegverlauf

Auch wenn inzwischen längst Beregnungsanlagen Einzug gehalten haben, hat der in manchen Abschnitten seit dem Mittelalter nachweisbare Algunder Waal seine Bedeutung für die Bewässerung der Obstfluren und Weinberge von Plars, Algund und Gratsch bis heute nicht verloren. Das Wasser wird auf Höhe der Töll aus der Etsch abgeleitet. Einst für die Unterhaltung und Betreuung des Waals angelegt, ist der Begleitweg längst zu einer populären Spaziermeile avanciert, die im Hin und Her ausgiebig begangen wird.

Wir wollen am Westende starten, ganz in der Nähe des Töllgrabens, wo sich ein Parkplatz  befindet. Verfehlen kann man den nahezu eben verlaufenden Waalweg nicht, ist er doch bei allen möglichen Gabelungen und Kreuzungen zuverlässig ausgeschildert. So laufen wir beschwingt durch Obstparzellen und mitunter laubenartige Rebgärten, zwischendurch aber auch durch angenehm schattige Gehölze. Immer wieder schweifen die Blicke über die in den Schwemmhang gestreuten Ortsteile von Algund. Nach dem Café Konrad   (0:50 Std.) bildet der Grubbach eine klitzekleine Unterbrechung, ehe sich der pittoreske Waalweg bis zu seinem östlichen Ende in Gratsch  (1:30 Std.) weiter durch den Hang schlängelt.

Nach einem kurzen Intermezzo auf einer Dorfstraße setzen wir noch vor dem Café Unterweger auf den Tappeinerweg über, der als Klassiker schlechthin im Nahbereich von Meran gilt. Gestiftet wurde die wunderschöne Promenade Ende des 19. Jahrhunderts vom verdienstvollen Arzt Dr. Franz Tappeiner, der dem florierenden Tourismus damit einen wertvollen Anstoß verlieh. Besonders erwähnenswert ist auf dieser rund drei Kilometer langen Strecke direkt über den Dächern der Kurstadt die außerordentlich reiche Botanik. Sie wartet mit manchen Gewächsen auf, die normalerweise erst viel weiter südlich heimisch sind. Wohl nirgends ist der mediterran angehauchte Charakter dieses klimatisch so bevorzugten Landstrichs gegenwärtiger. Und die leicht erhöhte Perspektive auf Meran lässt manch interessantes Detail hervortreten.

Nachdem wir die vielen kleinen Biegungen durch die Südwestflanke des Küchelbergs und Segenbühels absolviert und dabei mehrere Buschenschänken passiert haben, leiten wir beim Abzweig des Tirolersteiges  (2:20 Std.) den Rückweg ein, der mit einer kräftigen Steigung beginnt. Alternativ kann man natürlich auch ins Stadtzentrum hinuntergehen und die Wanderung dort nach zweieinhalb Stunden beenden.

Über den sogenannten Tirolersteig gelangt man indes auf den lang gestreckten Höhenrücken des Küchelbergs und damit ins quirlige Siedlungsgebiet von Dorf Tirol  (3:10 Std.). Unübersehbar, dass es sich um einen der beliebtesten Ferienorte im Umkreis von Meran, ja ganz Südtirols handelt. Leider ist man dann ein Stück weit auf die Straße angewiesen, kann später aber auch auf den Weinweg und den Falknerweg ausweichen. Unterhalb sticht die Brunnenburg ins Auge. Ein nicht öffentliches Sträßchen führt schließlich durch den Tunnel des Knappenlochs zum weithin sichtbaren Schloss Tirol  (3:30 Std.), einem Parademotiv und kulturhistorischen Highlight weit und breit.

Über den Sattel des Burghügels hinweg schwenkt die Route in einen Graben ein und bringt uns zwischen Rebhängen und Waldungen über St. Peter zum Ochsentodweg. Wenige Meter unterhalb schaut Schloss Thurnstein ins Etschtal hinab, während unsere Teerstraße bald in einen gepflasterten Weg übergeht, der nun deutlich an Höhe verliert. Damit stoßen wir wieder auf den Algunder Waalweg, auf dem wir westwärts bis zum Parkplatz   (5:00 Std.) zurückbummeln.

Touren-Charakter

Vollkommen leichte Spazierwege, auf dem Hinweg ohne Steigungen, zurück etwas Anstieg und teils verkehrsberuhigte Straßen. Die vollständige Tour verlangt eine Portion Marschfreude.

Ausgangspunkt

Parkplatz am Westende des Algunder Waalweges (506m), bei der Töllgrabenbrücke zwischen Töll und Plars, GPS: 46.682974, 11.095513 (Alte Landstraße 11, 39022 Algund).

Schloss Tirol

Was oberhalb von Meran als stattliches Burggemäuer ins Auge sticht, ist quasi die Keimzelle Tirols. Im 12. Jahrhundert richteten sich die ursprünglich aus dem Vinschgau stammenden Grafen von Tirol hier standesgemäß ein und begannen, ihre Machtansprüche auszuweiten. Meran stieg zur Hauptstadt des Landes auf, doch sollte diese Blütezeit nicht allzu lange währen. Denn als die Habsburger Tirol übernahmen, verlegten sie das Zentrum Richtung Innsbruck, und Meran fiel in den Dornröschenschlaf. Heute wird das bedeutende kulturhistorische Erbe natürlich vom Südtiroler Landesdenkmalamt bewahrt, auch ein Museum mit umfassender Dokumentation der Landesgeschichte ist dort untergebracht. Und nebenan lädt eine Greifvogelwarte zum Besuch.

Freud & Leid

Der landschaftliche Charme des Meraner Talbeckens ist legendär, nirgends erleben wir den mediterran angehauchten Charakter dieses klimatisch so bevorzugten Landstrichs unmittelbarer als auf dieser Tour. Wer in seinem Urlaub allerdings vor allem Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, sollte hier wohl nur zu ungewöhnlichen Zeiten erscheinen, denn tagsüber reißt der Wandertatzelwurm auf den komfor­tabel ausgebauten Waal- und Wander­wegen normalerweise kaum ab.

Nach der Tour

Da die Wanderung im unmittelbaren Einzugsbereich von Meran verläuft, lässt sich ein beliebig gestaltbares kulturelles Programm in der Stadt kombinieren.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.