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Waldpfade
wandern

Wandern Stuttgart: Ins Goldersbachtal

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
150 m
Abstieg:
150 m

Vorbei an Brühl- und Froschweiher. Bei dieser Wanderung erleben wir den Schönbuch nicht nur von seiner schönsten, sondern auch von seiner bekanntesten Seite: Wir wandern vom Kloster Bebenhausen zuerst zum Brühlweiher, dann geht es weiter zur Schlagbaumlinde. Auf dem Rückweg durchstreifen wir das idyllische Goldersbachtal. Neben viel Natur - unter anderem zwei Weihern - kommt man auch an einigen historischen Punkten vorbei. Zudem liegt einer der beliebtesten Rastplätze im Schönbuch an der Strecke.

Beschreibung

Über den Brühlweiher zur Schlagbaumlinde  

Wir gehen vom Parkplatz südlich von Bebenhausen nach Norden zum Ort und biegen links ab in die Schönbuchstraße. Gleich darauf liegt rechts der kleine Parkplatz, der oben als Ersatzparkplatz genannt ist. In ihn gehen wir hinein, dann auf einer Treppe hinauf in die Anlage. Oben angekommen, spazieren wir zum Brunnen und biegen vor ihm rechts ab. Vorbei an der Kirche – hier sollten wir den prächtigen Dachreiter beachten – gehen wir zum letzten Haus und durchqueren die Ummauerung der Klosteranlage durch ein  Holztor.

Dahinter wandern wir durch Streuobstwiesen zum  Waldrand. Auch in ihm wandern wir immer geradeaus weiter. Es geht erst hinab zum Schwarzwildgehege, danach wieder hinauf. Wir wandern nun auf dem Böblinger Sträßle, der ehemaligen Via Rheni. Links sehen wir bald den König-Wilhelm I. Stein, danach den Hauschstein und etwas später, oben angelangt, links das  Widenmanndenkmal. Wir wandern im leichten Auf und Ab weiter bis zum rechts liegenden  Brühlweiher, wo man gut eine Rast einlegen kann, auch eine Schutzhütte ist vorhanden. Weiter geht es bis zur  Schlagbaumlinde. An dieser rund 200 Jahre alten Winterlinde verläuft eine alte Grenze, die sich bis zur Teilung des Herzogtums Württemberg in den Stuttgarter und den Uracher Teil im Jahr 1442 zurückverfolgen lässt. Daran hielten sich nach dem Zweiten Weltkrieg auch die Besatzungsmächte: Hier verlief die Grenze zwischen der französischen und der amerikanischen Zone. Heute ist hier die Regierungsbezirksgrenze zwischen Süd- und Nordwürttemberg sowie die Kreisgrenze zwischen Tübingen und Böblingen.

Ins Goldersbachtal und zur Teufelsbrücke  

Noch vor der Linde liegt links des Wegs ein Wildgehege. Wir biegen links ab in die Troppender-Wasen-Allee, die ihren Namen von dem feuchten Untergrund hat – die Birken, die wir auf dem Weiterweg sehen, sind ein deutliches Zeichen dafür. Links des Wegs sehen wir bald zwei Wildbeobachtungskanzeln. Wer Glück hat, kann in den Schneisen, die von ihnen wegführen, die Tiere des Waldes beobachten. Wir kommen nach einer Weile zu einer Kreuzung und folgen hier dem Weg, der nach rechts bergab führt.

Nach einiger Zeit sehen wir rechts eine große, beschriftete Steinplatte, den Wenzel-Stein, und sind kurz darauf im Kleinen Goldersbachtal. Wir halten uns links und wandern durch das idyllische Tal, kommen an der Königseiche vorbei und erreichen bei der Teufelsbrücke einen der beliebtesten Rastplätze des Schönbuchs. Rechts liegt ein  Weiher, aus dem im Frühjahr das Gequake der laichenden Frösche weithin zu hören ist.

Bannwald und weite Talwiesen  

Wir biegen links ab in den Leichtsweg und wandern nun durchs Große Goldersbachtal. An derTellerbrücke mündet von rechts ein Weg ein; hier halten wir uns links. Bald liegt links das recht wilde Bannwald­gebiet Steinriegelhang, wo wir auch den Senftenbrunnen finden. Nach dem Wildgatter erreichen wir den  Geschlossenen Brunnen mit Grillplatz und einer großen Spielwiese.

Wir halten uns links und wandern durch die weiten Talwiesen und zwischen Streuobstbeständen weiter. Links sehen wir bald den Ilgenweiher. Er hat seinen Namen von den zahlreichen Sibirischen Schwertlilien, die hier wachsen – auf Schwäbisch heißen diese Ilgen. Etwas später liegt rechts des Wegs ein »Bücherbaum«, und kurz darauf sind wir bei den ersten Häusern von Bebenhausen. Wir gehen an ihnen entlang, bis über die Brücke nach rechts die Straße nach »Waldhausen« führt. Links davon und links des Goldersbachs wandern wir auf der Alten Straße zurück zum Parkplatz.

Touren-Charakter

Rundwanderung mit mäßigen Steigungen auf guten Forstwegen. Unterwegs kommen wir an zwei Grillplätzen mit Spielwiesen für Kinder vorbei.

Ausgangspunkt

Bebenhausen, Parkplatz südlich des Orts (350m). GPS: 48.557775, 9.064906

Endpunkt

Bebenhausen, Parkplatz südlich des Orts (350 m). GPS: 48.557775, 9.064906

Bebenhausen

Das denkmalgeschützte Kloster liegt in typisch zisterziensischer Lage: in der Waldeinsamkeit. Gegründet von den Pfalzgrafen von Tübingen als Grablege, lebten in seiner Hochzeit hier bis zu 200 Mönche und Laienbrüder. Es wurde so reich und mächtig, dass es 1301 dem überschuldeten Tübinger Pfalzgrafen die Hoheitsrechte über Tübingen abkaufen konnte. Und von allen Klöstern, die 1535 von Herzog Ulrich bei der Einführung der Reformation in Württemberg aufgelöst wurden, galt Bebenhausen mit seinen 8600 Untertanen als das reichste. Nach dem Zweiten Weltkrieg war vom Juni 1947 bis 1952 hier der Landtag von Württemberg-Hohenzollern untergebracht. Dieser Landtag war damals das billigste Landesparlament in Deutschland: Er kostete jeden Einwohner nur 22 Pfennige im Jahr.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.