Wandern Stubaital: Hinterer Daunkopf (3225 m)
Grenzgipfel zwischen Stubai- und Ötztal. Durch den Gletscherrückgang ist es seit einigen Jahren möglich, den Hinteren Daunkopf komplett eisfrei zu erreichen und damit ohne Gletscherberührung aus dem Ötztal ins Stubaital zu wechseln. Der Anstieg ist inzwischen auch komplett markiert.
Zur Amberger Hütte
Vom großen Wanderparkplatz am östlichen Ortsrand von Gries folgen wir wie in Tour 30 dem Hinweisschild »Amberger Hütte« und wandern auf dem geteerten Fahrweg über eine Wiese taleinwärts. Am Waldrand beginnt der geschotterte Fahrweg, auf dem wir über die Vögelasbrücke auf die rechte Talseite wechseln. Etwas steiler führt die Schotterstraße weiter taleinwärts und verflacht nach einer Links-rechts-Kehre wieder. Kurz vor der Vorderen Sulztalalm, wo wir bereits die mächtige Gipfelgestalt des Schrankogels vor uns sehen, erreichen wir eine kleine Kapelle, die kurz zum Innehalten einlädt. Danach wechseln wir über eine Bachbrücke hinüber zur urigen Vorderen Sulztalalm (1898 m) mit einem kleinen Teich nebenan. Stetig ansteigend geht es neben dem rauschenden Wildbach aufwärts, und wir erreichen nach einer Engstelle wieder ein flaches Becken mit der Hinteren Sulztalalm (2085 m). Nochmals über eine Brücke auf die rechte Bachseite und zuletzt wiederum steiler geht’s hinauf zur Amberger Hütte (2135 m), die wir erst nach der letzten Kurve zu Gesicht bekommen. Die von der Familie Gstrein bestens bewirtschaftete Hütte empfiehlt sich als Einkehr- und Übernachtungsstützpunkt.
Auf den Hinteren Daunkopf
Von der Hütte wandern wir hinab zum kleinen Schwefelsee und durch den weiten Talboden der Sulze taleinwärts. Kurz nach Überquerung eines Wasserlaufs auf Holzplanken erreichen wir den Abzweig zum Atterkarjoch. Wir aber halten weiter taleinwärts auf eine Steilstufe zu. Unterhalb der Felsen bei einem Schilderbaum folgen wir geradeaus dem Hinweisschild »Hinterer Daunkopf« (rechts führt der Steig in Richtung Wütenkarsattel und zur Hochstubaihütte). Wir queren oberhalb des rauschenden Gletscherbaches schräg hinüber zu einer neuen Brücke, lassen uns von dem Hinweisschild »Daunkopf« über die Brücke auf die linke Bachseite leiten und wandern von nun an längere Zeit links des Gletscherbachs taleinwärts. Nach einer kurzen Geländestufe – bevor es geradeaus zum Gletschertor des Sulztalferners zugeht – wandern wir auf einen markanten Felsblock mit einer Markierung und einem kleinen Steinmann zu. Dort führt der Steig nach links über eine Steilstufe in mehreren Kehren über Geröll und Schutt hinauf in das Bockkar. Am Eingang ins Kar leiten uns Markierungen und Steinmänner zu einem kleinen Gletschersee. Rechts vom See steigen wir über Blockwerk und Geröll in einem weiten Rechtsbogen durch das immer enger werdende Kar aufwärts. Im Frühsommer wird man hier meist noch Schneefelder vorfinden. Am oberen Karende queren wir rechts auf den Grat hinaus, von dem wir auch das erste Mal das Gipfelkreuz des Hinteren Daunkopfs erkennen können und die weitere Aufstiegsroute einsehen. Nach kurzer Zeit sehen wir links unter uns den nächsten, diesmal etwas größeren Gletschersee liegen. Wir folgen den Markierungen und steigen am ausgeaperten und teilweise versicherten Grat über Blockwerk und Felsplatten weiter auf den Gipfel zu. Links unter uns befindet sich noch das letzte Gletscherfeld, das früher auch noch den Grat überzogen hatte und nun ausgeapert ist. Vom oberen Gratende steigen wir über den breiten Westrücken unschwierig hinauf zum Gipfelkreuz auf dem Hinteren Daunkopf (3225 m). Wer sich hier nicht auf den Ausblick vorbereitet hat, wird erst einmal überrascht sein. Tief unter uns liegt das Stubaier Gletscherskigebiet mit seinen zahlreichen Liftanlagen. Aber wenn wir den Blick über die Anlagen schweifen lassen, erkennen wir im Hintergrund die Feuersteine, rechts davon den Wilden Freiger und noch weiter rechts den Aperen Pfaff mit dem Zuckerhütl daneben. Blicken wir dagegen nach Westen über den mächtigen Sulztalferner, liegt uns direkt die formschöne Wilde Leck gegenüber, ein Klettergipfel der ganz besonderen Art. Rechts davon sehen wir in der Sulze als kleinen Punkt die Amberger Hütte liegen. Im Norden sticht uns noch die mächtige Felspyramide des Schrankogels ins Auge.
Abstieg
Nach diesem überraschenden und abwechslungsreichen Rundblick genießen wir noch unsere mitgebrachte Gipfeljause, bevor wir uns wieder an den Abstieg machen. Mit angebrachter Vorsicht steigen wir wieder am Grat abwärts in das Bockkar und hinab in den Talboden. Ab hier geht es wieder gemächlich zurück zurAmberger Hütte, von deren Hüttenterrasse wir nochmals unser Gipfelziel betrachten können. Zuletzt wandern wir wieder gemütlich durch das Sulztal zurück zum Wanderparkplatz.
Region
Touren-Charakter
Bis zur Amberger Hütte einfacher Schotterweg. Danach im letzten Abschnitt teilweise hochalpine Steige mit kurzen versicherten Stellen
Ausgangspunkt
Parkplatz Gries im Sulztal (1595 m)
Endpunkt
Parkplatz Gries im Sulztal (1595 m)Route
Parkplatz-Amberger Hütte 2.30 Std., Amberger Hütte-Hinterer Daunkopf 3.30 Std., Abstieg 4 Std.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.