Wandern Steiermark: Zum Großen Scheibelsee
Vom Bergsee zum Gipfel unter den Bösensteinen. Der Große Scheibelsee liegt wie ein Juwel in einem hochalpinen Kar der Rottenmanner Tauern, das vom Großen Bösenstein mächtig überragt wird. Beim Bergsee können wir entscheiden, ob wir noch weiter zum Hauseck, dem Hausberg der Edelrautehütte, hinaufgehen.
Zum Großen Scheibelsee
Wir durchschreiten den Durchlass neben dem Weidetor am oberen Ende des Parkplatzes (1665 m) und nehmen sogleich die Abzweigung nach rechts, wo uns ein Steig – teils über Treppen – seitlich der Scheibelalm direkt hinauf zur Edelrautehütte (1706 m) leitet. Schon von Beginn an begeistern uns die urig gewachsenen Zirben. Von der Wiese genießen wir den schönen Rückblick zu den wilden Gesäusebergen, während sich voraus über der ÖAV-Hütte der Große Bösenstein (2448 m) und der grüne Hügel des Hauseckes erheben. Vor den Hütten halten wir uns links in Richtung Weg Nr. 946, wo wir durch einen Weidedurchlass in einen urigen Bergwald kommen. Nach einer Quelle mit kleinräumigem Quellschutzgebiet gelangen wir über Stufen zu einem aufwendig gestalteten Wegweiser, der unmittelbar vor dem Bach des Seeabflusses nach rechts weist. Wir aber halten uns hier links, wo wir sogleich das Ostufer des Großen Scheibelsees (1740 m) erreichen. Mit traumhaft schönen Ausblicken kommen wir zum »Himmlischen Platzerl« – einer Sitzbank mit einer Lehne in Form einer Wolke. Wer später nach dem Seerundgang nicht mehr zum Hauseck gehen will, der kann von dort den Rückweg variieren, indem man sich von der Rastbank über die Wiesen ostwärts hält. Wir aber umrunden den See über Steigspuren und Holzstege. Am Nordwestufer mündet ein Zufluss als kleiner, versteckter Wasserfall in den See. Bei einem witzig anmutenden, geschnitzten Holzgesicht am Nordostufer treffen wir wieder auf den Wanderweg Nr. 946. Wer das Panorama noch erweitern will, der wende sich dort links.
Runde über das Hauseck
Zirben und Lärchen bilden an der Baumgrenze eine malerische, urtümliche Landschaft, die im Gegensatz zur heroischen Landschaft verspielt und märchenhaft anmutet. Der Steig strebt nun zunehmend steil einer Felskuppe zu, die einen tollen Tiefblick auf den Scheibelsee gewährt. Nach weiteren zehn Minuten haben wir den Ostkamm des Großen Bösensteines erreicht. Von dort sind es nur mehr wenige Meter rechts hinüber zum hübschen Gipfelkreuz am Hauseck (1982 m). Unglaublich wuchtig stemmt sich uns von hier aus gesehen der Große Bösenstein entgegen. Im großen Kontrast zu den dunklen Gneis- und Granitgneis-Gipfeln ragen über dem Ennstal die hellen Kalkgebirge der Haller Mauern und der Gesäuseberge in den Himmel. Über den beiden Scheibelseen erheben sich mit Geierhaupt, Großen Grießstein, Geierkogel und Gamskogel die großen Gipfel der Seckauer- und Triebener Tauern. Haben wir genug Weitblicke genossen, so treten wir den aussichtsreichen Abstieg über den Nordostkamm an. Weiter unten schwenkt der Steig dann ostwärts und zuletzt südöstlich mit flacherer Neigung. Nach der Einmündung des Steiges zum Gefrorenen See gelangen wir durch lockere Waldbestände zum flachen Seeabfluss des moorigen Unteren Scheibelsees, der über Holzbretter überquert wird. Der See selbst ist aber wegen der sumpfigen Verlandungsbereiche vom Weg aus nicht zu sehen. Über eine Gegensteigung aufwärts kommen wir zunächst an einer Holzhütte vorbei und schließlich zur Edelrautehütte. Der Rest des Weges ist bereits bekannt und endet wieder am Parkplatz.
Region
Touren-Charakter
Seen- und Gipfeltour auf teils steinigen Steigen, teils über Holzbohlentreppen, durch herrliche Naturlandschaften
Beste Jahreszeit
Ende Mai bis Ende Oktober
Ausgangspunkt
Parkplatz unterhalb der Edelrautehütte GPS 47.44119 N, 14.43703 O
Endpunkt
Parkplatz unterhalb der EdelrautehütteGPS 47.44119 N, 14.43703 ORoute
Großer Scheibelsee ca. 0:20 Std.; Seerundweg ca. 0:15 Std.; Hauseck ca. 0:40 Std.; Rückweg ca. 0:45 Std.
Höchster Punkt
Hauseck, 1982 mWasserweg
Für alle, die auf die Ersteigung des Hauseckes verzichtet haben, lohnt nach der Exkursion zum Großen Scheibelsee der Besuch des Wasserweges, eines Themen- und Erlebnispfades, der beim hübschen Pfahlbaudorf gegenüber der Keltenstube beginnt. Über einen Holzsteg erreicht man eine Plattform am Häuslteich. Den Hauptweg begleiten Erlebnisstationen, wie Holzxylophon, Gleichgewichts-Parcours, Barfußweg und ein »Steinzeitauto-Karussell«. Die blumenreichen empfindlichen Moorwiesen werden artenschonend mithilfe von Holzstegen überschritten.
Fels- und Höhlenwelt
Der Keltenberg ist eigentlich nicht wirklich ein Berg, sondern der Talbereich zwischen Weberteich und der Sunk, den man kurz vor Beginn der Mautstraße erreicht. Zum »Naturerlebnis Keltenberg« zählt nicht nur der Wasserweg, sondern auch die interessante Fels- und Höhlenwelt im Bergbaugebiet nahe der Sunkmauer. Hier kann man über die Himmelsstiege aufsteigen, durch den Magnesitstollen wandern und statt dem Abstieg über die 70 Meter lange Rutsche hinuntergleiten!
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.