Wandern Steiermark: Wallfahrtskirche Maria Schnee
Auf die aussichtsreiche Hochalm. Sie zählt zu den höchstgelegenen Wallfahrtskirchen in Österreich und wurde bereits im Jahr 1660 für die Almhirten geweiht: Maria Schnee. Von den Höhen der Hochalm am Ostrand der Seckauer Tauern genießt man einen weiten Ausblick ins Land.
Vom Schroateck zu Maria Schnee
Unser markierter Steig führt neben dem Parkplatz (1447 m) an einer mächtigen, 450 Jahre alten Wetterlärche vorbei über die mäßig steilen Bergwiesen der Grafenalm. Wir kürzen einige Kehren der steinigen Forststraße ab, während sich im Rückblick die Gipfel der Glein-, Stub- und Packalpe sowie der Seetaler Alpen zeigen. Nach einer kurzen Waldpassage mündet der Steig in die Forststraße ein. Wir durchschreiten einen Durchlass seitlich an einem Weidetor. Steil und geröllig führt der Weg danach weiter, bis wir neben dem Waldrand auf die flacheren Bergwiesen der Siebenherzalm treffen, wo sich ein erster Blick zu unseren Zielen, der Wallfahrtskirche und dem Hochalmkreuz, ergibt. Voraus teilt sich nun der markierte Weg. Hier wählen wir den steileren Steig über den freien Bergrücken, der direkt zur Kirche führt, landschaftlich schöner ist und mehr Ausblicke gewährt. Durch schüttere Baumbestände erreichen wir schließlich die Wallfahrtskirche Maria Schnee (1822 m). Während unserer Rast erfreuen wir uns an der schönen Aussicht vom Semmering bis ins Murtal. Bei guter Fernsicht sieht man im Süden bis zu den Steiner Alpen und im Westen bis zur Hochalmspitze. Die Bergkirche selbst wurde für die Almhirten und Senner errichtet und bereits im Jahr 1660 dem Heiligen Hieronymus, dem Viehpatron, geweiht. Seit über 55 Jahren wird die historische Statue der Hochalmmuttergottes, die ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert stammt, im Rahmen einer feierlichen Prozession zur Wallfahrtskirche getragen, ehe diese im Herbst wieder zum Kühbergerhof zurückkehrt. Die Hochalmtage mit Wallfahrtsgottesdienst finden jeweils am ersten Sonntag im Juli und August, am Annatag (26.7.) und zum Patrozinium Maria Schnee (5.8.) statt, die Prozession Ende Juni (nähere Auskünfte: Pfarramt Seckau Tel. 0043/(0)35 14-523 41 10).
Türkenfeld Auffällige Furchen durchziehen das Türkenfeld im Bereich zwischen Maria Schnee und Hochalmkreuz. Nach dem Volksmund stammen diese Spuren in der Landschaft daher, dass einst von Türken gefangen genommene Christen vor den Pflug gespannt wurden. Jenseits des Feistritztales am gegenüberliegenden Blutsattel sollen die Gefangenen dann niedergemetzelt worden sein.
Ein Rundgang auf der Hochalm
Von der Wallfahrtskirche folgen wir nicht dem markierten Steig zur Ramplerhütte, sondern wählen schräg oberhalb Steigspuren, die unmarkiert in nordöstlicher Richtung zum Hochalmkreuz verlaufen. Über eine südseitige Rampe an den bizarren Felsen eines Steinofens erreichen wir schließlich das Hochalmkreuz (1822 m). Von hier erweitert sich das Panorama auf die nördlich gelegenen Kalkalpengipfel. Eine Gedenktafel erinnert an die gefallenen Soldaten beider Weltkriege. Nach dem Kreuz wenden wir uns weglos zum höchsten Punkt der Hochalm (1861 m) mit schönem Rundblick: von der Hochtorgruppe im Norden über Lugauer, Kaiserschildgruppe, Gösseck, Hochschwabmassiv, Hohe Veitsch, Schneealpe und Rax und bis zum Semmering und weiter vom Stuhleck, Hochwechsel und Hochlantsch im Osten. Im Südosten beherrschen die Gipfel der Gleinalpe (mit dem Lenzmoarkogel und der Terenbachalm) das Blickfeld, gefolgt von der Packalpe mit dem Ameringkogel im Süden. Rechts dahinter einige Gipfel der Steiner Alpen, begrenzt von der Saualpe. Im Südwesten liegen die Seetaler Alpen mit dem Zirbitzkogel, gefolgt von den Nockbergen mit dem Eisenhut als höchste und schönste Erhebung. Ganz im Westen begrenzen die Hohen Tauern mit Reißeck, Schober, Hochalmspitze und Großen Hafner den Horizont. Von der Hochalm könnte man noch dem breiten Rücken hinauf zum Kumpitzstein (1924 m) folgen.
Wir aber kehren in Richtung zur Kirche um. Kurz davor treffen wir auf den markierten Almweg, der uns rechts mit einer Wegkehre westlich an der Kirche hinunterführt. Der steinige Weg leitet durch einen Waldabschnitt talwärts zu den Wiesen der Siebenherzalm, wo wir auf den bereits bekannten Wanderweg treffen. Wer zur Jausenstation Grafenalm (1450 m) will, muss spätestens ab Erreichen der Grafenalmwiesen bei der zweiten Überquerung der Forststraße links auf der Straße weitergehen und bei der folgenden Wegkehre zur Jausenstation absteigen. Von dort leitet ein Pfad mit Gegensteigung hinauf zur Grafenhütte und zum Parkplatz.
Region
Touren-Charakter
Gipfel- und Höhenwanderung teils auf steinigen Forststraßen, teils über steile Steige, Rundgang auf Hochalm flach
Beste Jahreszeit
15. Mai bis 15. Oktober
Ausgangspunkt
Parkplatz Grafenalm/Schroateck GPS 47.30965 N, 14.79679 O
Endpunkt
Parkplatz Grafenalm/SchroateckGPS 47.30965 N, 14.79679 ORoute
Maria Schnee ca. 1:00 Std.; Hochalmkreuz ca. 0:15 Std.; Hochalm ca. 0:10 Std.; Rückweg ca. 1:15 Std.
Höchster Punkt
Hochalm, 1860 mZum Dom im Gebirge
Das ursprünglich im 12. Jahrhundert für Augustiner Chorherren gegründete Stift Seckau ist heute eine Benediktinerabtei. Die mächtige Anlage birgt in der frei zugänglichen romanischen Basilika das Mausoleum Karls II. und das älteste Gnadenbild Österreichs. Im Keller finden Verkostungen der Seckauer Klosterschnäpse und -liköre statt (Führungen 1.5.–31.10. 11/14 Uhr).
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.