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Wandergenuss
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Wandern Steiermark: Grebenzen

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:30 Std.
Länge:
4.2 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Ein Kalkstock in den Steirischen Nockbergen. Am Nordostrand der Nockberge (Gurktaler Alpen) offenbart sich ein Phänomen: Ein Kalkstock inmitten kristalliner Gebirgsstöcke! Was anfangs völlig unspektakulär beginnt, überrascht auf der Dritten Grebenzenhöhe mit mächtigen Felswänden und Karsthöhlen.

Beschreibung

Zum höchsten Grebenzengipfel

Am Parkplatz (1768 m) vor der Dreiwiesenhütte wenden wir uns zum Zaunüberstieg und wandern über den Wiesensattel in südöstliche Richtung. Hier leitet uns ein steiniger Steig etwas steiler zwischen Fichten und Lärchen hinauf. Bald folgt eine Abzweigung, über die wir rechts (Wegweiser »Dritte Grebenzenhöhe«) in einen Wiesensattel gelangen. Von dort wandern wir links einen locker bewaldeten Hang mit Heidelbeerstauden hoch. Beim Weidedurchlass treten unvermutet die schroffen Westwände der Grebenzen ins Blickfeld, von denen sich ein wahrhaft unglaubliches Panorama zu den Nockbergen, zur Hochalmspitze und zu den Niederen Tauern bietet. Die Wiesenkuppe der Dritten Grebenzenhöhe (1892 m) besitzt weder ein Gipfelkreuz noch Absturzsiche­rungen. Deshalb sollte man sich nicht zu weit an die Absturzkante vorwagen! Bei guter Fernsicht schauen wir südwärts unbehindert auf die gewaltigen Gipfelketten der Südlichen Kalk­alpen – Steiner Alpen, Karawanken und der schroffen Julischen Alpen –, während uns die Burgenstadt Friesach im Südosten zu Füßen liegt.Hochalmen, spektakuläre Felsabstürze und Karsthöhlen

Folgt man am oberen Rand der Wände südwärts zu einer namenlosen Erhebung, so kommt man am Dachenloch (1860 m) vorbei, einer senkrecht abfallenden, über 40 Meter tiefen Schachthöhle. »Dachen« ist übrigens kein Schreibfehler von »Drachen«, sondern meint die schwarzen Bergdohlen, die ihre Nistplätze in der Höhle haben. Danach steigen wir in eine Einsattelung hinab. Links gegenüber sehen wir die Gunzenbergalm, wo nun spärliche Steigspuren scharf links zu der Almhütte abzweigen. Westlich oberhalb der Alm befindet sich das Schneeloch (1850 m) am Hang. Der Name kommt daher, weil sich am Grunde des über 19 Meter tiefen Schachtes ein ganzjähriger Firnkegel gebildet hat. Bevor der Steig jedoch weitere Höhe verliert, queren wir weglos zu einem Überstieg, der sich nördlich der Gunzenbergalm befindet.

Von dort wenden wir uns weiter nordwärts hinauf in den locker bestockten Bergwald. Unmittelbar neben dem Weg liegt völlig ungesichert (Vorsicht!) das Wilde Loch (1800 m), das 32 Meter tief senkrecht abbricht und mit einer Seitenkluft insgesamt 56 Meter Tiefe erreicht. Der Sage nach liegt hier der Eingang zur Hölle: Als ein unehrenhafter Richter aus Neumarkt, der sein Gerichtsurteil schon vor der Verhandlung heimlich abgesprochen hatte, starb, sahen die Leute zeitgleich mit der läutenden Totenglocke eine schwarze Gestalt, die mit der Leiche des Richters durch die Lüfte flog und im Schwarzen Loch verschwand – so heißt es im Volksmund. Bereits im Jahr 1857 fand die erste Befahrung der Höhle statt, bei der Tierknochen eines Edelhirsches und eines Elches gefunden wurden.

Der steinige Steig führt danach weiter leicht aufwärts, bis wir auf die Wegverzweigung zwischen Zweiter und Dritter Grebenzenhöhe treffen. Von dort gelangen wir über den bereits bekannten Wegabschnitt zurück zur Dreiwiesenhütte (1770 m) und zum Parkplatz. Dort finden wir nicht nur ein recht originelles Herren-­WC (!), sondern auch eine Dokumentation über die Grebenzenhöhlen und natürlich auch köstliche Speisen: Darf es für den großen Hunger ein Schweisbratl oder Schnitzel sein oder eher etwas Gesundes, wie der Fitnesssalat? Oder gar Hausmannskost, wie Bergsteigernudeln oder Käsespätzle? Für die »Süßen« unter uns gibt es hausgemachte Bauernkrapfen, Topfen- oder Apfelstrudel …

Touren-Charakter

Einfache, am Kamm sehr aussichtsreiche Höhenwanderung über steinige Steige, fallweise kurze weglose Passage über freie Bergwiesen, mit Gegensteigung am Rückweg

Beste Jahreszeit

Anfang Mai bis Ende Oktober

Ausgangspunkt

Parkplatz Dreiwiesenhütte GPS 47.03531 N, 14.33041 O, am Ende der mautfreien Bergstraße (Staubstraße)

Endpunkt

Parkplatz Dreiwiesenhütte GPS 47.03531 N, 14.33041 O, am Ende der mautfreien Bergstraße (Staubstraße)

Route

Dritte Grebenzenhöhe ca. 0:30 Std.; Überstieg Gunzenberger Alm ca. 0:30 Std.; Rückweg mit Gegensteigung ca. 0:25 Std.

Höchster Punkt

Dritte Grebenzenhöhe, 1892 m

Auerlingsee

Bei der Rückfahrt sollte man einen kurzen Abstecher zum weltabgeschiedenen, stillen Auerlingsee (1318m) machen. Am unteren Ende der Serpentinen zweigt von der Zufahrtsstraße zur Dreiwiesenhütte auch die Seezufahrt ab. Der komplett von Wald umgebene See lässt sich umrunden, bietet zwar keine Ausblicke, aber dafür Ruhe und Natur für die Seele

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.