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Wandern Spanien: Zur Ermita de Maristella

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:45 Std.
Länge:
5 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
400 m

Einsame Köhlerwege über Esporles. Auf alten Köhlerwegen führt uns diese Tour durch die stillen Steineichenwälder über dem Bergdorf Esporles. Für Abwechslung sorgen der kurze Abstecher auf den Felsturm es Castellot, das aussichtsreich gelegene Bergkloster Ermita de Maristella und eine gewaltige Christusstatue.

Beschreibung

Start in Esporles   

Im Ortszentrum von Esporles finden wir am schattigen Platz vor der Kirche Sant Pere einen Wegweiser, der uns auf den Camí des Correu weist. Der alte Postweg zwischen Esporles und Banyalbufar ist ein Teilstück des Fernwanderwegs GR 221. Wir gehen links am Gotteshaus vorbei und dann geradewegs die Gasse durch das Dorf aufwärts. Am Ortsrand beginnt ein Pflasterweg, der uns kurz aufwärtsführt und danach flach an einer Trockenmauer entlangläuft. Nach einem Holztor geht es wenige Meter bergab zu einem Markierungspfosten, an dem uns links eine Maueröffnung auf einen Weg entlässt.

Wir ignorieren abzweigende Wegspuren und folgen dem breiten, erdigen Hauptweg, der über alte Trockenmauern in Stufen aufwärtsführt. Der von Mountainbikern ausgefahrene Weg geht bald in einen schmalen, alten Steig über, der sich durch den nach und nach steileren Hang nach oben windet. Nach einem kurzen erdigen Steilstück führt er uns nahe einer Steinmauer angenehm ansteigend bergauf. Wild verstreut liegen jetzt große Felsblöcke im Wald. Nach einem alten Torpfosten schlängelt sich der alte, teils mit roten Punkten markierte Weg rechts an einem Felskamm entlang bergauf. Der Weg umgeht schließlich im Rechtsbogen einige Felstürme.

Zum Felsturm Es Castellot   

Wir erreichen eine bewaldete Ebene, auf der man links die Grundmauern einer alten Hütte erkennt. Hier sollte man unbedingt einen Abstecher auf den Felsrücken machen, der vom Weg nach rechts zieht. Von dort bietet sich ein herrlicher Tiefblick nach Esporles und zur Finca La Granja. Links ragt ganz nahe der steile Felszahn Es Castellot auf, dem wir noch einen Besuch abstatten wollen.

Wir folgen also kurz dem Kamm und steigen anschließend auf einem wundervoll angelegten Treppenweg, der durch eine niedrige Felswand führt, zur Gipfelfläche des Es Castellot hinauf. Hier bietet sich ein atemberaubender Tiefblick über die überhängenden Nordwände, durch die extreme Klettertouren führen. Unter uns liegt in einem fruchtbaren Tal die herrliche Finca La Granja, und im Norden schweift der Blick über die Berge zur blauen Wasserfläche des Mittelmeers. Im Südosten überragt die riesige Jesusstatue den Wald, der wir auf dem Abstieg einen Besuch abstatten werden.

Zur Ermita de Maristella   

Vom Es Castellot gehen wir zum Weg zurück und folgen ihm über die Ebene nach rechts. Er führt uns, vorbei an einer weiteren Ruine und einem alten Köhlerplatz, zu einer Weggabelung. Auf dem linken Weg verläuft später unser Abstieg. Wir folgen jetzt jedoch dem Rechten, der sich vorbei an weiteren Köhlerplätzen und Ruinen durch den einsamen Wald aufwärtsschlängelt.

Bald quert unser Weg oberhalb eines felsigen Steilabbruchs zur Rechten nur noch sanft ansteigend und zum Schluss ganz flach den Hang. Wir erreichen einen doppelten Köhlerplatz, der neben den Grundmauern einer Rundhütte direkt oberhalb unseres Wegs liegt. Hier verlassen wir den breiteren Weg, der wenige Meter weiter endet, und steigen links zum Köhlerplatz hinauf.

Rechts beginnt ein mit einem Steinmann markierter Pfad, der rechts haltend durch den Hang aufwärtsführt. Der schmale, aber deutliche Steig knickt bald nach links und läuft über einen Bergrücken aufwärts. An einem großen Steinmann biegen wir links auf einen breiteren Karrenweg. Nach wenigen Metern folgen wir an einer Gabelung den Steinmännern rechts auf den groben Weg, der über eine aussichtsreiche Felsstelle aufwärtsführt. Die Steigung nimmt ab, und links haltend folgen wir dem Hauptweg über die Hochebene direkt zur Ermita de Maristella. Am schönen alten Brunnen können wir mit etwas Muskelkraft die Wasservorräte auffüllen. Wir gehen um die heute verlassenen Klostergebäude, die ab 1890 erbaut wurden und Mönche des Karmeliterordens beherbergten, zum Kirchenvorplatz. Tief unter uns liegen die weiten Ebenen Mallorcas, und nach Nordosten geht der Blick am Puig de Teix vorbei zum Gipfel des Puig Major, dem höchsten Punkt der Insel.

Zur Jesusstatue »Cor de Jesús«   

Von der Ermita de Maristella folgen wir dem breiten Zufahrtsweg bergab und biegen nach kurzer Strecke rechts auf den alten Pilgerweg. Er führt uns parallel zur Kiesstraße, vorbei an einem tiefen Höhlenschacht, abwärts. Kurz darauf halten wir uns an einer Weggabelung links und wandern zurück zum Fahrweg. Wir folgen ihm abwärts und wechseln an einer nahen Rechtskehre geradeaus auf den zum »Cor de Jesús« ausgeschilderten Weg.

Nach kurzer Strecke erreichen wir eine Kreuzung an einem Köhlerplatz. Der linke Weg wird uns später zum Anstiegsweg zurückbringen. Zuvor leisten wir uns aber noch rechts einen kurzen Abstecher zur enormen Jesusstatue »Cor de Jesús«, die 1940 erbaut wurde. Von dort bietet sich ein herrlicher Blick aus der Vogelperspektive auf Esporles. Das Panorama reicht von der Bucht von Palma über die Gipfel der Serra de Tramuntana bis hin zum Meer im Norden.

Von der Christusstatue wandern wir zurück zur Kreuzung am Köhlerplatz und folgen dort dem Weg nach rechts. Der wundervolle Waldsteig läuft bald in Serpentinen durch den steilen Waldhang abwärts zu einer von Felswänden überragten kleinen Ebene. An dieser Stelle sollte man etwas Vorsicht bei der Wegsuche walten lassen – wir folgen nicht geradeaus dem Weglein über das flache Gelände unterhalb der Wände, sondern biegen links haltend auf eine abwärtslaufende Wegspur.

Nach kurzer Strecke wird der Weg wieder deutlicher, quert eine Steinmauer und trifft schließlich auf einen breiteren Weg. Rechts hinab führt er uns zur Ebene am Es Castellot, auf der wir auf unseren Aufstiegsweg treffen. Auf ihm geht’s rechts über die Ebene und dann abwärts zum GR 221, auf dem wir rechts zurück nach Esporles wandern.

Region

Touren-Charakter

Stille Wanderung, die auf einsamen Waldwegen zu schönen Aussichtspunkten und bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten führt. Nur kurze Wegabschnitte sind etwas steiler. Die Tour, die größtenteils in schattigen Steineichenwäldern verläuft, ist auch bei höheren Temperaturen gut zu meistern.

Ausgangspunkt

Kirche an der Hauptstraße im Ortskern von Esporles (39.669/2.577)

Endpunkt

Kirche an der Hauptstraße im Ortskern von Esporles (39.669 / 2.577)

Information

Markierung: Teils Wegweiser, teils Steinmänner und einige Farbpunkte

Die Finca La Granja

Westlich von Esporles liegt nahe einer Quelle, die schon von den Römern genutzt wurde, das prachtvolle Landgut la Graja. Später betrieben die Araber hier Mühlen und verwandelten das Tal in ein fruchtbares Paradies. Nach der christlichen Rückeroberung ging das Anwesen für 200 Jahre in den Besitz des Zisterzienserordens über, ehe es von Landadligen nach und nach in der heutigen Form ausgebaut wurde. Die heutigen Besitzer, die Familie Seguí, verwandelte das Gut in ein herrliches Freilicht-museum, das mit seinen wundervollen Gärten begeistert. In den Gebäuden kann man nicht nur dem vergangenen Lebensstil des Adels nachspüren, sondern es wird auch traditionelle Handwerkskunst präsentiert.

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