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Wandern Spanien: Zum Castell d’Alaró

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
5 km
Aufstieg:
330 m
Abstieg:
330 m

Die Araberfestung auf dem Tafelberg. Auf keinem anderen Berg lässt sich die mallorquinische Geschichte so unmittelbar erleben wie auf dem Puig d'Alaró. Die Steilwände des markanten Tafelbergs werden von den Resten einer maurischen Burg gekrönt, und im Mittelalter wurde die Gipfelkirche zum viel besuchten Wallfahrtsort.

Nahe der Cova de Sant Antoni bietet ein alter Wachturm atemberaubende Tiefblicke. wandern, leicht
Nahe der Cova de Sant Antoni bietet ein alter Wachturm atemberaubende Tiefblicke.© Bernhard Irlinger
Beschreibung

Zum Castell d’Alaró   

Am Coll d’Orient zweigt von der Ma-2100 bergwärts eine Schotterpiste ab, die schon bald durch ein Tor versperrt ist (Wegweiser »Castello«). Am Tor vorbei gelangen wir auf die Fortsetzung der Schotterstraße und folgen kurz darauf dem linken Ast, der oberhalb eines Wasserbeckens in den Olivenhain führt. Nach einer Leiter, die uns neben einem weiteren Tor über einen Zaun führt, geht er in einen schmaleren Pfad über.

Wir wandern nun ohne Mühe auf gleichbleibender Höhe an knorrigen Olivenbäumen vorbei auf die bewaldeten, von Felstürmen gekrönten Hänge des Puig d’Alaró zu. Kurz vor dem Ende des gepflegten Olivenhains beginnt der Anstieg. Der Steig windet sich bald steil durch den Wald aufwärts, bis wir auf einen breiten Weg treffen. Auf ihm wandern wir rechts zum nahen Parkplatz am Bergsattel Es Pouet, zu dem man von Alaró auf einer staubigen Piste hinauffahren kann.

Im Sattel beginnt links der alte Pflasterweg zur Gipfelfestung, der uns im Auf und Ab zu einer Weggabelung unterhalb der glatten, senkrecht abfallenden Steilwände bringt. Wir halten uns links (Wegweiser »Castell d’Alaró«) und steigen bald durch die Toranlage der alten Burg hinauf zur Hochfläche des Puig d’Alaró. Der breite Weg führt anfangs nahe an den Steilabstürzen zur Linken entlang. Sie bieten einen wahrlich atemberaubenden Tiefblick ins Tal, über dem der benachbarte Tafelberg Puig de s’Alcadena eindrucksvoll aufragt.

Auf dem harmlosen Weg geht es schließlich über das breite Gipfelplateau zum Kirchlein und zur Herberge auf dem Puig d’Alaró. Der höchste Punkt des Berges (822 m) liegt wenige Meter links oberhalb.

Vom Gipfel wandern wir anschließend auf dem Anstiegsweg zurück zum Ausgangspunkt am Coll d’Orient.

Abendteuerlicher Abstecher zur Höhle des St. Antoni (30 Min.)

Höhle des St. Antoni  Nur versierte Bergsteiger mit ausgezeichneter Trittsicherheit sollten diesen Abstecher, auf dem Absturzgefahr besteht, unternehmen!

Vom höchsten Punkt des Puig d’Alaró steigen wir über harmlose Felsen auf der Rückseite der letzten Gebäude ab. Hier beginnt eine von der Erde rot gefärbte Wegspur, die über Felsplatten zu einem ebenen Platz im Kiefernwald führt. Von dort folgen wir rechts haltend den Steinmännern durch Wald und über Felsen abwärts zum südlichen Steilabbruch der Hochfläche. Hier biegt der Steig nach rechts und leitet uns am Rand der schwindelerregenden Wände zum alten Wachturm an der Südspitze des Puig d’Alaró, der einen wahrlich atemraubenden Tiefblick bietet.

Etwa 20  Meter vor dem Turm findet man eine enge Spalte, die in die Cova de Sant Antoni führt. Nach wenigen Metern kriecht man um einen Tropfstein und erblickt das Licht am Ende des Tunnels. Es kommt aus der großen, nur wenige Meter entfernten Höhle des St. Antoni. Da der schräg abfallende, glitschige Boden der Hauptgrotte haltlos in senkrecht abfallende Steilwände übergeht, sollte man sich mit einem gefahrlosen Blick vom Ende der engen Röhre aus begnügen! Der Weg zu einem Wasserbecken und zu einem Altar bleibt furchtlosen, seilgesicherten Alpinisten vorbehalten.

Von der Höhle steigen wir wieder auf dem bekannten Weg hinauf zum Gipfel des Puig d’Alaró.

Region

Touren-Charakter

Einfache Wanderung auf gut ausgebauten Wegen. Sie führt zu Beginn durch Olivenhaine und steile Wandhänge und dann auf alten Plattenwegen auf das aussichtsreiche Gipfelplateau. Auf dieser Tour ist die Mitnahme von Hunden verboten.

Ausgangspunkt

Coll d'Orient (39.736/2.775)

Endpunkt

Coll d’Orient (39.736 / 2.775)

Information

Markierung: Wegweiser und Markierungspfosten

Das Castell d’Alaró

Die arabischstämmigen Mauren bauten während ihrer Herrschaft über Mallorca den Burgberg von Alaró zu einer scheinbar uneinnehmbaren Festung aus. Doch 1231 übergab der letzte maurische Kommandant im Zuge der christlichen Rückeroberung das Kastell kampflos an König JaumeI. Im Jahr 1285 eroberte König AlfonsIII. von Aragon Mallorca. Die Verteidiger des Castell d’Alaró hielten jedoch ihrer alten Herrscherfamilie die Treue. Als AlfonsIII. erst nach einer verlustreichen Belagerung die Festung erobern konnte, ließ er aus Rache die beiden Burgkommandanten bei lebendigem Leib auf einem Rost braten. Die Gipfelkapelle Nostra Senyora del Refugi, in der seither die beiden Männer als Symbol mallorquinischer Unabhängigkeit verehrt werden, wurde zum Ziel einer beliebten Wallfahrt.

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