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Wandern Spanien: Von Portocolom zur Cala sa Nau

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:15 Std.
Länge:
7.5 km
Aufstieg:
120 m
Abstieg:
120 m

An der Felsenküste. In die felsige Südwestküste Mallorcas sind viele schmale, malerische Buchten eingelagert. Sie entstanden durch den Meeresspiegelanstieg am Ende der Eiszeit, als das Wasser die alten Flusstäler überflutete. In einigen dieser Buchten, wie in der Cala sa Nau, findet man heute feinsandige Strände.

Beschreibung

Von Cala Marcal zur Cala Brafi   

Am Rechtsknick des Carrer Àguila Peixatera biegen wir in einen gepflasterten Weg und gehen nach wenigen Metern geradeaus auf die flachen, zerfressenen Felsplatten, die wenige Meter weiter mit senkrechten Klippen zum Meer hin abstürzen. Von hier schweift der Blick über die Einfahrt in die Cala Marçal bis zum Leuchtturm auf der jenseitigen Landzunge.

Wir wandern auf den rauen Felsplatten an der Küste entlang nach rechts. Nach den letzten Häusern entwickelt sich eine zunehmend deutlichere rote Wegspur, die ab und an mit einem Steinmännchen markiert ist. Vorbei am Felsinselchen Faralló d’en Fred erreichen wir eine erste Minibucht. Danach geht es am oberen Rand der Felsen um das wenig ausgeprägte Kap im Norden der Cala Brafi.

Der Wegverlauf wird jetzt etwas unübersichtlich. Wir folgen den Wegspuren, die nahe dem oberen Rand der Klippen durch die Büsche führen. Bald klettern wir über Felsen kurz abwärts Richtung Wasser und gehen dann am Rand der Vegetation über die Felsen buchteinwärts. Wir treffen auf einen Weg, der von einem nahen Haus herabkommt, folgen ihm nach links und steigen danach steil zum kleinen Strand in der malerischen Cala Brafi hinab. Vorbei an einem halb verfallenen Steinhaus folgen wir anschließend dem Weg, der sanft ansteigend an der Bucht entlang zurück zum offenen Meer führt. Ein letztes Mal genießen wir den Blick auf das in verschiedenen Blau- und Grüntönen schimmernde Wasser der Bucht, ehe wir an der Felsenküste entlang weiter Richtung Süden wandern.

Über flache, vom Salzwasser zerfressene Felsplatten erreichen wir ohne Orientierungsprobleme die schmale Cala Estreta (»enge Bucht«), die ihren Namen zu Recht trägt: Tief schneidet sie sich in die Felsküste und verlockt mit dem Farbspiel ihres Wassers Fotografen zu zahlreichen Aufnahmen.

Wir wandern entweder auf einem Felsband nahe der Wasserlinie oder einfacher auf einem etwas verwachsenen Weglein etwas oberhalb durch die Büsche in die Bucht.

Zur Cala sa Nau   

Oberhalb des Wassers wird der in den Fels geschnittene Torrent gequert, und auf der Südseite der Bucht geht es dann wieder auf einem flachen Felsband Richtung Meer. Wir steigen an seinem Ende rechts über die Felsen hinauf und wandern über die verkarsteten Klippenfelsen am Rand der Macchia am Meer entlang.

Vorbei an einer Steinmauer zur Rechten und alten Steinbrüchen in den Klippen wandern wir um eine schwach ausgeprägte Felsbucht. Hier zweigt rechts ein anfangs deutlicher Weg ab, der nahe einer überwachsenen Steinmauer durch das Landesinnere zur Cala sa Nau führt. Der Weg ist allerdings bald stark verwachsen, und so folgen wir weiter der Felsenküste rund um den Landvorsprung am Morro des Ras. Von einer Hausruine aus überblicken wir zum ersten Mal den breiten Eingang der Cala sa Nau. Nach und nach wird auch hier die Vegetation dichter, und wir achten auf die Wegspuren und Steinmännchen, die uns an den Klippen entlangleiten.

Unser nächstes Ziel ist eine kleine Felsbucht, die sich wie ein antikes Amphitheater zum Felsenkap Punta d’Enmig zieht, das zusammen mit dem gegenüberliegenden Klippenberg es Puntás den Eingang in den hinteren Teil der Cala sa Nau bewacht.

Wir wandern um den hintersten Buchteinschnitt und folgen dann rechts den breiten Wegspuren, die uns über den Landvorsprung führen. Bald können wir zum Strand am hinteren Ende der Bucht sehen. Wir umgehen rechts die höheren Klippen und steigen danach zum breiten Felsband ab, das uns am Wasser entlang zum nahen Strand der Cala sa Nau bringt. Von dort wandern wir wieder an der Küste entlang zurück zum Ausgangspunkt.

Abstecher von der Cala sa Nau zur Cala Mitjana (+ 1 Std.)

Zur Cala Mitjana  Die nicht allzu lange Wanderung zur Cala Mitjana bietet einige landschaftliche Highlights. Man kann sie entweder an die beschriebene Wanderung anhängen oder als eigenständige Kurztour von der Cala sa Nau aus unternehmen, die von s’Horta aus mit dem Auto zu erreichen ist.

Wir steigen vom Strand in der Cala sa Nau hinauf zum breiten Weg, der auf der rechten Seite – der Südseite – der Cala sa Nau an einem Bootshaus vorbeiführt. Der Weg endet nach kurzer Strecke an einem Felsvorsprung, von dem im Sommer zahlreiche Badegäste in das kristallklare türkisblaue Wasser springen.

Ab hier verläuft unsere Tour auf teils messerscharf zerfressenem Gestein, und festes Schuhwerk ist hier unbedingt anzuraten! Orientierungsprobleme gibt es keine, da wir durchgehend der Küste folgen. Nahe am Wasser klettern wir über die Felsen und genießen den Blick auf das blaugrüne Wasser der Bucht, auf dem zahlreiche Boote schaukeln.

Nach und nach werden die Felsen immer besser zu begehen, und wir erreichen vor dem Klippenberg es Puntás eine kleine Seitenbucht. Hier biegen wir nach rechts und umgehen den bewaldeten Landvorsprung auf der Landseite. Nach kurzer Strecke erreichen wir die weit geschwungene Bucht es Cossi, die von steilen Klippen eingerahmt wird. Links leuchtet das blaue Meer durch ein bizarres Naturtor, das die Steilklippen durchbricht.

Eigenwillige Laune der Natur – Forat d’en Mengo   

Vorsichtig marschieren wir jetzt über das zwar nur sanft ansteigende, aber extrem verkarstete Felsgelände weiter Richtung Süden. Die Klippen werden nach und nach höher, und bald reicht der Blick entlang der Steilküste bis nach Portocolom.

Kurz nach einem hohen Zaun, der bis nahe an die Küste heranreicht, sollte man Ausschau nach dem Forat d’en Mengo halten, einer eigenwilligen Laune der Natur. Nähert man sich dem unauffälligen Loch im Felsboden, hört man tief unter sich das Meer rauschen. Steht man dann am Rand des engen Felsdurchbruchs, bietet sich ein atemberaubender Tiefblick zum tobenden Meer.

Der nächste Landvorsprung ist schnell erreicht, und vor uns öffnet sich der Eingang in die schmale Cala Mitjana. Wir steuern entlang der von Kletterrouten durchzogenen Klippen auf einen nicht zu übersehenden Segelmasten zu, der am Rand der Steilklippen aufgestellt wurde.

Dort beginnt ein breiter Weg, der uns zum Strand am hinteren Ende der Cala Mitjana führt. Da der Strand nicht auf öffentlichen Straßen zu erreichen ist, herrscht hier bedeutend weniger Betrieb als in der benachbarten Cala sa Nau. Das Land rund um die Bucht gehört zu einigen herrschaftlichen Anwesen und ist deshalb sehr gepflegt. Bleibt nur zu hoffen, dass die Cala Mitjana auch weiterhin wenigstens zu Fuß für die Öffentlichkeit zugänglich bleibt.

Von der Bucht gibt es einen ausgeschilderten Weg, der im weiten Bogen durch das Landesinnere zurück zur Cala sa Nau führt. Wir bevorzugen für den Rückweg aber die herrliche Panoramastrecke entlang der Küste, die wir nun aus neuem Blickwinkel erleben.

Region

Touren-Charakter

Die Wanderung führt entlang der Küste zur Traumbucht Cala sa Nau.

Ausgangspunkt

Cala Marçal, der südliche Ortsteil von Portocolom (39.407/3.260)

Endpunkt

Cala Marçal, der südliche Ortsteil von Portocolom (39.407 / 3.260)

Information

Markierung: Steinmänner

Rund um Felanitx

Bis heute hat sich das alte mallorquinische Städtchen Felanitx seinen ländlichen Charme bewahrt. Man lebt von Kunsthandwerk und Weinanbau, und so kann man abseits ausgetretener Touristenpfade einen Spaziergang durch die Stadt zur imposanten Pfarrkirche und zum aussichtsreichen Kalvarienberg machen.Die Hauptsehenswürdigkeiten liegen allerdings auf den Hügeln südlich der Stadt. Eine schmale, kurvenreiche Straße führt hinauf zur Ermita de Sant Salvador. Wie eine Burg thront das im 14.Jh. gegründete Kloster mit seiner prunkvollen Barockkirche auf einem 500m hohen Berg. Sehenswert sind außerdem ein riesiges Steinkreuz und ein gewaltiges Christusmonument. Einige Kilometer weiter südlich führt ein weiteres schmales Sträßchen hinauf zu den eindrucksvollen Ruinen des Castell de Santueri (geöffnet täglich von 10–19Uhr). Die riesige Festung wurde von den Mauren auf einem Plateaugipfel erbaut, von dem aus die gesamte Südküste von Mallorca zu überwachen ist. Ganz deutlich ist von dort oben die ideale Hafenbucht von Portocolom auszumachen, an der unsere Wanderung beginnt.Seit dem Mittelalter war Portocolom der Hafen von Felanitx, über den hauptsächlich der beliebte Wein ausgeführt wurde. Vor allem das Fischerviertel rund um die Kirche im nördlichen Teil der Bucht konnte sich noch sein ursprüngliches Flair bewahren.

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