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Wandern Spanien: Von der Cala Figuera auf den Morro de Catalunya

Anspruch:
schwer
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
3 km
Aufstieg:
380 m
Abstieg:
380 m

Einsamer Klippenberg auf der Formentor-Halbinsel. Am Fuß des mächtigen Felsbergs el Fumat liegt die fotogene Traumbucht Cala Figuera mit ihrem in allen erdenklichen Blau- und Grüntönen leuchtenden Wasser. Über der Bucht ragt der einsame Morro de Catalunya auf, der den schwierigen Aufstieg mit fantastischen Aus-blicken belohnt.

Beschreibung

Auf steilen Wegen zum Klippensattel Collet   

Am meerseitigen Ende des Parkplatzes beginnt an einer Bresche in der Steinmauer der Abstieg zur herrlichen Cala Figuera. Tief unter uns liegt die oft fotografierte Traumbucht; dahinter erhebt sich ein Bergkamm, der rechts mit dem markanten Gipfel des Morro de Catalunya abschließt. Der Verlauf der Tour von der Cala Figuera zum Sattel links des Gipfels und über den felsigen Bergrücken zum höchsten Punkt ist schon von hier aus in voller Länge einzusehen.

Vom Parkplatz führt der steile, nach Regenfällen recht rutschige Weg geradewegs hinab zur Cala Figuera. Nach einem steinigen Abschnitt nimmt das Gefälle ab, und links haltend erreichen wir die Aussichtsplattform an der Cala.

Gegenüber sind schon die Wegspuren zu erkennen, die uns oberhalb der Bucht durch ein Geröllfeld führen.

Wir steigen von der Plattform über Stufen zum Kiesstrand hinab, über den wir zu den bizarr verwitterten Felsen gehen. Vorbei an alten Bunkeranlagen und an Bootsanlegestellen erreichen wir das Schotterfeld, das wir auf einem der leicht ansteigenden Pfade queren.

Am Ende des Geröllfelds markieren am Rand eines steil abfallenden Bachbetts Steinmänner den Beginn des Anstiegs. Zur Orientierung sollte man hier kurz nach oben blicken: Links des Bachs zieht ein mit Dissgras bewachsener Hang nach oben, rechts werden einige Kiefern von einem markanten Felsturm überragt. Wir lassen uns nun nicht von Wegspuren und Steinmännern in den linken Hang locken, sondern folgen einem Steig, der links am Bachbett entlang nach oben führt. Auf Höhe des Felsturms zur Rechten wird dann das Bachbett gequert, und man steigt auf jetzt deutlichem Weg rechts der Talmulde aufwärts.

Wir folgen bald, geleitet von zahlreichen Steinmännern, einem schwach ausgeprägten Bergrücken bergan. Ein felsiger Aufschwung wird links umgangen, und der Weg führt uns links haltend in die Talmulde. Geradewegs geht es an Zwergpalmen vorbei durch dichtes Dissgras aufwärts zum Sattel Collet. Wer sich den steilen Gipfelanstieg nicht zutraut, kann den Sattel als herrlich aussichtsreiches Tourenziel wählen.

Jenseits fällt der Blick über wilde Steilklippen hinab in die kleine, weltabgeschiedene Felsbucht Cala les Artiges, die von einem Felsturm bewacht wird. Hinter der Cala Figuera setzt sich der Fumat mit überhängenden Steilwänden malerisch in Szene, unter denen die Autos in einem Tunnel verschwinden. Und an der Spitze der Halbinsel ragt der weiße Leuchtturm auf dem Cap Formentor auf 160  Meter hohen Steilklippen auf.

Schwieriger Gipfelanstieg zum Morro de Catalunya   

Wenige Meter unterhalb des Collet beginnt bei einem Steinmann und einem roten Punkt der Schlussanstieg zum Morro de Catalunya. Ab hier ist im teils weglosen Gelände ein gutes Gespür für die richtige Wegwahl gefragt.

Steinmänner leiten uns hinauf zum felsigen Bergrücken, der in Richtung Gipfel zieht. Wir folgen ihm ein kurzes Stück und müssen dann nach rechts ausweichen. Wir steigen so nahe wie möglich am Felskamm entlang aufwärts und erreichen bald plattige, auffällig gestreifte Felsen. Hier wird die Wegfindung schwieriger.

Wir steigen kurz über die gut zu begehenden Platten aufwärts Richtung Bergkamm und wenden uns bei einigen Steinmännern nach rechts. Wegspuren leiten uns in gleichbleibender Höhe zu einer nahen Kieferngruppe. Kurz nach einer mehrstämmigen Kiefer steigen wir bei mehreren Steinmännern schräg rechts über Felsenplatten und durch Dissgras knapp 100 Meter ab. Unterhalb der letzten kleinen Kiefern zur Linken wenden wir uns nach links und queren etwa 50 Meter durch das Dissgras zu den am weitesten vom Grat herunterreichenden hellgrauen Felsen hinüber, hinter denen links eine steile Dissgraswiese wieder zum Bergkamm hinaufzieht. Am Rand dieser Wiese leiten uns auffällige Steinmänner an einer großen Kiefer vorbei aufwärts.

Der Steig wird immer deutlicher, und bald ist der Steinmann auf dem höchsten Punkt des Morro de Catalunya erreicht. Hier oben bietet sich eine fantastische Rundumsicht: Eindrucksvoll sind die Blicke auf die wilden Berge und Klippen der Formentor-Halbinsel; große Teile der Ostküste mit den weit geschwungenen Buchten und gebirgigen Halbinseln sind zu überblicken, und die riesige Zentralebene Mallorcas verliert sich in der dunstigen Unendlichkeit. Im Westen türmen sich hinter dem Klosterberg Puig de Maria die Gipfel der Serra de Tramuntana, und im Osten reicht bei klarer Luft die Sicht bis zur Nachbarinsel Menorca. Nach der Gipfelrast steigen wir auf dem bekannten Weg wieder ab. Schon im Aufstieg hatten wir uns immer wieder umgedreht und uns den Abstiegsweg genau eingeprägt – so wandern wir ohne Orientierungsprobleme wieder hinab zur herrlichen Cala Figuera.

Region

Touren-Charakter

Anspruchsvolle Bergtour auf einen selten bestiegenen Gipfel, die mit wundervollen Ausblicken belohnt. Bis zum aussichtsreichen Klippensattel ist der schmale Steig problemlos zu begehen. Der steile Gipfelanstieg verlangt auf den felsigen Passagen Trittsicherheit und im weglosen Gelände einen guten Orientierungssinn.

Ausgangspunkt

Parkplatz über der Cala Figuera (39.949/3.172)

Endpunkt

Parkplatz über der Cala Figuera (39.949 / 3.172)

Information

Markierung: Steinmänner und teilweise rote Punkte

Die Formentor-Halbinsel

Als nordöstliche Verlängerung der Serra de Tramuntana streckt sich die gebirgige Formentor-Halbinsel 13km weit ins Meer. Mit ihren malerischen Buchten, senkrechten Klippen und markanten Felsbergen zählt die Halbinsel zu den landschaftlichen Höhepunkten Mallorcas. Über die Landzunge schlängelt sich eine viel befahrene Ausflugsstraße zum 1862 erbauten Leuchtturm auf dem Cap Formentor, der fotogen am Rand senkrecht abfallender Klippen aufragt. Schon im 19.Jh. wurde ein erster Weg zum Leuchtturm angelegt, da dieser von See her kaum zu versorgen war. Damit er auch mit Lasten gut zu begehen war, vermied der Weg allzu steile Anstiege – er schwindelt sich bis heute, wie wir auf unserer Tour am Fumat (Tour 21) erleben, lieber in zahlreichen Kehren durch die Hänge.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.