Wandern Spanien: Son Marroig und die Punta de Sa Foradada

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Abwärts zur Küste   

Vom Parkplatz gehen wir zum nahen Herrenhaus Son Marroig und kaufen uns, selbst wenn wir das herrlich gelegene Anwesen nicht besichtigen wollen, eine Eintrittskarte – denn der Weg hinab zur Halbinsel Sa Foradada führt über Privatbesitz, und die Karte beinhaltet die Erlaubnis für die Nutzung der Privatwege.

Vom Eingang zum Herrenhaus gehen wir nicht links zurück zum Parkplatz, sondern auf der Teerstraße rechts aufwärts. Nach knapp 100 Metern hilft uns neben einem Tor eine Metallleiter über die Mauer. Das Schild »No pasar sin autorizacion« dürfen wir dank der Eintrittskarte ignorieren. Wir wandern nun auf dem Feldweg durch Olivenhaine sanft abwärts und halten uns an einer beschilderten Weggabelung rechts. Kurz darauf erreichen wir am Rand der Steilabbrüche einen Mirador. Er bietet uns einen herrlichen Tiefblick zur Halbinsel Sa Foradada, die ihren Namen »die Durchlöcherte« dem riesigen Loch verdankt, das die roten Felsen durchbricht.

Vom Aussichtspunkt geht es auf der breiten Schotterstraße steiler abwärts. Ein weiteres Tor wird passiert, und die breite Schotterstraße pendelt in teils weiten Serpentinen durch den steilen Hang abwärts. Ein Treppenweg, den sich der Erzherzog anlegen ließ, zweigt zu einem weiteren kleinen Mirador ab. Aber auch ohne den kurzenAbstecher ergeben sich immer wieder herrliche Blicke zur Halbinsel mit dem Felsfenster, durch das das blaue Meer leuchtet. Weit unten führt uns der Weg an steilen Wänden und spitzen Felstürmen vorbei, und wenig später erreichen wir eine Wegkreuzung am Beginn der Halbinsel. Links zweigt der »Camí pérdua« ab, der »verlorene Weg«, der einst als Küstenweg für den Erzherzog angelegt wurde. Später wurde er von den Winterstürmen ins Meer gespült, und auf der abenteuer-lichen Tour entlang der Küste sind heute nur noch wenige Reste zu erkennen.

Zum durchlöcherten Kap   

Wir gehen hier jedoch geradeaus auf die Halbinsel, die sich weit ins Meer hinausstreckt. Zwischen dem Wald, der den felsigen Höhenrücken bedeckt, und den schräg ins Meer abfallenden Felskippen durchzieht der herrlich angelegte Weg oberhalb der Bucht es Cucó den Ostabfall der Halbinsel. An einem Landvorsprung knickt der Weg nach links und erlaubt uns einen Nahblick auf den vorderen Bereich der Halbinsel, der als felsiger Querriegel dem Meer trotzt. Durch senkrechte Klippen führt uns der breite Weg schließlich zu einer Weggabelung. Links hinauf windet sich ein Weg in Kurven zum nahen, herrlich gelegenen Restaurant »SaForadada«. Den eindrucksvollen Blick vom urigen Lokal über die kleine Bucht zum riesigen Felsloch genossen schon Stars wie Tom Hanks, Michael Douglas und Rafael Nadal.

Wendet man sich nach rechts, erreicht man nach wenigen Schritten den Sattel vor dem letzten Felsaufschwung. Der Weg knickt hier links in die nahe Felsbucht Raco de Sa Foradada, in der die Ausflugsboote anlegen. Hier kann man vom Anleger einen Sprung ins kristallklare Wasser wagen.

Ganz Abenteuerlustige können sogar vom Sattel oberhalb der Bucht einen Abstecher auf das felsige Vorgebirge machen: Man klettert links haltend durch die gut gestuften Felsen auf den Bergrücken und folgt dann links den Spuren zur weißen Vermessungssäule auf dem höchsten Punkt, die fast genau über dem Felsfenster liegt. Von hier oben hat man eine wahrhaft atemberaubende Aussicht über die Nordküste bis hin zum im Frühjahr noch schneebedeckten Puig Major.

Nach einer Einkehr im Restaurant »Sa Foradada« wandern wir auf dem bekannten Weg, der nun im Aufstieg um einiges anstrengender ist, wieder hinauf zum wundervollen Herrenhaus Son Marroig, das wir zum Abschluss noch besichtigen. Dort liegt uns die Wegstrecke der gesamten Tour nochmals zu Füßen.

Erzherzog Ludwig Salvator

Von 1866 bis zu seinem Tod 1915 lebte der Habsburger Erzherzog Ludwig Salvator auf Mallorca. Fernab des Wiener Hofs konnte der Kosmopolit, der zehn Sprachen beherrschte, das Leben nach seinen Vorstellungen gestalten. Der bis heute auf Mallorca verehrte Arxiduc Lluís Salvador setzte sich für den Erhalt der mallorquinischen Kultur und Natur ein und verfasste ein fünfbändiges Werk über die Insel. Er erwarb dort ausgedehnte Ländereien und ließ atemberaubende Reitwege anlegen (s. Tour 8). Ganz besonders liebte er die Gegend zwischen Valldemossa und Deiá. Hier ließ er neben dem ehemaligen Kloster Miramar auch das Herrenhaus Son Marroig zu einem prächtigen Landgut umgestalten. Umgeben wird Son Marroig von einem zauberhaften Garten – dort genießt man vom weißen Marmortempelchen aus einen herrlichen Blick auf die Küste.