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Wandern Spanien: Rund um das Kloster Lluc

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
8.5 km
Aufstieg:
250 m
Abstieg:
250 m

Wälder und Karstfelsen am berühmten Kloster. In einer von hohen Bergen eingerahmten Talmulde liegt das Kloster Lluc. Einst war es geistliches Zentrum der Insel, und bis heute ist es deren wichtigster Wallfahrtsort. Vom Kloster führt uns die Tour durch stille Steineichenwälder, in denen sich bizarre Karstfelsen verstecken.

Beschreibung

Von Lluc zum Coll Pelat   

Wir beginnen die Rundtour am Wanderparkplatz nahe dem Refugi Son Amer und folgen dem Richtung Pollença ausgeschilderten Fernwanderweg GR 221, der uns bis zum Coll Pelat die Richtung vorgibt. Er führt rechts am Parkplatz entlang zur nahen Ma-10. Auf angenehmem Weg geht es an der Straße entlang, die nach kurzer Strecke überquert wird. Bestens ausgeschildert wandern wir bald über Steinbrücken und dann geradewegs aufwärts. Durch den rechten von zwei Mauerdurchlässen geht es in den schattigen Wald, und begleitet von Vogelgezwitscher führt uns der angenehme Weg an Köhlerplätzen vorbei geradewegs aufwärts.

Bei der schlichten Kapelle s’Ermita de Son Amer knickt der Weg nach rechts und führt uns aufwärts zu einem breiten Querweg. Rechts erreicht man nach wenigen Metern die Quelle Font de s’Ermita; wir folgen dem Forstweg jedoch nach links. Etwas steiler geht es nun durch den Eichenwald aufwärts zu einer Wegkreuzung. Bevor wir rechts weiter dem GR 221 folgen, machen wir links einen Abstecher zu einem nahen Mirador. Über den Felsabbruch fällt der Blick hinunter zum Kloster Lluc und zur wilden Karstlandschaft, durch die uns später der Weg führen wird. Zwischen dem mächtigen Massiv der Massanella und den einsamen Hängen des Puig Roig ist der Einschnitt des Torrent de Pareis zu erahnen, und am Himmel dreht ein riesiger Mönchsgeier ohne einen einzigen Flügelschlag seine Kreise.

Vom Aussichtspunkt gehen wir zurück zur Kreuzung und folgen der Beschilderung Richtung Pollença aufwärts. Die Forststraße geht nach kurzer Strecke geradewegs in einen schmalen Wanderweg über. Nach einer Holzleiter, die uns über eine Mauer hilft, führt uns der Weg über eine bewaldete Hochfläche des Coll Pelat zu einer Wegkreuzung. Der Weiterweg läuft hier geradewegs abwärts.

Abstecher auf die Moleta de Binifaldó   

Wer etwas Zeit und Kraft zusätzlich investieren möchte, der kann hier einen Abstecher zur einsamen Moleta de Binifaldó unternehmen (zusätzlich 1.15 Std.). Dafür folgen wir an der Wegkreuzung dem GR 221 nach rechts, biegen nach 100 Metern am Ende einer moosbewachsenen Steinmauer links in wegloses Gelände ab und folgen nun einem sanft ansteigenden Bergrücken.

Bald leiten uns Steinmänner rechts an einem felsigen Steilaufschwung vorbei aufwärts zu einer Mauer mit einem Zaun obenauf. Wenige Meter links davon finden wir einen Durchlass und folgen einem schmalen Steig, der sanft ansteigend rechts am Bergrücken entlang zu einem Schuttfeld führt. Hier steigen wir links haltend nach und nach Richtung Bergkamm empor. Ab einem auffälligen Felstürmchen neben einer großen Kiefer geht es direkt auf dem Bergkamm aufwärts.

Bald liegt der felsige Gipfelaufbau vor uns, und wir steigen links über die harmlosen, gut gestuften Felsen aufwärts zum höchsten Punkt der Moleta de Binifaldó (837 m), die trotz ihrer relativ geringen Höhe eine herrliche Rundumsicht bietet. Am wuchtigen Tomir vorbei reicht der Blick weit über die Ebenen nach Süden; im Westen ragen die beiden höchsten Inselberge Massanella und Puig Major auf, und deutlich sind die oberen Schluchtwände des Torrent de Pareis auszumachen. Vom Gipfel steigen wir schließlich wieder zur Wegkreuzung am Coll Pelat hinab.

Rückweg durch das Felsenmeer   

Von der Kreuzung führt uns ein angenehm weicher Forstweg durch die steilen Hänge der Moleta de Binifaldó abwärts. Kurz nach einem Flachstück erreichen wir vor der Finca Menut eine betonierte Kehre, biegen hier rechts auf einen Schotterweg und gehen nach wenigen Meter links über eine aufgeforstete Terrasse.

Bei einer Steinmauer beginnt ein Pflasterweg, der uns im Auf und Ab um das Gelände der Finca Menut herumführt. Vorbei an einem Aussichtsplatz erreichen wir schließlich eine schmale Teerstraße und wandern auf ihr links an der malerischen Finca und einem alten Kalkbrennofen vorbei zur Ma-10 hinab.

Wir überqueren die Straße, folgen ihr für 200 Meter nach rechts und biegen dann links auf einen breiten Kiesweg ab. Dieser führt uns auf einem Bergrücken durch die verkarstete Landschaft. Bald schlängelt sich der steinige Weg durch verwilderte Olivenhaine abwärts und folgt einem Karsttal.

Am tiefsten Punkt verführt uns das Hinweisschild »Cova de sa Cometa des Morts« zu einem abenteuerlichen Kurzabstecher: Vorbei an bizarr geformten Karstfelsen erreichen wir rechts haltend den steil abfallenden Eingang in die Höhle, die man mit einer Lampe ein Stück weit erkunden kann.

Nach dem Abstecher wandern wir auf dem breiten Weg ein kurzes

Stück sanft aufwärts bis zu einer Wegkreuzung, bei der wir uns links halten. Wir folgen dem Wanderweg und erreichen nach einem etwas steileren und steinigeren Abschnitt eine Weggabe­lung. Links zweigt hier der felsige Steig zum bekanntesten Karstfelsen von Lluc ab: es Camell, »das Kamel«, heißt das bizarre Felsgebilde, das die Mühen des kleinen Abstechers wert ist.Zum Kloster Lluc   

Zurück am Hauptweg geht es zwischen Karstfelsen auf dem felsigen Treppenweg steil abwärts zum Torrent de Lluc, der auf einem Holzbrückchen überquert wird. Wir halten uns rechts und wandern am Sportplatz vorbei zu einer schmalen Teerstraße. Wer nicht zum Kloster möchte, kann hier links zur nahen Zufahrtsstraße gehen; wenige Meter rechts findet man dann den Beginn des Wegs, der zum Refugi Son Amer führt.

Wir wollen jedoch das Kloster Lluc besichtigen und folgen der schmalen Teerstraße rechts zum nahen Kloster (s. Kasten).

Nach der Besichtigung geht es durch das Torgebäude mit dem Auskunftsbüro zum Parkplatz und zur Bushaltestelle. Wir folgen der Zufahrtsstraße nach links und finden nach 200  Metern rechts den nach Son Amer ausgeschilderten Weg, auf dem der GR 221 verläuft. Ein Übertritt bringt uns zum Beginn des alten Wanderwegs nach Pollença. Bald führt uns der schöne alte Pflasterweg durch schattigen Wald aufwärts zum Refugi Son Amer. Wir gehen im Rechtsbogen um die Unterkunftshütte zur Zufahrtsstraße, schneiden links auf einem alten Plattenweg eine Kehre ab und treffen wieder auf die Kiesstraße, die uns links zum nahen Parkplatz bringt.

Region

Touren-Charakter

Die Wanderung verläuft großteils auf breiten Wegen. Die Tour ist dank der schattigen Wälder auch an heißeren Tagen zu empfehlen und bietet mit bizarren Felsformationen und einer Höhle Highlights für Kinder. Der Abstecher zur Moleta de Binifaldó führt teils durch wegloses Gelände.

Ausgangspunkt

Bushaltestelle am Kloster Lluc (39.821/2.885) bzw. Wanderparkplatz am Refugi Son Amer (39.817/2.893)

Endpunkt

Bushaltestelle am Kloster Lluc (39.821 / 2.885) bzw. Wanderparkplatz am Refugi Son Amer (39.817 / 2.893)

Information

Markierung: Großteils Wegweiser

Kloster Lluc

Kurz nach der christlichen Rückeroberung Mallorcas soll ein Hirtenjunge mit Namen Lukas (mallorquinisch Lluc) die »Moreneta«, die schwarze Madonna von Lluc, gefunden haben. Mehrmals wurde sie anschließend in der Kirche von Escorca aufgestellt, kehrte aber immer wieder auf wundersame Weise zum Fundort zurück. So errichtete man dort 1230 eine Kapelle, die schnell zum beliebtesten Wallfahrtsziel der Insel wurde. 1260 unterstützte König JaumeI. hier die Gründung des Augustinerklosters Nuestra Senyora de Lluc, das sich zu Klosterschule, Priesterseminar, geistigem und geistlichem Zentrum Mallorcas und zum wichtigsten Wallfahrtsort auf der Insel entwickelte. Die meisten der Klostergebäude wurden im 17. und 18.Jh. erbaut. Der Knabenchor des Klosters, an das ein Jungeninternat angeschlossen ist, ist weit über die Grenzen Mallorcas hinaus bekannt.

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