Wandern Spanien: Pollença und der Puig de Maria

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Start in Pollença   

Am Parkplatz am Ende des Carrer del Puig de Maria finden wir einen ersten Wanderwegweiser zum Puig de Maria. Er weist uns auf einen Weg, der rechts am Parkplatz entlang verläuft. Nach kurzer Strecke überqueren wir vorsichtig die Umgehungsstraße und folgen gegenüber dem zum Puig de Maria ausgeschilderten Teersträßchen Camí d’es Puig. Die schmale Straße windet sich über mit Feigen- und Pfirsichbäumen bestandene Terrassen und vorbei an Villen durch den Hang nach oben.

Bald geht unser Weg links haltend in eine steil ansteigende Betonpiste über, die sich in Kehren nach oben schwindelt. Neben einem kleinen Parkplatz knickt die zum Puig ausgeschilderte Piste nach links und führt uns durch herrlich schattigen Wald aufwärts. Die folgenden Kehren können auf sehr steilen Wegspuren abgekürzt werden, besser aber bleibt man auf dem befestigten Sträßchen.

Nach oben hin wird der Hang immer steiler und felsiger, und die Serpentinen werden immer enger. Der Blick schweift nun über Pollença, das schon tief unter uns liegt, und zur eindrucksvollen Berggestalt des Tomir.

Zum Mirador del Moli Vell   

Am Ende des Sträßchens beginnt der wundervolle alte Pflasterweg, auf dem einstmals die Pilger zum Kloster hinaufstiegen. Der aussichtsreiche Weg windet sich durch das felsige Gelände bergan. Kurz unterhalb des Gipfels, auf dem das Kloster schon zu erahnen ist, erreichen wir eine Weggabelung: Der Pflasterweg, auf dem wir später absteigen werden, läuft geradewegs in Richtung Gipfel; wir biegen hier aber links in das schmale, steinige Weglein, das zum Mirador del Moli Vell ausgeschildert ist. Es führt unter Schatten spendenden Kiefern sanft abwärts und verwöhnt uns mit herrlichen Tiefblicken auf Pollença.

Bald steigt der Weg wieder sanft an und führt uns vorbei an einer tiefen Doline zum Mirador del Moli Vell. Von den Resten eines alten Turms bietet sich eine Traumaussicht nach Norden und Osten: Von den markanten Klippenbergen bei Cala Sant Vicenç und den Stränden von Port de Pollença streckt sich die wilde Formentor-Halbinsel weit ins Meer hinaus. Die weite Bucht von Pollença wird im Süden von der gebirgigen Halbinsel von Alcúdia begrenzt, und weit im Südosten ragen über der riesigen Bucht von Alcúdia die Berge der Llevant-Halbinsel auf.

Zum Kloster auf dem Puig de Maria   

Am Mirador knickt der Weg nach rechts und zieht nun oberhalb der erwähnten Doline bergauf. Schnell ist das alte Kloster auf dem Gipfel des Puig de Maria erreicht, das den wohlklingenden Namen Santuari de la Mare de Déu del Puig trägt. Links gehen wir neben einem Turm durch das Tor zum Kirchenvorplatz mit dem fotogenen Brunnen, von dem aus der Blick zum einsamen Bergland der nördlichen Serra de Tramuntan schweift.

Natürlich werfen wir auch einen Blick in die angenehm kühle gotische Klosterkirche mit dem Gnadenbild der Madonna. Sollte die Kirchentür verschlossen sein, kann man den Kirchenraum vom Café aus erreichen. Auf der Rückseite des Kirchenvorplatzes steigen wir eine Treppe hinab und gehen links zu den Wohn- und Wirtschaftsräumen des ehemaligen Frauenklosters.

Nach einer Stärkung im kleinen Café führt uns schließlich der Abstiegsweg links am Kirchenvorplatz vorbei zu einer nahen Wegkreuzung. Der zum Refugi del Pont Roma ausgeschilderte Karrenweg geht nach kurzem Abstieg in den alten Pflasterweg über.

Wir treffen wieder auf unseren Anstiegsweg, auf dem wir nach Pollença absteigen.

Pollença

Pollença wurde vermutlich von Einwohnern des nahe dem heutigen Alcúdia gelegenen römischen Pollentia gegründet, nachdem die Stadt im 5. Jahrhundert von Vandalen verwüstet worden war. Heute zählt Pollença zu den schönsten Städten auf Mallorca und ist bekannt für seine lebhafte Kunst- und Kulturszene. Zentrum der malerischen Altstadt ist die Plaça Major. Vorbei an der mächtigen Pfarrkirche erreicht man den berühmten Kalvarienberg. 365 Stufen führen hinauf zur Kapelle mit der alten Marienstatue. Von hier geht der Blick über die Stadt zum Puig de Maria, der vom Santuari de la Mare de Déu gekrönt wird. Die Klosteranlage wurde im Mittelalter rund um eine verehrte Marienstatue erbaut und war bis ins 17. Jahrhundert das bedeutendste Frauenkloster auf Mallorca.