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Wandern Spanien: Mirador Penya des Migdia und Talaia d’Alcúdia

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
4.5 km
Aufstieg:
310 m
Abstieg:
310 m

Auf der Halbinsel von Alcúdia. Von Alcúdia streckt sich eine gebirgige Halbinsel, auf der wir diese beiden Touren unternehmen, zum Cap Pinar und trennt die riesigen Buchten von Pollença und Alcúdia. Die erste Wanderung führt zu einem atemberaubenden Aussichtspunkt, die zweite auf den höchsten Gipfel der Halbinsel.

Beschreibung

Variante 1: Zum Mirador Penya des Migdia und zur Penya Roja

Atemberaubender Weg quert hoch über dem Meer  Wir beginnen die Tour am Parkplatz vor dem Ausflugslokal an der Ermita de la Victòria. In der 1678 erbauten und seither immer wieder veränderten Klosterkirche wird eine wundertätige Madonna verehrt. Das Kloster geht auf einen Eremiten zurück, der Ende des 14. Jahrhunderts hier in einer Höhle lebte. 1403 ließ der Bischof von Palma die ersten Gebäude errichten, die im 16. Jahrhundert von den Karmeliten übernommen wurden.

Wir wandern vom Parkplatz auf einer mit einem Schlagbaum gesperrten Forststraße durch den Wald aufwärts. Nach gut 10 Minuten zweigt kurz nach einer Rechtskehre links ein Wanderweg ab, auf den wir abbiegen. Er führt uns in sanftem Auf und Ab durch den Wald. Achtung: Nach Regenfällen kann der erdige Steig recht rutschig werden. Dafür entschädigt er aber mit herrlichen Panoramablicken zu den Formentor-Halbinseln und den Felstürmen rund um die Penya Roja.

Der atemberaubende Weg quert hoch über dem Meer durch zunehmend steilere Hänge. Bald geht es unter einer überhängenden Felswand hindurch, und nach einem Steilhang erreichen wir eine Wegkreuzung. Rechts führt hier ein Abstecher zum Puig des Romani, der sich auf dem Rückweg für all jene anbietet, denen der Aufstieg zur Penya Roja zu steil und zu gefährlich ist.

Zum Wachturm der Penya des Migdia   

Unser Weiterweg läuft jedoch erst einmal geradewegs an der Ostflanke des Bergkamms entlang (Wegweiser »Penya des Migdia«). Leicht fallend führt uns der Weg auf einem Felsband, das links steil zur Küste hin abbricht, unter überhängenden Felswänden entlang.

Wir erreichen einen breiten, mit Bäumen bewachsenen Absatz, und wenige Meter vor uns liegt jetzt eines der eindrucksvollsten Beispiele alter mallorquinischer Wegbaukunst: Wie ein Schwalbennest klebt der 400 Jahre alte Wachturm der Penya des Migdia an den senkrechten Felsen. Ein schwindelerregend schmales Weglein und ein enger Durchlass führen uns in den Wachturm.

Jenseits entlässt uns eine zweite Pforte auf einen ausgesetzten, teils mit Geländer und Ketten gesicherten Steig. Er leitet uns durch die Steilflanke und über einige Stufen ins Innere der alten Wehranlage. Ein alter Schmelzofen, Baracken und eine kleine Zisterne erinnern an die Wachmannschaften, die hier seit dem 16. Jahrhundert stationiert waren. Der Blick schweift über den Ostteil der Halbinsel hin zu den Weiten des Meeres. Von hier aus waren Feinde, die sich vom Meer her näherten, schon lange vor ihrer Ankunft zu sehen.

Schwieriger Abstecher auf die Penya Roja   

Der Anstieg auf den Kanonenberg beginnt rechts am alten Unterstand der Wachmannschaften. Im Zickzack führt uns der teils etwas ausgesetzte Steig, der mit Steinmännern und Farbpunkten markiert ist, über den felsdurchsetzten Hang zu einem Gratabsatz mit den Resten eines alten kuppelförmigen Brennofens hinauf. Über die steilen Gipfelfelsen steigen wir zur Plattform mit der 1630 aufgestellten Kanone auf dem höchsten Punkt der Penya Roja (358 m) hinauf, von wo sich ein fantastischer Panoramablick bietet. Vom Gipfel geht es wieder hinab zum Mirador Penya des Migdia.Rückweg mit Abstecher zum Puig des Romani   

Vom Mirador wandern wir auf dem bekannten Weg zurück Richtung Ermita de la Victòria. Nach 10 Minuten erreichen wir die Kreuzung, an der man links hinauf einen einfacheren Gipfelabstecher zum Puig des Romani unternehmen kann (zusätzlich 30 Min.). Der Wegweiser weist hier auf einen Steig, der steil in eine Scharte nördlich der Penya Roja hinaufführt.

Man wendet sich nach rechts und folgt den Steigspuren, die teils links des felsigen Bergkamms, teils direkt auf ihm bergauf führen. Zwei harmlose Felsabbrüche gilt es zu überwinden, ehe man den Gipfel des Puig des Romani (391 m) erreicht. Da nur wenige Wanderer diesen Abstecher unternehmen, kann man hier meist völlig ungestört die herrliche Aussicht genießen.

Variante 2: Auf breiten Wegen zur Talaia d’Alcúdia

Kunstvoller Trockenmauernweg  Wir folgen von der Ermita de la Victòria wie bei der Tour zum Mirador des Migdia wieder der breiten, mit einer

Schranke gesperrten Forststraße bergauf. Nach gut 10 Minuten biegen wir diesmal aber nicht links auf den schmalen Wanderweg, sondern bleiben auf der Forststraße. Sie führt uns durch den Wald und dann über einen breiten Bergrücken auf den felsigen Gipfelaufbau der Talaia d’Alcúdia zu. Am Ende des Sträßchens beginnt ein kunstvoll angelegter, von Trockenmauern gestützter Weg, der sich in Serpentinen über den felsdurchsetzten Hang nach oben windet. Von einer kleinen Scharte quert der Weg durch den Hang zu einem Bergkamm, auf dem wir eine Weggabelung erreichen. Hier genießen wir den atemberaubenden Tiefblick zur Platja des Coll Baix, ehe wir geradewegs zum nahen Gipfel der Talaia d’Alcúdia (446 m) aufsteigen.

Gipfel mit umfassendem Rundumpanorama   

Von den auf den Grundmauern eines alten Wachturms errichteten Vermessungssäulen auf dem höchsten Gipfel der Halbinsel bietet sich ein umfassendes Rundumpanorama: Im Westen ragen die Gipfel der Serra de Tramuntana auf, im Norden trennt uns die weit geschwungene Bucht von Pollença von der gebirgigen Formentor-Halbinsel, und im Süden schwingt sich die endlos lange Strandsichel an der Bucht von Alcúdia zum einsamen Cap Ferrutx. Herrlich lässt sich hier die Abendstimmung genießen, denn selbst im Dämmerlicht ist der einfache Weg (auf dem Anstiegsweg) zurück zum Ausgangspunkt kaum zu verfehlen.

Region

Touren-Charakter

Die Wanderung zum Mirador Penya des Migdia verläuft großteils auf einfach zu begehenden Wanderwegen. Die letzten, teils mit einer Eisenkette gesicherten Meter zum Mirador verlangen etwas Schwindelfreiheit. Der Aufstieg vom Mirador zur Penya Roja (auf einigen Karten Penya Rotja) sollte nur von erfahrenen Bergwanderern unternommen werden. Eine Gipfelalternative bietet der Puig des Romani. Zur Talaia d'Alcúdia gelangt man auf einem Forstweg; nur der Schlussanstieg zum Gipfel verläuft auf einem gut angelegten steinigen Bergsteig.

Ausgangspunkt

Parkplatz an der Ermita de la Victòria (39.873/3.171)

Endpunkt

Parkplatz an der Ermita de la Victòria (39.873 / 3.171)

Information

Markierung: Wegweiser und Farbpunkte

Das malerische Alcúdia

Alcúdia gilt als die älteste Stadt auf Mallorca, die schon unter phönizischer und griechischer Herrschaft ein blühendes Gemeinwesen hatte. Die Römer machten sie unter dem Namen Pollentia (die »Mächtige«) zur Hauptstadt Mallorcas. Im 5.Jh. wurde sie von den Vandalen zerstört und später dann von den Mauren wieder aufgebaut. Sie gaben ihr den Namen al Kudia (»der Hügel«), den sie bis heute trägt. Nach der christlichen Rückeroberung wurde Alcúdia ab dem 13.Jh. zum Schutz vor Piraten mit den mächtigen Mauern umgeben, die bis heute die sehenswerte, denkmalgeschützte Altstadt bewachen. Die trutzige Pfarrkirche San Jaime war einst Eckpfeiler dieser Befestigung und besticht heute mit sehenswerten Kunstwerken.

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