JBerg-Verlag
Wandermuffel
wandern

Wandern Silberregion Karwendel: Über die Binsalm in die Eng

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:15 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
350 m
Abstieg:
350 m

Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise. Die Wanderung über die Binsalm zu den Engalmen ist nicht nur in kulinarischer Sicht ein Hochgenuss . Zur Vorspeise geht es auf die urgemütliche Binsalm . Die Hauptspeise servieren wir uns mit einer Brotzeit selbst am Panoramaweg .

Beschreibung

Felswände, Bergahorn und die Vorspeise 

Es geht schon gut los! Die Luft, so kühl, so klar und so sauber! Da atmen wir erst einmal tief ein und genießen die Frische. Die herbstliche Morgensonne lässt die einzelnen knorrigen Ahornbäume leuchten und gerade verziehen sich die letzten Nebelschwaden. Es ist noch früh am Morgen und bevor viele weitere Erholungssuchende ankommen, machen wir uns auf den Weg. Wir starten vor dem Alpengasthof Eng und wandern zuerst eben in Richtung der Engalmen. Gleich nach wenigen Metern queren wir den kleinen Binsbach und biegen links in den schmalen Wanderpfad ein, der zur Binsalm ausgeschildert ist. Zackig geht es entlang des Baches aufwärts, dann treffen wir auf eine kleine Almstraße, der wir weiter nach links folgen. Jetzt ist es schon wieder gemütlicher zu gehen und mehr nach dem Geschmack für uns Wandermuffel. Nach einer Kurve sehen wir über uns bereits die Binsalm bzw. den Binsalm-Niederleger unter den Wänden der Lamsenspitze liegen. Das Ziel ist schnell erreicht und wir können auf der sonnigen Terrasse die erste Pause einlegen – oder besser, uns die Vorspeise gönnen. Ein feines Kaspressknödelsüppchen schmeckt immer, oder vielleicht die leckeren Kasspatzn oder die angebotenen Mehlspeisen. Kann das Paradies schöner sein?

Panoramaweg mit Brotzeitplatz 

Für den Hauptgang steigen wir dann aber weiter auf. Die Vorfreude auf eine der schönsten Picknickstellen überhaupt für unsere eigene Brotzeit lässt jeden weiteren Schritt und Höhenmeter in den Hintergrund treten. Versprochen, es wird noch besser! So führt der Weg nach der Binsalm weiter und wendet sich dann nach rechts auf den Panoramaweg. (Links führt der Weg über das Lamsenjoch zur Lamsenspitze.) Kurz darauf sind wir auf einem sonnigen Plateau, an dem unser Panoramaweg seinem Namen alle Ehre macht. Die Aussicht auf den Enger Grund, auf Hochglück, Grubenkarspitze, Gumpenspitze, Gamsjoch und Karwendelhauptmassiv ist einzigartig. Es gibt keinen besseren Platz für eine ausgiebige Rast. Wenn wir uns hier ins Gras setzen und das Szenario in uns aufnehmen, wissen wir: Schöner geht nimmer!

Engalmen und eine Nachspeise 

Außerdem haben wir den höchsten Punkt der Wanderung erreicht und ab hier geht es nur noch bergab. Dabei begleitet uns die herrliche Sicht. Vorbei an der privaten Drijaggenalm geht es auf einem Pfad steil abwärts und wir erreichen die Almwiesen im Hinteren Rissbachtal. Wir wandern einfach auf die vielen Gebäude der bereits sichtbaren Engalmen zu.Das kleine Almdorf »Engalmen« liegt am Ende des Talgrundes fast unmittelbar unterhalb des Karwendelhauptkammes. Zwischen den blumengeschmückten Almgebäuden, Scheunen, Heuhütten, einer kleinen Kirche, Bauernladen, Käserei, Brunnen und dem großen Gasthaus Rasthütte Eng Alm gibt es viel zu entdecken. Die Almen gehören zehn Bauern aus dem – zumindest der Luftlinie nach – nahen Tiroler Inntal. Im Sommer weiden hier an die 220 Kühe, ihre Milch wird direkt vor Ort verarbeitet. Es gibt aber auch ein paar Ziegen, Schafe und Schweine. Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts haben sich die Engbauern zu einer Agrargenossenschaft zusammengeschlossen und bis heute produzieren sie gemeinsam den feinen Käse. Durch die großen Glasfenster dürfen wir einen Blick in die Käserei werfen. Den Käse können wir zusammen mit vielen anderen heimischen Schmankerln im großen Bauernladen erwerben. Für unsere »Nachspeise« steuern wir dann die Rasthütte Eng Alm an. Wer mit Kindern unterwegs ist, freut sich über den neuen riesigen Spielplatz »Spielschatz«. Da sind die Kleinen bestens beschäftigt, während sich die Erwachsenen auf der großen Sonnenterrasse der großen Alpengala hingeben. Das Ganze wird garniert mit hausgemachten Kuchen, Topfen- und Apfelstrudel. Wer vorher den Hauptgang ausfallen ließ, kann das hier mit heimischen Wildgerichten nachholen. Hier können wir den Tag im hintersten Winkel des Rissbachtales ausklingen lassen und staunen ringsherum noch einmal über die Steinwände und wilden Felszacken jeglicher Couleur, die im Laufe des Tages und mit dem Stand der Sonne ihr Aussehen ständig verändern.

Zum Finale führt dann der kurzweilige Themenweg »Großer Ahornboden – Engalm« in nördliche Richtung zurück zum Alpengasthof Eng.

Touren-Charakter

Leichte Bergtour, Aufstieg über Bergpfade und eine kleine Almstraße, Abstieg etwas steiler

Ausgangspunkt

Alpengasthof Eng am Ende des Rissbachtales

Endpunkt

Alpengasthof Eng am Ende des Rissbachtales

Der Große Ahornboden

Auf dem Großen Ahornboden wachsen 2218 Bergahorne. Von Moos bewachsen, krumm, buckelig, mit großen und kleinen Baumkronen, windschief und knorrig. Jeder hat seinen ganz eigenen Charakter. Ein Teil der Bäume ist bereits über 400 Jahre alt. Der Naturpark Karwendel kümmert sich um den Erhalt dieser Kulturlandschaft. Vor allem im Herbst erwartet uns dort mit der Laubfärbung ein farbenprächtiges Spektakel.

Mein Extratipp

Unbedingt eine kleine Brotzeit mitnehmen. Am Panoramaweg über der Binsalm will man einfach sitzen bleiben und mit allen Sinnen genießen.

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