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Bergwandern
wandern

Wandern Silberregion Karwendel: Plumsjochhütte

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Aufstieg:
550 m
Abstieg:
550 m

Schlichtes Original ohne Attitüde. Die Plumsjochhütte ist eine urige Unterkunft mit Kultstatus, die neben einem wunderbaren Blick auf das Karwendel auch den Genuss malerischer Sonnenuntergänge bietet. Sie ist auch ein guter Stützpunkt für interessante Rundtouren mit dem Bike und zu Fuß vom Rißtal zum Achensee.

Beschreibung

Wer ein stilles, beschauliches Plätzchen ohne viel Spektakel sucht, ist hier genau richtig. Das alte hölzerne Gebäude der Hütte, die im Besitz der Almgenossenschaft ist, verströmt einen urigen Charme. Nach 30 Jahren mit Hüttenwirtin Gerda führt jetzt Eigentümer Johann Nill die Hütte. Ihren Namen hat sie vom nicht weit entfernten Plumsjoch (1920 m). Legendär ist die große Terrasse mit ihren vielen Bänken – sie ist bei schönem Wanderwetter meist gut gefüllt mit Bikern und Wanderern. Die Hütte bietet auf ihrer kleinen, aber überraschenden Speisekarte die üblichen guten Gerichte aus der Tiroler Küche an. Wer hier oben übernachtet, wird außerdem sehr schöne Sonnenuntergänge im Karwendelgebirge erleben.

Blühende Bergwiesen an einem schönen Pass 

Die Almgenossenschaft hält in einem Nebengebäude am Plumssattel Jungvieh und 35 Milchkühe. Die frisch gemolkene Milch muss dabei mühsam täglich ins Tal hinuntergefahren werden.Die Plumsjochhütte liegt an der Tirol-Vital-Route beim Übergang vom Riß- ins Gerntal. Das ermöglicht ausgedehnte Rundtouren von ein bis zwei Tagen, zumal man hier auch gut die Busverbindungen ins Rißtal und zum Achensee nutzen kann.

Im Frühsommer lohnt sich die Tour besonders wegen der artenreichen Bergwiesen rund um die Hütte – hier blühen im Magerrasen viele nähstoffarme Böden liebende Arten in Hülle und Fülle.

Der Hüttenzustieg 

Achtung, im Sommer kann es am stark besonnten Westhang besonders um die Mittagszeit herum sehr heiß werden beim Aufstieg! Wir starten aus dem bekannten Engtal an den Hagelhütten (1077 m). Vom Parkplatz Nr. 8 mit Bushaltestelle gehen wir in Richtung Rißbach, überqueren diesen auf der Brücke und gehen ein kurzes Stück noch am Plumsbach entlang. Bald zweigt dann rechts der Wanderweg zur Plumsjochhütte ab. Wieder überqueren wir den Bach auf einer Brücke und treffen weiter oben auf die Almstraße. Dieser folgen wir nach links oben durch den lichten Bergwald weiter bis zum Sulzgraben mit seinem erfrischenden Wasser. Kurz vor dem Plumsalm-Niederleger (1423 m) zweigt in einer Rechtskurve geradeaus der Wanderweg zur Plumsjochhütte ab. Er ist aber nicht immer so bequem zu gehen wie die Almstraße, deshalb sollten Fußkranke besser die Straße nutzen. Durch den lichten Wald erreichen wir freie, blütenreiche Bergwiesen. Rechts neben dem Plumsgraben gibt es einige steilere Stellen und Bäche zu überqueren. Am oberen Ende des Plumsgrabens erreichen wir dann den in Almwiesen gebetteten Plumssattel (1669 m), einen Übergang zwischen dem Rißtal im Westen und Pertisau im Osten. Etwas unterhalb liegen die neuen Almgebäude und die urige kleine Plumsjochhütte.

Panoramatour beim Abstieg 

Von der Hütte verläuft westwärts ein idealer Panoramaweg zum Plumssattel. Von dort quert man unter dem Satteljoch durch die blumenreichen Bergwiesen und Latschenwäldchen. Eine Felsrinne, die abgeklettert und gequert werden muss, ist die einzige schwierige Stelle. Bald darauf wird ein Abzweig mit Wegweiser erreicht. Rechts geht es hinauf zum Kompar; wir wenden uns hier aber nach links und wandern weiter bergab zum Hasentalalm-Hochleger (1740 m). Von dort steigen wir zum Hasentalalm-Mitterleger ab, von wo die Almstraße dann in vielen Serpentinen über einen Wiesenrücken zwischen Hasentalbach und Plumsbach hinabführt. Nach dem Hasentalalm-Niederleger überqueren wir den Bach und haben bald unseren Ausgangspunkt, die Hagelhütten, erreicht.

Touren-Charakter

Erst Forstweg, dann schmaler Wanderweg zur Hütte

Ausgangspunkt

Engtal, Parkplatz 8/ Hagelhütten (Bushaltestelle »Hagelhütten«)

Endpunkt

Engtal, Parkplatz 8/ Hagelhütten (Bushaltestelle »Hagelhütten«)

Auf den Kompar

Vom rechts erwähnten Abzweig (1825 m) oberhalb des Hasentalalm-Hochlegers kann man den Kompar (2011 m) besteigen. Dazu folgen wir am Abzweig dem Schild »Kompar« geradeaus und wandern leicht ansteigend bis zu einem südlichen Wiesengrat unter dem Gipfel. Hier scharf rechts und auf dem Rücken steil und steinig in direkter Linie zum grasigen Gipfel mit seinen felsigen Nordabstürzen hinauf. Da er der Höchste in der näheren Umgebung ist, genießt man einen recht guten Panoramablick von hier oben auf Bettlerkarspitze und Schaufelspitze im Süden, über das gesamte Rißtal und auf den Großen Ahornboden im Südwesten, auf die Nördliche Karwendelkette im Westen sowie die Montscheinspitze im Norden. Abstieg auf dem Anstiegsweg.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.