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Wandern Silberregion Karwendel: Falkenhütte

Anspruch:
leicht
Dauer:
05:00 Std.
Aufstieg:
780 m
Abstieg:
780 m

Drei-Sterne-Tour im schönsten Winkel des Karwendels. Die Falkenhütte liegt im Herzen des Karwendels mit einer Aussicht, die in den ganzen Alpen ihresgleichen sucht. Sie thront am Fuß der mächtigen Laliderer Nordwände. Schon der Zustieg durch den Enger Grund ist vor allem im Herbst ein Erlebnis.

Beschreibung

Die Falkenhütte liegt ganz malerisch unterhalb der mächtigen Laliderer Wände mit der legendären Herzogkante, die bis zu 1000 Meter weit aufragen und Kletterern so manche Herausforderung bieten. Mit dieser Aussicht vor Augen kann man auf der großen Sonnenterasse der Hütte ganz gemütlich im Liegestuhl die Sonne genießen. An einem Seil vor der Hütte hängt ein Mountainbike, das darauf hinweist, dass es hier auch Ersatzteile, Ladestationen und Werkzeug für Biker gibt.

Die Schönste im Karwendel 

Seit 70 Jahren bewirtschaftet Familie Kostenzer die Hütte jetzt schon. Nächstes Jahr will Fritz Kostenzer in Pension gehen; die Chancen stehen nicht schlecht, dass seine Söhne die Hütte weiterführen. Beide arbeiten seit Jahren als Koch und Kellner mit. Schon bald nach Beendigung des Ersten Weltkriegs griff man das Vorhaben, eine Hütte unter den Laliderer Wänden zu bauen, wieder auf. Überraschend erhielt man die Zustimmung der Grundeigentümer, denn diese hofften damit den Plänen eines Hotelbaus auf dem Kleinen Ahornboden zuvorkommen zu können. Am 20. August 1921 fand die Grundsteinlegung statt. Drei Jahre lang zogen nun allwöchentlich Gruppen von bis zu 20 und mehr Vereinsmitgliedern zum Hüttenbauplatz am Spielissjoch. Der Arbeitsdienst war gut organisiert. Beim gesamten Hüttenbau waren nur drei Fremdarbeiter eingestellt worden, alle anderen Arbeiten wurden von Sektionsmitgliedern geleistet. Es herrschte ein ungewöhnlich großer Gemeinschaftsgeist unter den arbeitenden Vereinsmitgliedern, auch bei den Touren, die an freien Tagen unternommen wurden. Dann, endlich, am 12. September 1923, wurde an einem strahlenden Herbstmorgen die Hütte eröffnet.

Aus und Umbauten 

Das Ehepaar Peter und Tilli Kostenzer übernahmen 1946 als Hüttenpächter die Falkenhütte. 1958 erhält die Hütte eine Gasversorgung zum Betrieb eines Kühlschranks und für die Beleuchtung von Küche, Gastraum und Treppenhaus. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 12. April 1960 wurden die Pläne für den Aus- und Umbau der Hütte vorgelegt und beschlossen. Sie erbrachten 26 neue Schlafplätze und eine neue Gaststube für weitere 40 Personen. Neue Toiletten und Waschräume wurden geschaffen, die Küche einschließlich Herd und großem Boiler modernisiert und das gesamte Hüttendach erneuert. Offenes Licht stellt in einem reinen Holzhaus ein gewisses Risiko dar, deshalb wurde im Jahr 1964 ein Stromaggregat installiert.

Hüttenzustieg durch den Märchenwald 

Es gibt einige Zustiege hinauf zur Falkenhütte. Zu Fuß führt die erste Wahl durch den Märchenwald auf das Hohljoch. Mit dem Bike hingegen fährt man besser durchs Johannistal auf einer durchgängig befahrbaren Strecke hinauf.Am Parkplatz beim Gasthof Eng (1203 m) beginnt ein Themenweg über den Großen Ahornboden. Nach 15 Minuten Gehzeit ist die Engalm erreicht, und wir passieren die Käserei, den Laden und den Gasthof. Weiter geradeaus in Richtung Enger Grund führt dann ein Wanderweg, den wir aber nach 100 Metern rechts in Richtung Hohljoch und Falkenhütte verlassen. Den Hang querend, tauchen wir ein in den sogenannten Märchenwald. Laubbäume, Fichten und Lärchen lassen im richtigen Licht eine romantische Stimmung aufkommen – vor allem im nebligen Herbst, wenn die Ahornbäume ihr goldenes Laub tragen. Am Hohljoch (1794 m, 2 Std.) angekommen, hat man den steilsten Anstieg schon hinter sich. Von diesem Sattel zwischen der Dreizinkenspitze und dem Teufelskopf sieht man bereits weiter nördlich die Falkenhütte. Die lange Querung unterhalb der Laliderer Wände ist dann einfach zu gehen. Unten am Spielissjoch (1773 m) halten wir uns rechts und steigen die letzten Meter zur Hütte hinauf.

Abstieg auf dem gleichen Weg wie der Aufstieg.

Touren-Charakter

Steiler Pfad aufs Hohljoch, dann einfach weiter bis zur Hütte

Ausgangspunkt

Parkplatz am Gasthof Eng im hintersten Engtal

Endpunkt

Parkplatz am Gasthof Eng im hintersten Engtal

Auf Mahnkopf oder Steinspitze

Von der Falkenhütte kann man in ca. 45 Min. den einfachen Mahnkopf (2094 m) besteigen. Dazu umgeht man das Ladizköpfl links oder rechts und steigt am Wiesensattel des Ladizjöchls (1825 m) den steilen Südgrat über Serpentinen hinauf. Oben vor dem Gipfel des Mahnkopfs wird es wieder flacher, und es gibt eine Quelle zur Erfrischung.Alternativ kann auch die höhere und anspruchsvollere Steinspitze (2347 m) bestiegen werden (Trittsicherheit, Schwindelfreiheit; Klettern im I. Grad): Am Ladizjöchl links und die grasigen Westhänge des Mahnkopfs umgehen. (Wer zwei Gipfelerlebnisse haben möchte, kann den Mahnkopf auch überschreiten.) Durch Latschen und Wiesen bis zum Fuß des felsigen Südgrats der Steinspitze. Der Weg wird nun sehr steil. Zuerst über einen Grashang, dann nach links queren. Hier sind einige felsige und ausgesetzte Passagen zu bewältigen – Achtung, Steinschlaggefahr! Der Gipfel der Steinspitze ist ausgesetzt und sehr luftig. Im Norden sieht man sehr schön ins Blausteigkar und auf die beiden höchsten Gipfel der Falkengruppe, den Risser Falk (2413 m) und den Laliderer Falk (2427 m). Abstiege auf den Anstiegswegen.

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