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Bergwandern
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Wandern Seefeld: Zur Eppzirler Alm

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:45 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
480 m
Abstieg:
480 m

Glücksgefühle am Talende. Am Talende, gebettet in grüne Almwiesen und umgeben von zerklüfteten Kalkgipfeln, die dem ganzen Ensemble eine hochalpine Dramaturgie verleihen, liegt die Eppzirler Alm. Ein gesegneter Platz, denn die Alm überstand zwei gewaltige Murenabgänge nur um Haaresbreite.

Beschreibung

Durch die Gießenbachklamm

Die landschaftliche Veränderung dieser Murenabgänge und deren Folgen sind auf der gesamten Wanderung nicht zu übersehen, sie verleihen der Tour ihren ganz besonderen Reiz. Aber das ist noch lange nicht alles, denn die Wanderung startet gleich einmal mehr als eindrucksvoll. Direkt vom Wanderparkplatz folgen wir der Straße über die Gleise und wandern über die Brücke in die von Felsen umgebene Gießenbachklamm. Stets ansteigend, aber nicht zu steil, führt der Weg ein gutes Stück oberhalb des tosenden Wassers an großen Felsbrocken vorbei. Mit seiner Wasserkraft fräst sich der Gebirgsbach Jahr für Jahr tiefer in das Bachbett. Auf einigen Brücken haben wir die Möglichkeit, in die Tiefe der Klamm zu schauen.

Bald wird der Weg flacher und die Landschaft sanfter, aber auch wildromantisch. Vorbei an einigen Wasserreservoirs teilt sich der Weg dann an einer Brücke. Geradeaus geht es weiter zur Oberbrunnalm (1523 m) auf einem Weg, den auch Mountainbiker gern nützen, die gemeinsam mit uns auf der gesamten Strecke unterwegs sind.

Atemberaubende Szenarien

Wir hingegen halten uns rechts, die Eppzirler Alm ist ausgeschildert. Nun steigt der Weg noch einmal etwas steiler, aber immer noch human an. Wir überwinden dabei den Übergang vom Gießenbach- ins Eppzirler Tal. Dann wird der Weg wieder flacher, und mit großem Aha-Effekt öffnet sich für uns der erste Blick zwischen den Bäumen zum beeindruckenden Felsenkessel am Talende. Gut, dass es hier eine erste Rastbank gibt, die uns das Szenario in Ruhe würdigen lässt.

Wenige Schritte später ändert sich dann das Landschaftsbild dramatisch, denn plötzlich befinden wir uns in einer hochalpin anmutenden Bergregion. Geröllfelder und Schuttreißen bahnen sich ihre Wege abwärts zum grünen Talboden, auf dem sich nach der Unwetterkatastrophe von 2013 immer wieder ein See bildet. Latschen leisten der permanenten Zersetzung des Kalksteins hartnäckig Widerstand. Wir allerdings sind nicht nur vom hellen Weiß des bröckelnden Gesteins geblendet, sondern auch von der sensationellen Landschaft, die sich nun vor uns ausbreitet. Hufeisenförmig bilden die Felsriegel der Erlspitzgruppe die Kulisse im Talkessel – und das sind nicht einfach irgendwelche Berge: Steinige Spitzen und Zacken präsentieren sich vor uns von ihrer schönsten Seite, und dieser atemberaubende Anblick begleitet uns bis zur Eppzirler Alm.

Perfektes Almglück

Auf dem letzten Kilometer dorthin stoßen wir noch mal auf Überbleibsel der Murenabgänge, bevor wir unser Ziel erreichen und auf der sonnigen Almterrasse ein Plätzchen finden. Mit einem guten Kaspressknödel, einem deftigen Speck- oder Käsebrot oder einem süßen Mohnstrudel ist das Glück dann perfekt. Wer sich für die Geschichte der Alm interessiert, findet in der kleinen Speisekarte einige interessante Informationen.

Bevor wir uns auf den Rückweg machen, werfen wir noch einen Blick in die Marienkapelle hinter der Hütte. Dann geht es auf demselben Weg retour, wobei sich nun mit dem Blick auf die Ahrnspitze ein ganz neues Panorama auftut, bis wir wieder durch die Gießenbachklamm unseren Ausgangspunkt erreichen.

Touren-Charakter

Wanderung auf meist sanft ansteigender kleiner Almstraße ohne technische Schwierigkeiten. Hin- und Rückweg verlaufen auf derselben Strecke.

Ausgangspunkt

Parkplatz Gießenbach

Endpunkt

Parkplatz Gießenbach

Katastrophe

Es waren mehrere Unwetter mit starken Regenfällen, die am Wochenende um den 6. September 2013 über Tirol zogen. Am Eppzirler Talschluss, wo das lockere Dolomitgestein schon einige Schuttreißen gebildet hatte, lösten sich vier große Muren und zerstörten große Teile des Almgebiets. Wie durch ein Wunder blieben jedoch die Eppzirler Alm und die Kapelle unbeschädigt, obwohl sich das Geröll bis zu 2 m hoch auftürmte. Mit viel Aufwand hat man das Gebiet wieder saniert und gleichzeitig einen Schutzwall gebaut, um die tiefer liegenden Almflächen zu schützen.

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