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Bergwandern
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Wandern Seefeld: Pfeishütte

Anspruch:
leicht
Dauer:
09:00 Std.
Aufstieg:
1030 m
Abstieg:
1030 m

Innovative und zukunftsweisende Unterkunft. Hoch oben am Ende des Samertals liegt umringt von Berggipfeln wie eine Oase in der Wüstenei die Pfeishütte. Schroffe, majestätische Gipfel wie die Rumerspitze, die Stempeljochspitze oder die Bachofenspitze bilden dazu den passenden alpinen Rahmen.

Beschreibung

Die Pfeishütte wirkt auf den ersten Blick sehr einladend mit ihrer großen Holzterrasse und den Hängematten. Aber nicht nur deshalb ist man eher selten allein hier oben. Gerichte aus bayerischer und Tiroler Küche sind nicht nur angesagt, sondern werden auch öfter mal ausgiebig kulinarisch zelebriert.

Hier steppt der Bär 

Die Pfeishütte repräsentiert in so manchem Sinn die Zukunft alpiner Berghütten. Sie ist kein hochmodernes Berghotel, aber dennoch sehr professionell geführt. Die Hüttenwirte Michael Kirchmayer und Veronika Hagn sind mit Herz und Seele dabei und schaffen es sehr oft, ihren Gästen mit guten Tipps für Unternehmungen und mit kompetenter Beratung zur Seite zu stehen. Dabei hilft auch, dass Vroni zertifizierte Outdoor-Pädagogin ist und Michael staatlich geprüfter Skitouren-Instruktor und Canyoning-Guide. Nicht zu vergessen »L-Anouk«, der weiße Haushund.

Biken, Klettern, Wandern 

Außer der guten Verpflegung und einer gemütlichen Unterkunft hat die Hütte auch noch einiges mehr zu bieten: Hier treffen sich Liebhaber aller Spielarten des Bergsports, und es gibt durchaus ungewöhnliche Angebote, wie etwa Foto-Workshops, Solowanderwochenenden, Yoga am Berg, Orientierungskurse usw. All dies in einem alpinen Umfeld, das einiges zu bieten hat: etwa eine Klettertour zur Östlichen Praxmarerkarspitze (2638 m; II.–III. Grad) oder die Mountainbike-Tour von Scharnitz durch Gleirsch- und Samertal hinauf zur Pfeishütte (1000 Hm/20 km). Auf dieser Strecke findet auch jedes Jahr im Herbst ein Mountainbike-Rennen, die »Pfeis-Trophy«, statt. Natürlich gibt es auch einfache Wandertouren, z. B. zur Stempeljochspitze (2529 m) oder zum Gleirschtaler Brandjoch (2374 m).

Historie und Modernisierung 

Die Idee, eine Hütte im südlichen Karwendelgebirge zu errichten, hatte man schon Anfang der 1920er-Jahre. Es dauerte jedoch bis 1926, bis der Österreichische Alpenverein mit dem Bau der Hütte am Ende des Samertals begann. Die alten Wandvertäfelungen sind heute noch in den Stuben und Lagern zu bewundern. 1988 wurde die Hütte dann den heutigen Ansprüchen entsprechend umgebaut. Durch diese Modernisierung wurde ihr 1999 sogar das Umweltgütesiegel des Alpenvereins verliehen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert den nötigen Strom, der auch einige Zeit gespeichert werden kann. Das anfallende Abwasser wird in einer ausgeklügelten Kleinkläranlage gereinigt.

Der Hüttenzustieg 

Wenn möglich, empfiehlt es sich, bis zum kleinen Parkplatz (gebührenpflichtig) am Gasthof Wiesenhof zu fahren – das verkürzt die ohnehin schon sehr lange Wanderstrecke um gut vier Kilometer. Vom Gasthof (1011 m) gehen wir Richtung Osten bis zur Gleirschhöhe (1060 m) und biegen wenige Meter weiter rechts ins Gleirschtal ab. Dann geht es gleich noch einmal rechts und hinunter auf den Wanderweg zur Klamm. Auf der Fußgängerbrücke überqueren wir die Isar und laufen wieder hoch zur Forststraße. Weiter Richtung Süden wandernd, geht’s nun ins Gleirschtal hinein. Nachdem einige grüne Weiden am Gleirschbach passiert sind, liegt ein Jagdhaus am Wegrand. Hier steigt die Straße nun an, und wir wechseln nach links auf den Weg zur Amtssäge (1200 m). Die Forststraße rechts und der Wanderweg links treffen sich oben wieder, und kurz darauf liegt auch schon die Möslalm (1262 m, 2.40 Std.) am Rand einer Weide vor uns.

Weiter geht es relativ eben durch den Bodenwald bis zu einem Abzweig (1355 m) ins Samertal. Dieses schließt sich direkt ans Gleirschtal an und wird von mächtigen Bergriesen flankiert. Hier geht’s für Wanderer links und für Biker rechts auf der Straße weiter. Entlang des erfrischenden Gleirschbachs steigen wir bergan und ins Samertal hinein. Wir befinden uns auf einem ehemaligen Säumerweg, der dazu diente, Salz vom Bergwerk im Halltal ins Bayerische zu transportieren. Bei der mit Holz umzäunten Bikegarage (1570 m, 4.30 Std.) zweigt geradeaus am Bach entlang der Wanderweg ab. Er ist anfangs schlecht gekennzeichnet, deshalb einfach am Bach entlangwandern. Zunehmend steiler werdend, führt er in Serpentinen zu unserem Ziel, der Pfeishütte, hinauf.

Der Rückweg zum Gasthof Wiesenhof verläuft auf demselben Weg. Es empfiehlt sich aber, bei der Möslalm ein Mountainbike zu leihen und dieses am Parkplatz P2 in Scharnitz wieder abzustellen (Zeitersparnis: ca. 2 Std.).

Touren-Charakter

Gute Forststraßen, steiler Wanderweg vor der Hütte

Ausgangspunkt

Gasthof Wiesenhof (wenigeParkplätze) bei Scharnitz

Endpunkt

Gasthof Wiesenhof (wenigeParkplätze) bei Scharnitz

Tipp

An- und Abstieg können gut mit Bike und Taxi verkürzt werden, dann ist die Tour auch kindgerecht: Anfahrt mit dem Taxi: Taxi Mair, Scharnitz, Tel. + 43/(0)5213/53 63; Karwendel-Taxi Ramona, Tel. +43/(0)5213/55 41Radverleih: Karwendel-Camp Scharnitz, Tel. +43/(0)699/10 10 90 09

Auf die Stempeljochspitze

Von der Pfeishütte gehen wir Richtung Osten. Dann dem Weg Nr. 221 Richtung Stempeljoch auf einer Höhe von 2215 Metern folgen. Von hier aus sieht man den weiteren Wegverlauf Richtung Norden. Er führt über einen Wiesenrücken ziemlich gerade zur kleinen Stempeljochspitze. Dort ist der Weg nicht immer gut sichtbar, deshalb am Rücken bleiben. Dann weiter in leichtem, aber felsigem Gelände bis zum Gipfel der Stempeljochspitze (2543 m, 630 Hm, 2.30 Std.). Wer sehr früh unterwegs ist, hat jetzt die Chance auf einen einmaligen Sonnenaufgang über dem sehr dicht besiedelten Inntal. Weiterer Pluspunkt dieser beeindruckenden Tour: der wunderbar authentische Eindruck vom Naturpark Karwendel mit seinem starken Kontrast zwischen Wildnis einerseits und starker mensch-licher Besiedelung andererseits. Abstieg auf dem Anstiegsweg.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.