JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Seefeld: Oberbrunnalm

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:30 Std.
Aufstieg:
840 m
Abstieg:
840 m

Zur Scharnitzer "Hausalm". Bei Bikern wie bei Wanderern ist die urige Oberbrunnalm sehr beliebt, denn hier gibt's deftige Speisen und eine großzügige Bewirtung. Ihr Wirt Fritz Lindenthaler betreibt die Alm nun schon seit vielen Jahren mit viel Herzblut.

Beschreibung

Die Alm liegt am nördlichen Rand der Erlspitzgruppe im Karwendel, genauer gesagt: am grünen Sattel zwischen Eppzirl- und Gleirschtal. Erbaut von der Alminteressenschaft Unterpettnau, wurde sie im Jahr 2005 gründlich renoviert und erweitert. Das Weiderecht auf der Alm besitzen die Bauern schon seit vielen Jahrhunderten. Der Weideviehbestand der Alminteressenschaft während der Almsaison beträgt ca. 80–100 Stück Jungvieh.

Ein Hort Tiroler Gastfreundschaft 

Bekannt ist die Oberbrunn­alm bei ihren Gästen für das eine oder andere selbst gebrannte Schnapserl, während man auf eine Jause wartet, die selbst den hungrigsten Biker oder Wanderer problemlos sattmacht. 2016 ist der umtriebige ehemalige Krankenpfleger Fritz Lindenthaler bereits das elfte Jahr Pächter der Alm, und er freut sich immer noch über jeden Gast, der ihn hier oben besucht. Bei ihm gibt es auch die obligatorische Kaspresssuppe, serviert auf der sonnigen südseitigen Terrasse, und eine zünftige Jause steht natürlich auch auf der Speisekarte. Wer es gern süß mag, für den gibt’s selbst gemachte Kuchen und einen Kaffee dazu. Neben der Sonnenterasse grunzen derweil die Schweine und warten auf die Essensreste und die Molke.Die Alm wirkt mit ihrem organisch geformten Holzzaun und dem verblichenen Holzanschlag der Hauswände sehr einladend. Blumengestecke und herzförmig ausgesparte Brennholzstapel lassen auf das gestalterische Wirken einer Frau schließen. Das schön kupierte Wiesengelände unterhalb der Kreidenköpfe bietet ein passendes Ambiente für die aufgeräumte, idyllische Alm inmitten einer Wiesenlichtung. Im Süden lugt gerade noch die Felsspitze der Maderkarlspitze (2174 m) über dem Fichtenwald hervor. Ansonsten fühlt man sich in dem wenig alpin wirkenden, grünen Wald- und Wiesengelände so richtig geborgen.

Fantastische Panoramablicke von Zäunl­kopf 

Als Ausflug von der Oberbrunnalm bietet sich der kleine Abstecher zum Zäunlkopf an. Dazu geht man auf dem Wanderweg am Ende der Alm in Richtung Norden weiter, dann links haltend an einem Jagdhaus vorbei und anschließend auf dem angenehm zu gehenden flachen Rücken des Zäunlkopfs (1746 m) hinauf zum Gipfel. Für eine Rast hier oben kann man den Brotzeitplatz »Schöne Aussicht« nutzen, von dem man einen schönen Blick auf die markante Pleisenspitze mit ihrer schrägen Südwand und auf die unzähligen weiteren Gipfel des Karwendelgebirges genießt. Bis zur Arnspitze und zum Wetterstein schweift hier der Blick.

Der Hüttenzustieg 

Von Scharnitz aus geht man auf dem Isarsteig in Richtung Scharnitzer Alm. Etwa 60 Meter vor der Scharnitzer Alm führt rechts ein Wanderweg in den Hochwald, durch den Hinteren Kreidengraben hinauf zum Vorderen Kreidengraben und von hier weiter zur sogenannten Kreidengrube (1280 m). Man wandert dabei immer nahe am zeitweise wasserführenden Kreidegraben entlang. Hier entspringen auch die Quellen, die Scharnitz mit Wasser versorgen. Dann geht es steil nach Osten hoch bis auf den Rücken des Zunterkopfs. Dieser wird etwas unterhalb (für eine Besteigung weiter unten links halten) umgangen, bis wir den Rücken der Kreidensenke auf 1600 Meter Höhe erreichen. Von hier steigen wir wieder 80 Höhenmeter hinab zur Oberbrunnalm. Für den Abstieg bietet sich der oben bereits erwähnte Zäunlkopf an. Von seinem Gipfel wandert man dann auf dem meist einsamen Weg am Nordrücken weiter, passiert den Lehntalkopf und den Luchstalkopf mit seinen Almwiesen. Weiter bergab erreichen wir am »Schlag« die alte Skiliftanlage. Hier geht’s auf einer Forststraße in Serpentinen unter den alten Liftanlagen weiter. Beim Roßboden halten wir uns rechts und wandern auf einem Pfad bis zur Talsohle von Scharnitz, wo wir die Straße erreichen. Nach 100 Metern biegen wir wieder rechts ab zum Karwendel-Camp und zum Friedhof, gehen nun geradeaus zurück nach Scharnitz und halten uns dort rechts zum Parkplatz 2 »Länd«.

Beliebte Biker-Runde 

Zieht man das Radl dem Wanderwadl vor, fährt man am besten von Scharnitz (Parkplatz »Karwendeltäler«, kostenpflichtig) oder auch etwas weiter von Gießenbach (Wanderparkplatz am Bahngleis, kostenfrei) aus auf dem gut markierten und schön fahrbaren Forstweg Richtung Oberbrunnalm. Anfangs geht’s am Gießenbach noch im Schatten dahin, weiter oben aber wird es am Westhang heiß und zudem steil. Ein Wasserlauf bietet Erfrischung, bis die Alm nach 5,5 Kilometern und 550 Höhenmetern erreicht ist. Um die schöne Bikerrunde zu vollenden, fährt man nach der Einkehr bei der Weggabelung vor der Alm Richtung Gleirschtal bergab, unten dann über die Gleirschbach-Brücke und kurz leicht bergauf bis zum Abzweig. Hier wendet man sich nach links, talauswärts, fährt über die Isarbrücke und wieder hinauf zur Gleirschhöhe. Dort fährt man erneut nach links und auf dem Forstweg im Hinterautal parallel zur jungen Isar bis nach Scharnitz bzw. Gießenbach zurück (insgesamt 22 km/ 1000 Hm).

Touren-Charakter

Meist gute Wanderwege, im Kreidegraben etwas schwieriger und steiler, bei Nässe rutschig

Ausgangspunkt

Scharnitz, Parkplatz 2 »Länd« in der Hinterautalstraße

Endpunkt

Scharnitz, Parkplatz 2 »Länd« in der Hinterautalstraße
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