Wandern Schwarzwald: Zum Vogelsangpass
Östliche Pforte in den Kaiserstuhl. Der Vogelsangpass, heute bei Radfahrern berüchtigt, war schon immer das östliche Eingangstor in den zentralen Kaiserstuhl. Die oberen Bereiche der Wege sind von schattigem Wald behütet. Die Sicht vom Eichelspitzturm entschädigt für den langen Aufstieg.
Zur Pestkapelle St. Alban
Vom Bahnhof Bötzingen Mühle oder vom Parkplatz an der Brücke startet die Wanderung zum Eichelspitzturm. Am Bahnhof Bötzingen Mühle nehmen wir den Fußweg entlang der Schienen in südwestliche Richtung bis zum nächsten Bahnübergang, wo wir rechts dem Kirchenweg folgen und die Hauptstraße überqueren. Ein Wanderwegweiser zeigt mit gelber Raute den Weg zu Vogelsangpass und Eichelspitzturm. Der Kirchenweg mündet in die Bergstraße, der wir aufwärts folgen. Auf der rechten Seite steht die gotische Pestkapelle St. Alban aus dem Jahr 1480. Über dem Portal befindet sich eine Bildplatte mit dem von Engeln getragenen Grabtuch Christi. Darüber eine Figur des Heiligen Alban, der seinen abgeschlagenen Kopf in Händen trägt. Der Innenraum birgt wertvolle Freskenzyklen, die an Sonn- und Feiertagen zu besichtigen sind.
Zur Hochrainbuckhütte
30 m nach der Kapelle biegen wir links in die Hofstraße ein und folgen dann an einer Gabelung links der Rankstraße aufwärts, die in einen Lösshohlweg übergeht. An einer weiteren Gabelung nehmen wir den linken Hohlweg, an dessen Ende wir an den Reben nach rechts abbiegen. Nach 20 m wandern wir gleich wieder links und sehen schon den Sendemast auf dem Totenkopf und den Aussichtsturm auf der Eichelspitze. An einer T-Kreuzung müssen wir nach links und nach 30 m in spitzem Winkel nach rechts aufwärts. Auf der rechten Seite überblicken wir nun den Phonolith-Steinbruch westlich von Oberschaffhausen. Phonolith ist vulkanisches Magma, das aber nicht zum Ausbruch kam.
Nach einer Linkskurve spazieren wir nach rechts weiter und an einer dann folgenden Kreuzung in spitzem Winkel nach links hoch. Zweimal geht es dann an einer Kreuzung die zweite Straße rechts hinauf. Die Wegfindung ist ganz einfach, wenn wir uns stets nur aufwärts an der Markierung gelbe Raute und an dem hochgestellten Quadrat mit der Weintraube des Weinlehrpfads orientieren.
An einer letzten Kreuzung bleiben wir geradeaus aufwärts und erreichen an der Grenze von Reben und Wald die Hochrainbuckhütte mit einem großen Picknickplatz und guter Aussicht in den Schwarzwald, vom Hühnersedel bis zum Blauen. Von hier oben zeigen sich auch die gewaltigen Umwälzungen zum Terrassenbau im Rahmen der Flurbereinigung, die in den 1970er-Jahren überall im Kaiserstuhl durchgeführt wurden.
Zum Vogelsangpass
Nach einer Zwischenrast nimmt uns der Wald freundlich auf, wenn wir in Richtung Vogelsangpass weitergehen. An einer Gabelung wählen wir den ebenen rechten Weg, der dann leicht ansteigend am Häfelebuck einmündet. Hier wandern wir rechts hinunter zum Panorama Vogelsang mit der Skulptur »Wanderer« und genießen die wunderbare Aussicht. Ausgeprägt ist der seit der Eiszeit geradezu halbrund erodierte Talschluss, der heute mit den Weinbergterrassen stabilisiert ist. Nur noch die alten überwachsenen historischen Hohlwege in den Wäldern zeigen, dass der Vogelsangpass schon in vergangenen Jahrhunderten eine wichtige östliche Pforte in den Kaiserstuhl war. Ein schmaler Fußweg führt an der Skulptur rechts durch Reben zum Vogelsangpass hinunter.
Zum Eichelspitzturm
Richtung Eichelspitzturm queren wir die Straße und wenden uns gleich nach links steil hinauf. An der Info-Tafel für das Naturschutzgebiet Badberg müssen wir den Weg rechts hinauf entlang der Reben einschlagen. Bald haben wir dann Aussicht auf Altvogtsburg und auf den Badberg. Am Blassendobel gehen wir später rechts nach Bötzingen hinunter. Aber erst nehmen wir noch den 500 m weiten Abstecher zum 4 Eichelspitzturm in Kauf, denn vom Turm gibt es eine unvergleichliche Rundumsicht auf das Land.
Zur Fuchsbuckhütte
Nach der Turmbesteigung geht es wieder hinunter bis zum Blassendobel und aus dieser Richtung gesehen jetzt links durch Douglasien- und Laubwald hinunter nach Bötzingen. An einer Gabelung bleiben wir rechts und kommen nach der Querung einer Forststraße steil hinunter an die Fuchsbuckhütte.
Zur Hohlgasse Kirchhahle
An der Fuchsbuckhütte spazieren wir nun wieder durch Reben geradeaus. Vorerst richten wir uns an den Wegweisern Richtung Bahnhof Bötzingen und Weinlehrpfad aus. In der Ferne sehen wir den Weg links oben am Phonolith-Steinbruch vorbeiführen. An einer »verzwickten« Kreuzung in Form des griechischen Buchstabens Psi bleiben wir im Sinn der Hauptrichtung geradeaus. An der nächsten Kreuzung in der Hohlgasse Kirchhahle ignorieren wir alle Wegweiser und gehen wegen der guten Aussicht ohne Markierung geradeaus weiter.
Zum Bahnhof Bötzingen Mühle
Fast am Ende des Geländeplateaus, das mit Wein bestockt ist, geht links an einer Kopfweide und an einem »Insektenhotel« eine schmale Erdtreppe hinab, an deren Fuß wir uns nach links richten. Nach 70 m wenden wir uns rechts und nach einem Unterstelldach für Landwirtschaftsgeräte wieder rechts an Pferdekoppeln vorbei, hinunter in das Schambachtal. Am Oberen Sieglebrunnen sind wir auf dem Brunnenpfad und wandern rechts auf der Sieglestraße in Richtung Bahnhof »Bötzingen Mühle« bergab.
An der spätmittelalterlichen St.-Laurentius-Kirche mit Storchennest auf dem Turm und am schönen Unteren Sieglebrunnen, einem Renaissance-Brunnen aus dem Jahr 1573, überqueren wir die Hauptstraße in die Neuershauser Straße hinein. Links in dem Fachwerkhaus aus dem Jahr 1533 ist die Löwenstrauße. Auf der Straße Am Dreschschopf rechts kommen wir zum Bahnhof Bötzingen Mühle zurück, oder wir erreichen geradeaus über den Bahnübergang den Parkplatz an der Brücke.
Region
Touren-Charakter
Mittelschwere, meist sonnige Tour auf markierten Natur- und Asphaltwegen durch Reben, Wälder und Dörfer
Beste Jahreszeit
Frühjahr und Herbst
Ausgangspunkt
Bahnhof Bötzingen Mühle 190 m
Endpunkt
Bahnhof Bötzingen Mühle 190 mRoute
Aufstieg: Bahnhof Bötzingen Mühle – Pestkapelle St. Alban 0:35 Std. – Hochrainbuckhütte 0:55 Std. – Vogelsangpass 0:40 Std. – Eichelspitzturm 0:25 Std. Abstieg: Eichelspitzturm – Fuchs- buckhütte 0:25 Std. – Hohlgasse Kirchhahle 0:40 Std. – Bahnhof Bötzingen Mühle 0:40 Std.
Höchster Punkt
Eichelspitzturm 520mFlurbereinigung im Kaiserstuhl
Über Generationen führte die Realerbteilung zu einer Zersplitterung und schlechten Erschließung der oft winzigen Rebbauflächen. Derartig kleine Grundstücke konnten nur unrentabel in Handarbeit bestellt werden. Im Rahmen der Flurbereinigung wurden diese kleinen Flächen zusammengelegt, neu verteilt und durch Weinbergwege erschlossen. Die Bedingungen der Produktion haben sich dadurch entscheidend verbessert. Die Natur hat sich augenscheinlich weitgehend erholt, auch wenn die wichtigen Kleinlebensräume leider oft nicht mehr vorhanden sind, wodurch die Biodiversität sehr gelitten hat.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.