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Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Schwarzwald: Von Rinken auf den ­Feldberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
7.8 km
Aufstieg:
420 m
Abstieg:
420 m

Im Schatten des Höchsten. Wer den Feldberg lieber ruhig angeht und den Trubel zwischen dem Haus der Natur und dem Feldberger Hof meiden möchte, findet bei Rinken eine dankbare Alternative. Bis zur Zastler Hütte bewegen wir uns viel im Wald. Schöne Fernblicke gibt es aber auch hier.

Beschreibung

Schon die schmalen Zufahrtsstraßen ab Hinterzarten lassen ahnen, dass es auf der Nordseite vom Feldberg eher beschaulich zugeht. Anstelle eines Großparkplatzes bietet die Rinkenstraße nur zwei Parkstreifen links und rechts des Fahrwegs. Eine Haltestelle für Busse fehlt. Für Wanderer ohne Pkw gibt es in Hinterzarten das Nimm-mich-mit-Häusle, bei dem freundliche Autofahrer halten.

Einstieg am Rinken

Vom Wanderparkplatz Rinken trennen uns nur wenige Schritte vom Hotel Jägerheim. Wanderern, die mehrere Touren am Feldberg planen, bietet das über 100 Jahre alte Gasthaus 14 Zimmer, die meisten davon zur Doppelbelegung. Über den Wendeplatz vor dem Hotel hinweg folgen wir dem blau markierten Wanderweg zum Wegweiser »Rinken«. Ab dort ist die Wanderung in beide Richtungen möglich.

Auf dem Naturlehrpfad

Für die Knie ist es jedoch weniger belastend, wenn wir die Tour entgegen dem Uhrzeigersinn laufen. Also wechseln wir auf den gelb markierten Weg zur Zastler Hütte und nutzen damit den ausgewiesenen Naturlehrpfad. Auf diesem Abschnitt wird uns die Bedeutung eines intakten Waldes verdeutlicht, erfahren wir, was zum Hakenwuchs verschiedener Bäume führt und erhalten Einblick in den Unterwuchs von Fichte, Tanne und Bergahorn. Ein Stück weiter passieren wir einen alten, in den Karten noch dargestellten Ausblick nach Norden zum Kandel, Roteck und dem Hinterwaldkopf. Leider versperren mehrere Laubbäume den Blick. Einen Steinwurf weiter gibt es dafür eine neue Aussicht nach Norden über das Zastlertal zu den drei genannten Bergen. Nachdem wir die Dromedarfichte passiert haben, stoßen wir An der oberen Bärhalde auf einen breiteren Forstweg.Über die Zastler Hütte auf den Höchsten

Mit freier Sicht auf eine Wechtenkante spazieren wir in etwa geradeaus weiter zur Endmoräne des Zastler Gletschers. Wo sich einst Eismassen ins Tal schoben, befindet sich eine große, moorige Lichtung, auf der Sumpfdotterblumen, Alpenhelm, Alpen-Wollgras, Orchideen und mehrere Enzian-­Arten wachsen. Besonders auffallend ist im Sommer der Alpen-Ampfer, der größere Bestände bildet. Hier oben, auf 1262 Meter Höhe, lädt die 5 Zastler Hütte zum ­Verweilen ein. Neben einer Vesperkarte mit leckeren Suppen und deftigen Eintöpfen sowie heißen Würsten mit Brot bietet die Zastler Hütte von Mitte Mai bis Ende ­Oktober auch Übernachtungsmöglichkeiten für sechs bis 20 Personen im Matratzenlager an.

Südlich der Zastler Hütte wechseln wir vor einem durch den Gletscher abgerundeten Hügel nach links auf den Feldbergsteig. Dieser führt in Richtung St. Wilhelmer Hütte durch ein Flachmoor und steigt anschließend bis zu einer Erosionsrinne des Zastlerbachs an. Im Gegensatz zu dem rundlich ausgehobelten Tal ist sie erst nach der letzten Eiszeit entstanden. Wer seinen eigenen Proviant dabei hat, findet vor dem nächsten Waldrand eine hübsch platzierte, wenn auch sehr kleine Bank beim Wegweiser oberhalb der Zastler Hütte. Hier gabelt sich der Pfad. Wer die Sankt Wilhelmer Hütte in diese Wanderung mit einbauen möchte, bleibt auf dem Feldbergsteig. Wir indes wählen die linke der drei Möglichkeiten und nutzen weiterhin den Naturlehrpfad für den Aufstieg auf den Feldberg.

Einmal Rundumblick bitte

Nachdem der Pfad nochmals kurz den Bergwald streift, durchqueren wir eine Zwergstrauchheide und dringen schließlich in die baumfreie Region vor. Diese geht übrigens auf das Wirken des Menschen zurück. Denn auch wenn es Bäume hier oben schwer haben, den widrigen Verhältnissen mit Schnee, Frost und reichlich Wind standzuhalten, so würde der Wald die mit Gras und Kräutern bewachsene Fläche mit der Zeit zurückerobern. An der Wetterstation vorbei führt uns der Pfad auf das Gipfelrondell vom Feldberg. Insbesondere bei Inversionswetterlagen ist das Rundum-Panorama zu den umliegenden Bergen, den Vogesen im Westen und den Alpen im Süden einfach traumhaft.

Anschließend halten wir uns auf Höhe vom Luisenturm links und folgen dem ­Naturlehrpfad weiter Richtung Baldenweger Hütte. Der Wanderweg verläuft auf dem nächsten Abschnitt nahe einer Wechtenkante bzw. dem Lawinenhang vom Feldberg. Die hier vor allem im zeitigen Frühjahr abgehenden Schneemassen sind dafür verantwortlich, dass sich zwischen der Kante und der weiter unten gelegenen Zastler Hütte nur wenige Bäume halten können. Nachdem der Weg beim Aussichtspunkt Zastler Loch nach Norden schwenkt, passieren wir den Balden­weger Buck. Mit 1460 m besitzt er den zweithöchsten Gipfel im Schwarzwald. Durch die Nähe zum Höchsten wird er jedoch nach allgemeiner Auffassung nicht als eigenständiger Berg angesehen.

Einfach oder schick einkehren?

Weiter unten führt uns der Pfad zum Natur­freundehaus. Es zählt zu den günstigsten Ausflugslokalen, die wir bisher im Hochschwarzwald gefunden haben. Wem die Hütte zu einfach ist, muss aber auch nicht hungern. Von den Naturfreunden sind es nur wenige Minuten bis zur Balden­weger Hütte. Im Oktober 2019 hat der bisherige Pächter die Hütte unerwartet verlassen. Bis zur Drucklegung dieser Auflage war die Baldenweger Weidegemeinschaft noch auf der Suche nach einem neuen Pächter für die Almwirtschaft. Anschließend können wir einfach der Zufahrt zur Hütte durchdas Sägenbachtal bis hinunter zum Wegweiser »Seewaldweg« folgen. Links von uns befindet sich der Wegweiser »Rinken«, von wo wir auf dem bereits bekannten Weg zurück zum Wanderparkplatz Rinken gelangen.

Touren-Charakter

Der Aufstieg von der Oberen Bärhalde auf den Feldberg erfordert etwas Kondition am Berg. Ansonsten eher leichte Bergwanderung auf reizvollen Pfaden und Wegen.

Beste Jahreszeit

Mai bis Oktober

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Rinken, 1190m

Endpunkt

Wanderparkplatz Rinken, 1190 m

Höchster Punkt

Feldberg, 1493 m

Feldbergsteig

Bei dieser Wanderung befinden wir uns kurz auf dem Feldbergsteig. Der 12,4km lange Rundweg zählt zu den Klassikern im Hochschwarzwald und verbindet den Feldberg und Seebuck mit dem tief darunterliegenden Feldsee, dem größten Karsee im Schwarzwald. Diesen und weitere Steige finden Sie im Wanderführer »Schwarzwald-Steige«.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.