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Vergessene / Entdecker Pfade
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Wandern Schwarzwald: Von Bernau auf den Blößling

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
13.5 km
Aufstieg:
580 m
Abstieg:
580 m

Der Dornröschen-Panoramaberg. Sowohl am Herzogenhorn als auch am Belchen führt der Westweg haarscharf vorbei. Da es in beiden Fällen nur ein Steinwurf bis zum Gipfel ist, geht es auf den bekannten 1400ern recht lebhaft zu. Anders verhält es sich beim Blößling - die Ostvariante des Westwegs führt über den höchsten Punkt des Bergs, doch oben herrscht: Stille.

Beschreibung

Der Blößling zählt zu den Bergen, die wir selbst lange Zeit nicht auf der Rechnung hatten. Die Gründe sind einfach: Im Hochtal von Bernau – das zu den schönsten im Schwarzwald zählt! – verlaufen die meisten Wanderwege so, dass wir bei unseren ersten Touren in der Gemeinde früher oder später hinauf zur Krunkelbachalm abgebogen sind. Wenig später standen wir dann ein ums andere Mal oben auf dem Herzogenhorn. Und sind wir weiter südlich in der Gemeinde Todtmoos aufgebrochen, war es der Hochkopf, der uns magisch anzog.

Zuletzt ist der Blößling noch 91 Meter zu niedrig für den kleinen »erlauchten« Kreis der 1400er im Schwarzwald. Damit blieb zwischen dem Hochkopf und der Passhöhe Bernau-Wacht ein weißer Fleck auf unserer persönlichen Wanderkarte.

Wem es genauso geht, der sollte sich diese Runde gut für einen sonnigen und ausgeruhten Wandertag merken – er wird Jahre später noch davon schwärmen! Da es auf der Strecke keine Gasthäuser gibt, empfehlen wir hier besonders genügend Verpflegung einzupacken.

Hohfelsen und Hofeck

Los geht es in Bernau-Hof. Vom Wegweiser am Albweg steigen wir mit der blauen Raute über den Hohfelsen (dort links) hinauf zum Hofeck. Auf diesem ersten kurzen Abschnitt kommen wir rasch höher, sodass wir bald weite Teile vom Bernauer Hochtal überblicken können. Doch auch der Blick an den Wegrand lohnt sich: Ab Mitte/Ende Mai blühen hier die ersten Lupinen. Darunter, ebenfalls in Blau, sind Vergissmeinnicht und Ehrenpreis zu bewundern.

Nach 1,4 Kilometern und 200 Höhenmetern ist das Hofeck erreicht. Hier halten wir kurz inne und lassen unseren Blick noch einmal ausgiebig über die malerische Landschaft rund um Bernau schweifen. Mit viel Glück (und noch mehr Geduld) kann man hier oben auch den seltenen Schwarzspecht entdecken.

Panoramablick am Roten Felsen

Im Folgenden wechseln wir nun auf den Westweg und folgen somit der roten Raute Richtung Wacht; auch der Blößling ist schon auf den Wegweisern angeschrieben. Zunächst durchqueren wir den Ecklewald, ehe wir eine vom Wald fast umschlossene Bergwiese passieren, auf der sich gern Rehe aufhalten. Weiter geht es durch den Streitwald zum Aussichtspunkt Roter Felsen. Nachdem wir schon eine Stunde unterwegs sind, kommt die Bank dort wie gerufen für eine erste Rast. Auch hier lohnt es sich, die Aussicht auf sich wirken zu lassen. Direkt unterhalb des Felsens erblickt man das tief eingeschnittene Prägbachtal, das auf der gegenüberliegenden Seite vom Gisiboden und dem Brennkopf (1243 m) im Norden sowie dem südlich davon gelegenen Sengalenkopf (1208 m) begrenzt wird. Dazwischen ist im Hintergrund der unbewaldete Belchengipfel (1414 m) gut zu erkennen. Eine Hinweistafel bei der Bank verrät außerdem, dass es sich bei dem bewaldeten Hügel ganz im Süden um unser Tagesziel handelt.

Bevor wir diesen Berg in Angriff nehmen, geht es zunächst aber wieder ein Stück abwärts bis Wacht. Auf der Passhöhe müssen wir die L 149 überqueren und dabei bitte wirklich gut aufpassen, denn die Landstraße wird als Hauptverbindung von Bernau nach Todtnau und Schönau von Pkws und – insbesondere an den Sommerwochenenden – von Motorrädern stark befahren! Und die meisten von ihnen haben es eilig ...

In der Ruhe liegt die Kraft

Wir indes können es jetzt langsam angehen lassen, denn der Abschnitt von Wacht auf den Blößling wird im Allgemeinen als »steiler Aufstieg« beschrieben – dem können wir nur zustimmen. Um die Steigung zu entschärfen, schlägt der mit der roten Westweg-Raute markierte Blößlingweg einen Zickzackkurs ein. Interessant ist dabei, dass ein Großteil des Aufstiegs zwar durch den Wald führt, man nachmittags aber dennoch die meiste Zeit in der Sonne läuft.

Nach zwei anstrengenden Kilometern lichtet sich der Wald. Auf den letzten Metern hoch zum Blößling (1310 m) rücken damit der Feldberg (1493 m) und das Herzogenhorn (1415 m), dann die bewaldeten Spießhörner (1347 m und 1349 m) und schließlich der Seebuck (1448 m) als letzter der 1400er ins Blickfeld. Da sich alle diese Berge nördlich vom Blößling befinden, herrschen oft sehr gute Sichtbedingungen.

Der Rastplatz bei der Artur-Schweizer-Hütte direkt unterhalb des Gipfels kommt damit wie gerufen, um dieses traumhafte Panorama bei einem ausgiebigen Vesper zu genießen. Nicht verpassen sollte man jedoch auch das Panorama zur anderen Seite: Dieses beinhaltet die Berge rund um Todtmoos und wird bei optimalen Bedingungen von den schneebedeckten Gipfeln der Alpen gekrönt.

Rückweg nach Bernau-Hof

Gut gestärkt und voller neuer Eindrücke folgen wir der roten Raute anschließend hinab zum Blößlingsattel. Dort trennen sich die Wege: Während der Westweg zum Weißenbachsattel abbiegt, wechseln wir auf den Nebenwanderweg und folgen nun der gelben Raute um den Spitzenberg sowie durch den Wald zum Bödemle. Wer mag, kann hier bereits nach Hof abbiegen und über das Sportzentrum am Spitzenberg zum Ausgangspunkt zurückkehren. Schöner finden wir jedoch den Umweg über Bernau-Innerlehen, der uns weitere wunderbare Ausblicke über das Tal der Bernauer Alb eröffnet.

Über den Kurpark und den Albweg geht es dann zurück nach Bernau-Hof, wo wir uns sicherlich einig sind: Schön, dass auf dem Blößling so wenig los war.

Touren-Charakter

Aussichtsreiche Runde über dem Bernauer Hochtal auf Forstwegen und Pfaden sowie entlang der Bernauer Alb

Beste Jahreszeit

April bis November

Ausgangspunkt

Bernau-Hof (930m)

Endpunkt

Bernau-Hof (930 m)

Route

Bernau-Hof - Roter Felsen 1Std. - Blößling 1-1.15Std. - Innerlehen 1-1.15Std. - Hof 1Std.; insgesamt 4-4.30Std.

Höchster Punkt

Blößling (1310 m)

Hans Thoma

Der Maler und Grafiker Hans Thoma kam am 2.Oktober 1839 in Innerlehen in der Gemeinde Bernau zur Welt. Nachdem er zunächst vor allem Landschaften malte, standen später erzählende und allegorische Werke im Mittelpunkt seiner Arbeit. Nach Hans Thoma wurde der Hans-Thoma-Preis benannt, mit dem in Baden-Württemberg bildende Künstler und Künstlerinnen geehrt werden. Die Preisverleihung findet jeweils am Hans-Thoma-Tag am zweiten Augustwochenende im Hans-Thoma-Kunstmuseum in Bernau im Schwarzwald statt.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.