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Vergessene / Entdecker Pfade
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Wandern Schwarzwald: Uraltes Siedlungsgebiet

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:40 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
230 m
Abstieg:
230 m

Ausflug in die Ur- und Frühgeschichte. Bischoffingen liegt in einem geschützten Talgrund und ist von Weinbergen umgeben. Schon vor 5000 Jahren schien diese günstige Lage für eine Siedlung wie geschaffen. Die Wanderung zum Pavillon auf der Mondhalde schenkt uns eines der schönsten Panoramen im Kaiserstuhl.

Beschreibung

Zum Amthofplatz

Startpunkt für diese schöne Wanderung ist der Bahnhof Burkheim-Bischoffingen. Da es am Bahnhof keinen Parkplatz gibt, parken Autofahrer am Amthofplatz in Bischoffingen. Vom Bahnhof gehen wir am Bahnübergang über die Schienen, biegen gleich danach rechts ab und sofort anschließend, noch vor dem Sperrschild, wieder nach links auf den Grasweg aufwärts an den Reben entlang. Ab einem großen Walnussbaum beschreibt der Weg eine Rechtskurve. Nach 40 m folgen wir dem rechten Wiesenweg aufwärts und nach weiteren 40 m dem linken Wiesenweg hinauf. An der Starkstromleitung in der Geländemulde wandern wir auf dem Asphaltsträßchen nach links weiter. Nach dem Wäldchen öffnet sich der Blick nun auf Bischoffingen in seiner geschützten Lage zwischen den Weinbergen.

An einem Linksknick der Asphaltstraße bleiben wir geradeaus am schattigen Waldrand in Richtung Bischoffingen. An der T-Kreuzung vor den ersten Häusern gehen wir links abwärts und nach weiteren 50 m nach rechts. An der nächsten Kreuzung laufen wir nach links auf der Steinbuckstraße hinab, gehen dann auf der Bacchusstraße nach rechts und kommen zum Amthofplatz.

Zum Picknickplatz Wasserbehälter

Vor dem Amthofplatz gehen wir auf der Dorfstraße links in den Ort hinein und am Rathaus rechts des Restaurants Steinbuck Stube durch den Torbogen zur Kirche, die mit ihrem stämmigen Turm im 14. Jahrhundert als Wehrkirche angelegt wurde. Ihr Chor ist mit Fresken aus dem 15. Jahrhundert ausgeschmückt.

Nach dem Kirchhof wandern wir nach rechts auf der Straße Am Pfarrgarten weiter und biegen dann nach links in den Hüttenbergweg ein. Links vom Friedhof folgen wir den Wegweisern Panoramaweg und Weinlehrpfad. Weiter oben schauen wir links nach Burkheim, auf den in der Form einer Mütze bewaldeten Enselberg vor dem Haberberg und weiter rechts auf den Weinort Jechtingen. Im Hintergrund steht der Vogesenhauptkamm in seiner gesamten Breite.

Wir steigen weiter hoch auf dem Weinlehrpfad und erreichen den Picknickplatz Wasserbehälter. Hier liegt uns Bischoffingen zu Füßen.

Zum Picknickplatz Mittelberg

150 m nach dem Wasserbehälter wandern wir an der T-Kreuzung links die Seubertgasse hinauf auf den Seubertbuck. Bevor wir auf den Aussichtspunkt Vogesenblick auf den Felsen links des Weges hochsteigen, sollten wir das freiliegende Gestein etwas näher betrachten. Es ist vulkanisches Lava, das hier im Tertiär vor etwa 20 Millionen Jahren mit circa 1000° Celsius nach oben gedrückt wurde. Die Felswand mit ihrem von der Sonne aufgeheizten Kleinklima gewährt sogar Opuntien (Wildkakteen) einen angenehmen Standort. Auf dem Felsen befindet sich der Aussichtspunkt Vogesenblick, der seinem Namen alle Ehre macht und an dem wir an einem Picknicktisch eine Rast einlegen können.

Auf dem Asphaltsträßchen steigen wir geradeaus höher, gehen kurz am Waldrand entlang und dann auf nun fast ebenem Weg nach rechts. Am Wegweiser »Bischoffingen Spielberg« spazieren wir rechts und am Wegweiser »Hundshalde« wieder rechts. Nach nur 10 m richten wir uns nach links in Richtung Maiengrundhütte. Am Wegweiser »Maiengrund« in Hüttennähe nehmen wir den mittleren ebenen Weg Richtung Pavillon Mondhalde. Rechts gibt es fantastische Ausblicke über Bischoffingen bis in die Vogesen.

Bischoffingen ist ein typischer Kaiserstühler Weinort, der erstmals im Jahr 1010 urkundlich unter dem Namen Piscofigin in einer Schenkungsurkunde erwähnt wurde. Seinen heutigen Namen hat der Ort, weil er vor 1000 Jahren von Kaiser Heinrich II. dem Bischof von Basel als Geschenk übertragen wurde. Später war Bischoffingen dann Eigentum des Hauses Baden-Hachberg. Aber die geschützte Lage Bischoffingens gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten im Kaiserstuhl. Es gibt Funde aus der Jungsteinzeit und der Merowingerzeit. In der Festhalle von Bischoffingen im Sinnweg ist ein Mammutzahn von 3,30 m Länge ausgestellt, der auf 20 – 40 000 Jahre geschätzt wird.

Die Straße fällt dann ein wenig ab und an der T-Kreuzung gehen wir nach links weiter hoch in Richtung Pavillon Mondhalde. An einer T-Kreuzung wandern wir nach rechts eben am Hang und dann am Waldrand entlang und kommen zu einer Kreuzung mit dem Picknickplatz Mittelberg.

Zum Pavillon Mondhalde

Hier steigen wir noch geradeaus den 300 m weiten Abstecher hinauf zum Pavillon Mondhalde. Hierbei handelt es sich um eine wirklich geniale Aussichtskanzel mit beinahe grenzenloser Rundumsicht. Rhein, Elsass, Vogesen, Breisach und umliegende Kaiserstuhlorte, Totenkopf und der ganze halbrunde Kaiserstuhlhauptkamm über den Orten Oberbergen und Oberrottweil liegen vor uns. Es sieht aus wie eine vulkanische Caldera, ist es aber nicht. Der hufeisenförmige Kamm des Kaiserstuhls ist nur der erodierte Rest einer Vulkanruine mit einigen verwitterten Lavaströmen. Später wurde das ganze Kaiserstuhlgebiet von einer bis über 50 m dicken Lössschicht überdeckt. Einen direkten großen Vulkankrater gibt es im Kaiserstuhl nicht. Hier oben am Pavillon Mondhalde ist der richtige Picknickplatz für Genießer. Den Sonnenuntergang von der Mondhalde aus zu betrachten ist ein atemberaubend schönes Erlebnis.

Zum Amthofplatz

Dann geht es wieder die 300 m hinunter am Picknickplatz Mittelberg vorbei und dort geradeaus abwärts an einem markanten dreieckigen Picknicktisch vorüber nach Bischoffingen hinab. Unten im Dorf, kurz vor der Winzerschenke »Rief­lin«, gehen wir links und nach 10 m rechts Richtung Bahnhof in der Amthofstraße bis zum Amthofplatz.

Zum Bahnhof Burkheim-Bischoffingen

Geradeaus geht es auf bekanntem Weg über die Bacchusstraße und links in die Steinbuckstraße. Aber jetzt biegen wir erst am höchsten Punkt der Straße rechts in Richtung Bahnhof ab. 30 m nach dem Restaurant Steinbuck nehmen wir links den Grasweg durch die Reben in Richtung Bahnhof. Bald erwartet uns geradeaus ein traumhafter Blick auf das bezaubernde Burkheim, während links Niederrottweil zu sehen ist. In der Ferne liegt dazwischen Breisach mit seinem hübschen Münster.

An einer Kreuzung gehen wir auf dem zweiten betonierten Weg nach rechts weiter und kommen in einem Bogen zum Bahnhof Burkheim-Bischoffingen zurück.

Touren-Charakter

Leichte, meist sonnige Tour auf markierten Natur- und Asphaltwegen durch Weinberge und Dörfer

Beste Jahreszeit

Frühjahr und Herbst

Ausgangspunkt

Bahnhof Burkheim-Bischoffingen 200 m

Endpunkt

Bahnhof Burkheim-Bischoffingen 200 m

Route

Aufstieg: Bahnhof Burkheim-Bischoffingen – Amthofplatz 0:30 Std. – Picknickplatz Wasserbehälter 0:35 Std. – Picknickplatz Mittelberg 1:20 Std. – Pavillon Mondhalde 0:10 Std. Abstieg: Pavillon Mondhalde – Pick- nickplatz Mittelberg 0:05 Std. – Amthofplatz 0:20 Std. – Bahnhof Burkheim-Bischoffingen 0:40 Std.

Höchster Punkt

Pavillon Mondhalde 370m
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